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Du willst es doch auch - den Geburtstagsballon von Prinz Charles


Du willst es doch auch
Der Geburtstagsballon von Prinz Charles

MeinungVon Anja Ruetzel

18.11.2018Lesedauer: 2 Min.
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Prinz Charles hatte vor wenigen Tagen seinen 70. Geburtstag gefeiert.Vergrößern des Bildes
Prinz Charles hatte vor wenigen Tagen seinen 70. Geburtstag gefeiert. (Quelle: imago)

Seinen 70. Geburtstag feierte Prinz Charles, der britische Thronfolger, am Mittwoch. Weil auch Hochadel offenbar nicht vor sonderbaren Geschenken schützt, bekam er allerlei wunderliche Präsente überreicht. Zum Beispiel einen bunten Ballon.

Zugegeben, von außen betrachtet wirkte das Geschenk, das die royalen Reporter der "Daily Mail" Prince Charles vor ein paar Tagen zu seinem 70. Geburtstag überreichten, ein bisschen despektierlich: Ein quatschig-bunter "70"-Ballon für den künftigen König? Der Prinz von Wales schien sich dennoch zu freuen, zumal die Journalisten zum albernden Aufblasdekor noch eine sehr aufmerksame Beigabe überreichten: Eine Flasche Hörnchen-Schreck, ein Mittelchen also, das die aus Nordamerika eingewanderten grauen Eichhörnchen aus den royalen Gärten vertreiben soll – in Großbritannien machen diese Tierchen den heimischen fuchsroten Hörnchen schwer zu schaffen.

Eine komische Geburtstagsgabe, könnte man meinen, aber Charles pflegt eine ganz besondere, sehr tief gehende Hörnchenleidenschaft. Gerade hatte er als Gast-Chefredakteur eine Ausgabe des Magazins "Country Life" gestaltet und berichtet darin auch ausführlich über seine Liebe zu den Puschelschwänzen. So gibt er beispielsweise allen roten Eichhörnchen, die in den Bäumen von Birkhall leben – seinem Anwesen in Schottland, das er 2002 von Queen Mum erbte – eigene Namen, und er lässt die Tierchen auch ins Haus, um sich daran zu ergötzen, wenn sie in den fein ausgestatteten Zimmern über alte Chesterfield-Sofas und antike Beistelltischchen hinweg Fangen spielen. Wenn er ganz ruhig in seinem Sessel säße und sich nicht rührte, berichtete Charles, sprangen sie dabei sogar über ihn hinweg, und machmal tauchten sie kopfüber in seine Jackettaschen, wo er Knabbereien für sie aufbewahre. Das klingt alles schwer danach, als führte Charles heimlich das Leben eines Prinzen aus einem Disney-Film. Und wirkt ganz so, als könne er sich auch im hohen Alter noch aufrichtig an einem bunten Ballon erfreuen.

In "Country Life" plauderte er noch weitere Skurrilitäten aus seinem Privatleben aus, die dem britischen Exzentrik-Klischee alle Ehre machen. Statt klassischen Apple Crumbles, jenem krümeligen Obstkuchen, lasse er sich beispielsweise gerne Pheasant Crumble servieren, Fasanen-Krümel also: Die Kuchenvariante mit Fleischbeigabe habe er selbst erfunden. Vermutlich lässt Charles auf diesem Weg übriggebliebene Bratenreste verbacken, denn er lebt ausgesprochen sparsam und nachhaltig – sein royaler Schneider muss von allen Stoffen, aus denen er dem Prinzen Anzüge maßschneidert, ein paar Resteflicken aufbewahren, damit er durchgescheuerte Stellen später ausbessern kann.


Bei seiner Geburtstagsfeier hielt seine Mutter, die Queen, eine besonders rührende Ansprache auf Charles und erinnerte sich dabei an ihre eigene Mutter: Die hätte beim 70. Geburtstag der Queen angemerkt, dass dies exakt das Alter sei, mit dem die Zahl der Kerzen die Menge an Puste, die der Jubilar oder die Jubilarin noch zum Ausblasen mobilisieren kann, übersteigt. Mit seinen kleinen Marotten zeigt Prinz Charles dagegen, dass man auch im Alter von 70 Jahren noch ein kleiner Prinz sein kann

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