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"Tatort"-Kommissarin Margarita Broich: "Wie durch Wunder schwanger geworden"


Margarita Broich
"Tatort"-Kommissarin: "Wie durch ein Wunder wurde ich schwanger"

Interviewvon Janna Halbroth

Aktualisiert am 01.11.2021Lesedauer: 6 Min.
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Margarita Broich: Die "Tatort"-Kommissarin wurde mit 40 zum zweiten Mal Mutter.Vergrößern des Bildes
Margarita Broich: Die "Tatort"-Kommissarin wurde mit 40 zum zweiten Mal Mutter. (Quelle: IMAGO / Future Image)

Am Sonntag ermittelte sie wieder als Anna Janneke im Frankfurter "Tatort". Aber wie tickt Margarita Broich eigentlich privat? Im t-online-Interview spricht die 61-Jährige über ihr Alter und eine wundersame Schwangerschaft.

An der Seite von Paul Brix (gespielt von Wolfram Koch) ermittelte Anna Janneke (Margarita Broich) wieder im jüngsten "Tatort". Es war bereits das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, dass die Frankfurter Kommissare ran durften. Unmittelbar nach der Frankfurter Buchmesse beschäftigten sich die Hessen passenderweise mit dem Literaturbetrieb, klärten den Tod einer Jungautorin auf.

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Apropos jung: Vor einigen Monaten sprach Margarita Broich bereits im t-online-Interview über ihre eigene Jugend. Die Schauspielerin versprühte dabei Jugendlichkeit, von ihrem Alter lässt sich die zweifache Mutter nicht in die Schranken weisen. Schon früh sei sie älter geschätzt worden, das habe sie aber kaum gestört. Dankbar ist Broich vor allem für ihre Kinder, die übrigens genauso heißen wie die Brüste von Heidi Klum. Was der "Tatort"-Star dazu sagt? Lesen Sie doch einfach selbst.

t-online: Frau Broich, fühlen Sie sich jünger als Sie sind?

Margarita Broich: Ich bin jetzt 61, vor Kurzem bin ich zum ersten Mal Oma geworden. Trotzdem bekomme ich oft nicht mit, dass ich so alt bin.

Was sind das zum Beispiel für Situationen, in denen Sie von Ihrem Alter überrascht werden?

Den ersten Schock hatte ich, als im Bus jemand für mich aufgestanden ist. Da habe ich gedacht: Was ist denn jetzt los? Ich trage doch selbst eine Jeans. Mir fällt das oft auf. Ich gehe forsch auf jüngere Leute zu. Zum Beispiel auch auf die Freunde meiner Söhne. Zu denen sage ich dann: 'Ey Alter, wie geht’s denn so?' Die denken dann vielleicht auch, ich ticke nicht richtig. Aber wenn es mir körperlich gut geht, dann vergesse ich manchmal, wie alt ich bin. Wenn es keine Spiegel gäbe, würde ich nicht mitkriegen, wie alt ich bin. Es ist ja nur die äußere Hülle, die einem morgens beim Zähneputzen im Spiegel begegnet und einen wissen lässt, was los ist. Ob ich 100, 60 oder 20 Jahre alt bin, ist eigentlich egal.

Gab es Situationen, in denen Sie Ihr richtiges Alter gestört hat?

Meinen jüngsten Sohn habe ich mit 40 bekommen. Wenn ich heute Fotos davon anschaue, denke ich, ich bin da 20, so jung sah ich damals aus. Trotzdem erinnere ich mich noch sehr gut an eine Situation, in einem Kindergeschäft. Die Bedienung sagte dann zu meinem Sohn: Du hast aber eine liebe Oma. Diesen Schrecken hatte ich also schon vor 20 Jahren. Deswegen kann ich ganz gut damit umgehen. Ich bin dankbar fürs Älterwerden. Ich finde das schön und habe damit kein Problem. Die Alternative wäre ja auch irgendwie scheiße.

Das Aussehen ist eine Sache, aber Sie wirken auch innerlich jung geblieben. Sie haben vor Kurzem zum ersten Mal geheiratet, sind in den Flitterwochen als Rucksacktouristin durch Asien gereist. Wie behalten Sie sich dieses Jugendhafte?

Ich glaube, dass mir das mein Beruf erleichtert. Ich muss mich für vieles interessieren als Schauspielerin und muss stets neugierig sein. Das hilft mir, jünger und aufmerksamer zu bleiben. Ich bin von Natur aus wach und beobachte gerne. Abgesehen davon besteht mein Beruf daraus, zu spielen. Da behält man sich ein junges Gemüt. Ich habe früher immer zu meinen Kindern gesagt: Mama muss jetzt spielen. Von der Gage bezahle ich dann meine Miete. Ich kann bis heute kaum glauben, dass das alles funktioniert.

Sie sagten vorhin, Sie sind erstmals Oma geworden, wie fühlt sich das an?

Oma sein ist nur schön. Ich freue mich so. Ich war so gerührt, weil ich mir früher nie sicher war, ob ich Kinder bekommen kann. Dann bekam ich Kinder und es waren zwei Jungs und dann dachte ich, die brauchen bestimmt lange, bis sie eigene Kinder bekommen. Jetzt hat mein Sohn mit knapp 30 das erste Kind bekommen. Ich finde es total schön, dass ich davon tatsächlich noch etwas mitbekomme, wenn ich gesund bleiben darf. Für mich ist das eine tiefe Beruhigung, jetzt wo es bei mir weniger wird, wächst auf der anderen Seite etwas. Ich fühle mich merkwürdig eingebunden in den Erdball. Ich habe etwas in die Welt gesetzt und das setzt wieder etwas in die Welt. Das ist Wahnsinn.

Warum waren Sie sich beim Thema eigene Kinder selbst unsicher?

Ich war als 24-Jährige im Krankenhaus, weil ich eine Entzündung hatte. Ich bin damals mit der Schauspielschule ins Ferienlager gefahren und auf dieser Transitstrecke von Ost- nach Westdeutschland bekam ich 40 Grad Fieber. Ich musste dann krank die ganze Strecke zurückfahren, kam ins Krankenhaus und hatte eben eine ganz schreckliche Entzündung. Das war ein Albtraum. Diese Entzündung ging bis in die Gebärmutter und hinterließ Narben. Ich wurde dann nach zwei Wochen entlassen und der Arzt sagte mir, dass ich wahrscheinlich keine Kinder mehr bekommen kann.

War das ein Schock für Sie?

Ich habe das damals gar nicht als so dramatisch empfunden. Ich war 24 und habe noch nicht an Kinder gedacht. Als ich dann 30 wurde, habe ich mir schon Sorgen gemacht. Wie durch ein Wunder wurde ich mit 31 schwanger. Acht Jahre später passierte dieses Wunder noch einmal. Ich habe nie aufgepasst oder versucht, es zu verhindern und bin dann im Leben zwei Mal schwanger geworden. Ich bin also nicht besonders fruchtbar. (lacht)

So ist Ihnen ein Leben ohne Kinder erspart geblieben.

Ja. Aber ich kenne ganz viele tolle Frauen, die haben keine Kinder und wollten auch nie welche. Das finde ich auch total okay. Ich glaube nur, wenn man einen Kinderwunsch hat und dann keinen Segen hat, dann ist das schon ein echtes Problem, das ist sehr traurig.

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Sie hatten Glück, das muss man zu schätzen wissen. Hätten Sie dennoch auch gerne eine Tochter gehabt?

Ich hätte sehr gern eine Tochter gehabt, ja. Allein schon wegen der Zöpfe. Auf lange Sicht betrachtet ist das letztendlich natürlich vollkommen egal. Man ist so dankbar, wenn man ein gesundes Kind bekommt. Jetzt habe ich ja auch Schwiegertöchter. Mein Enkelkind ist wieder ein Junge. Aber heutzutage kann man die Haare ja länger wachsen lassen und dann komme ich auch zu meinem Zopf. (lacht)

Am Ende ist der Unterschied vielleicht auch gar nicht so enorm.

Ich hatte eigentlich drei Jungs, Paul, der älteste Sohn von meinem Ex-Partner Martin Wuttke, ist der Bruder meiner Söhne. Ich habe natürlich auch im Kindergarten Mädchen erlebt. Ich hatte immer das Gefühl, dass Mädchen versucht haben, selbst ihre Schnürsenkel zu binden, während meine Jungs lieber angestrengt überlegt haben, wer ihnen diese zubinden könnte. Manchmal gab es schon geschlechtsspezifische Unterschiede, über die habe ich mich damals schon gewundert. Aber im Moment ändert sich da ja auch schon viel.

Ihre Söhne heißen Hans und Franz …

Ja, das ist so. Der Erste heißt Hans, das war ja auch erst mal total okay. Als der Zweite auf die Welt kam, war an meinem Fenster lautes schönes Vogelgezwitscher zu hören. Dazu muss ich erklären, dass ich in einem Franziskanerkloster aufgewachsen bin. Mein Vater war dort Arzt. Der heilige Franziskus konnte mit Vögeln sprechen und das habe ich irgendwie nicht aus dem Kopf bekommen. Als ich dann in meinem Krankenhauszimmer aus dem Fenster dieses Gezwitscher gehört habe, wusste ich sofort: Das ist ein Franz. Dass nun Franz der Bruder von Hans ist, das ist mir irgendwie erst später bewusst geworden. Da hatte ich schon alles ausgefüllt. Das Desaster tauchte erst später auf. Gott sei Dank ist da ja auch noch Paul. Dann kann man immer sagen, die Kinder heißen Hans, Paul und Franz. Paul ist zwar der älteste, aber den Namen kann man ja ganz flott in die Mitte setzen.

Wissen Sie eigentlich, dass Heidi Klums Brüste Hans und Franz heißen?

Ja, das weiß ich. Aber das interessiert mich zum Glück nicht. Die kann sie nennen wie sie will. (lacht)

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Margarita Broich
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