Heiserkeit Bei anhaltender Heiserkeit unbedingt zum Arzt
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Es kratzt im Hals und die Stimme bleibt weg: Heiserkeit empfinden viele Menschen als lästig, doch für eine ernsthafte Gefahr halten es die wenigsten. Mediziner warnen jedoch: Bleibt die Stimme länger weg, muss man zum Arzt. Denn hinter den Beschwerden kann eine ernsthafte Krankheit stecken - im schlimmsten Fall sogar Kehlkopfkrebs. Lesen Sie hier, was hinter Heiserkeit stecken kann und was der Stimme hilft.
Heiserkeit meist eine Folge von Erkältung
Meist entsteht Heiserkeit als Folge einer Entzündung im Kehlkopfbereich - zum Beispiel bei einer Erkältung. Die so genannten Stimmlippen können dann wegen Entzündungsreaktionen nicht mehr frei schwingen. Nach dem Ende der Entzündung normalisiert sich die Stimme wieder. Neben der Erkältung können auch Tabakrauch und Alkohol, eine Überlastung der Stimme oder Pseudokrupp - eine Schleimhautentzündung im Kehlkopfbereich - zu einer heiseren Stimme führen.
Nach zwei bis drei Wochen unbedingt zum Arzt gehen
Bedenklich wird es, wenn die Heiserkeit ohne Erkältung auftritt oder wenn sie länger anhält. "Ständige Heiserkeit oder anhaltende Stimmveränderung, Reizhusten und ein Fremdkörpergefühl können auf Kehlkopfkrebs im Frühstadium hinweisen - vor allem, wenn keine Erkältung vorliegt und die Stimme nicht überbelastet wurde", erklärt Doris Hartwig-Bade vom Berufsverband Deutscher Hals-Nasen-Ohrenärzte. Im weiteren Verlauf kommen oft Schluckstörungen, Halsschmerzen und Atemnot dazu. In Deutschland sind derzeit etwa 4.000 Menschen an Kehlkopfkrebs erkrankt. Wie viele Krebsarten macht auch diese im Frühstadium oftmals keine auffälligen Beschwerden und wird deswegen häufig zu spät erkannt.
Rauchen und Alkohol fördert Kehlkopfkrebs
Zu den Hauptrisikofaktoren zählt neben dem Rauchen übermäßiger Alkoholkonsum. Aber auch eine beruflich bedingte Asbest- und Nickel-Belastung sowie bestimmte Viren-Infektionen können bei der Entstehung von Kehlkopfkrebs eine Rolle spielen. Je früher Kehlkopfkrebs behandelt werde, desto höher seien die Heilungschancen, erläutert Hartwig-Bade. Rauchern empfiehlt sie ab dem Alter von 40 Jahren eine regelmäßige Kontrolle.
Räuspern schadet der Stimme
In den meisten Fällen ist Heiserkeit aber zum Glück harmlos. Dennoch sollte man die Stimme schonen und am besten einige Tage nicht sprechen - auch nicht flüstern. Auch Räuspern schadet der Stimme. Wie beim Kratzen entzündeter Haut reizt das permanente Räuspern die Stimmbänder nicht nur, es schadet ihnen regelrecht. Langfristig können Veränderungen an der Stimme auftreten, im schlimmsten Fall droht chronische Heiserkeit.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.