Altersnase Im Alter wird die Nase größer
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Das Phänomen erlebt man immer wieder: Beim Blick in Fotoalben fällt auf, dass die Großeltern früher viel kleinere Nasen hatten. Doch warum bekommen alte Menschen im Alter eine größere Nase? Wächst sie etwa immer weiter? Das steckt hinter der Altersnase.
Größere Nase durch schlaffes Bindegewebe
Im Normalfall wächst die Nase im Alter nicht weiter. Aber dennoch wird sie größer. Das liegt daran, dass sich das Bindegewebe der Nase verändert. Es ist nicht mehr so fest und straff wie in jungen Jahren. Es dehnt sich aus und rutscht immer weiter nach vorne. Der stützende Knorpel verliert ebenfalls an Elastizität und auch der Knochen wird zunehmend dünner und spröder.
Die Bindegewebsverbindungen, wie sie beispielsweise zwischen den Dreiecks- und den Flügelknorpeln vorkommen, werden weicher und dehnen sich aus. Das Resultat: Die Nasenspitze senkt sich ab und die Nasenlöcher werden enger. Hinzu kommt hinzu, dass ältere Menschen oft an Gewicht verlieren und somit auch im Gesicht schmaler werden. In Kombination mit eingefallenen Wangen und einem schmalen Gesicht wirkt die Nase gleich viel größer.
Nasengröße wissenschaftlich erfasst
Der Forscher Andreas Zankl und seine Kollegen vom Institut für Medizinische Genetik in Zürich hatten sich bereits vor einigen Jahren mit dem Nasenwachstum beschäftigt. Das Ergebnis seiner Untersuchung, bei der er 2.500 Gesichter verschiedener Altersgruppen untersucht hat: Mit 97 Jahren ist die Nase im Durchschnitt 0,8 Zentimeter länger als mit 30. Das gilt übrigens auch für die Ohren: Hier verliert die Haut ebenfalls an Spannkraft und hängt nach unten - so werden auch die Ohrläppchen größer.
Akromegalie - krankhaftes Wachstum bestimmter Körperteile
Doch bei einer geringen Anzahl der Menschen wächst die Nase auch im Alter noch. Mediziner sprechen dann von Akromegalie. Dabei wachsen neben der Nase unter anderem auch Hände, Finger, Füße, Zehen, aber auch Kinn und Zunge immer weiter. Die Ursache für diese Erkrankung ist ein gutartiger Tumor an der Hirnanhangsdrüse. Dieser führt dazu, dass ununterbrochen Wachstumshormone gebildet werden.
Akromegalie fällt zu Beginn oft nicht auf
In Deutschland erkranken im Jahr rund 300 Menschen an Akromegalie, sagt Dr. Ursula Plöckinger vom Charité der Universitätsmedizin Berlin gegenüber der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. Insgesamt seien zwischen 3.000 bis 6.000 Patienten in Deutschland bekannt. Zu Beginn seien die körperlichen Veränderungen gering. Bis zu acht Jahre könne es dauern, bis die ersten Symptome auftreten. Die Betroffenen seien meist zwischen 30 und 60 Jahren alt.
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