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Aspirin: Wirkstoff ASS und Nebenwirkungen werden verharmlost


Aspirin
Experte: ASS wird verharmlost

Nina von der Bey

Aktualisiert am 05.09.2013Lesedauer: 2 Min.
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Aspirin: Der Aspirin-Wirkstoff ASS hemmt die Blutgerinnung.Vergrößern des Bildes
Der Aspirin-Wirkstoff ASS hemmt die Blutgerinnung. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Millionen Menschen nehmen Medikamente mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) - wozu auch Aspirin gehört - ein. Bei verschiedensten Leiden wie Kopf- und Gelenkschmerzen oder einer Erkältung sollen sie die Beschwerden lindern. Viele schlucken ASS-Tabletten aber auch einfach vorsorglich, um ihr Wohlbefinden zu steigern. Das kann schwerwiegende Folgen haben, warnt Professor Friedrich Hagenmüller, Gastroenterologe und Chefarzt an der Asklepios Klinik in Hamburg Altona.

ASS als Schmerzmittel eher schwach

ASS ist nicht für jedes Krankheitsbild und jeden Patienten geeignet, auch wenn das oft angenommen wird. "Aspirin ist für viele Indikationen ein segensreiches Medikament", betont Hagenmüller. Besonders bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen könne die gerinnungshemmende Wirkung einen großen Nutzen bringen und zum Beispiel einem Schlaganfall vorbeugen. Bei Schmerzen jedoch sei ASS meist nicht die beste Wahl, findet der Gastroenterologe. Der Wirkstoff sei relativ schwach wirksam. Allerdings haben auch andere Schmerzmittel wie Novalgin, Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac Nebenwirkungen. Ihre Einnahme sollte deshalb stets mit einem Arzt besprochen werden.

Ansehen als harmloses Mittel in Köpfen verankert

Als besonders fatal betrachtet Hagenmüller eine nicht mit dem Arzt besprochene, dauerhafte ASS-Einnahme zur Vorbeugung. "Vielfach wird Aspirin mit dem Nimbus eines Allheilmittels proklamiert. Das ist riskant und heikel", so der Experte. Aspirin werde verharmlost und dieses Ansehen sei seit Jahrzehnten in den Köpfen verankert. Häufig nehmen Patienten Aspirin nicht einmal als Medikament wahr und nennen das Präparat nicht, wenn sie nach eingenommenen Medikamenten gefragt werden, berichtet der Mediziner von seinem Klinikalltag.

Vorsorgliche Einnahme ohne Rat vom Arzt ist Unsinn

"Viele gesunde Menschen nehmen Aspirin vorsorglich ein und das ist Unsinn." Denn der Wirkstoff ist nicht für jeden geeignet und birgt Nebenwirkungen. Eine davon sind innere Blutungen aus dem Magen, Zwölffingerdarm oder Dickdarm, aber auch Blutungen im Gehirn oder Bewegungsapparat – zum Beispiel bei Sportverletzungen – können begünstigt werden. Diese Blutungen entstehen, weil ASS die Blutgerinnung hemmt. Besonders fatal ist die Einnahme, wenn bereits Vor-Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt vorliegen. "Patienten mit diesen ASS-Nebenwirkungen landen dann bei uns Gastroenterologen", so Hagenmüller. Um die innere Blutung zu stillen, muss dann endoskopiert und manchmal auch operiert werden.

Nebenwirkungen können fatal enden

Er ist überzeugt, dass es zudem eine große Dunkelziffer von ASS-Nebenwirkungen gibt. Fast jeden Tag habe er neue Patienten-Fälle mit Magen-Darm-Blutungen als Nebenwirkung von ASS bei sich in der Klinik, berichtet Hagenmüller. Besonders gefährlich kann dies bei älteren Patienten enden, die zum Beispiel lange ASS wegen ihres Rheumaleiden eingenommen haben und außerdem ein geschwächtes Herz-Kreislaufsystem haben. Dann enden diese Nebenwirkungen oftmals tödlich.

Nie bedenkenlos zu ASS greifen

Deshalb ist es besonders wichtig, die Nebenwirkungen von ASS zu kennen und die Einnahme mit einem Arzt abzusprechen. "Bei bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einem hohen Schlaganfall-Risiko und bei bestimmten Arten von Krebsdispositionen kann die Einnahme viel Gutes bewirken", betont der Experte. Auch eine zeitlich begrenzte Einnahme im Zuge einer Erkältung oder Grippe kann helfen. Bedenkenlos sollte man aber nie zu dem Wirkstoff greifen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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