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Milcheiweißallergie – durch diese Symptome äußert sie sich


Beginnt meist im Säuglingsalter
Milcheiweißallergie – durch diese Symptome äußert sie sich

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 01.12.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ein Baby wird mit einer Flasche gefüttert und weint.Vergrößern des Bildes
Eine Milcheiweißallergie kann sehr unangenehme Symptome hervorrufen, wie etwa Bauchschmerzen und andere Verdauungsbeschwerden. (Quelle: Ridofranz/Getty Images)

Eine Milcheiweißallergie führt in der Regel bereits im ersten Lebensjahr zu merklichen Beschwerden. Welche Symptome typisch sind und was dann zu tun ist.

Bei einer Milcheiweißallergie richtet sich das körpereigene Abwehrsystem gegen Eiweiße in Kuhmilch und daraus hergestellten Produkten. Meist geschieht das bereits im Säuglingsalter, und zwar nicht nur bei sogenannten Flaschenkindern: Sogar Babys, die vollständig gestillt werden, können eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß entwickeln. Die Allergene gelangen in geringen Mengen in die Muttermilch, wenn die Mutter Kuhmilch trinkt. Babys, die mit Säuglingsnahrung aus der Flasche gefüttert werden, erkranken allerdings häufiger an einer Milcheiweißallergie.

Insgesamt kommt die Milchallergie recht oft vor. Hierzulande ist sie bei Kindern eine der verbreitetsten Nahrungsmittelallergien. Nur Erdnüsse und Nüsse rufen bei noch mehr Kindern allergische Beschwerden hervor.

Symptome einer Milcheiweißallergie

Eine Milcheiweißallergie kann sich durch verschiedene Symptome äußern, welche die Haut, die Atemwege und/oder den Magen-Darm-Trakt betreffen.

Typisch sind etwa:

  • Hautsymptome wie juckende Quaddeln (Nesselsucht), Ekzeme (atopische Dermatitis) und/oder plötzliche Schwellungen der Haut (oft im Gesicht) durch Wassereinlagerungen (Angioödeme)
  • Verdauungsstörungen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall und/oder blutig-schleimige Stühle
  • Atemwegsbeschwerden wie Husten, Schnupfen und Atemnot

Wenn die Atemwege auf die Milcheiweiße reagieren, passiert das üblicherweise bereits Minuten, nachdem das Kind Milch zu sich genommen hat. Die Haut- und Verdauungsbeschwerden setzen erst einige Stunden bis Tage nach dem Verzehr ein.

Es treten jedoch nicht alle der genannten Symptome bei allen erkrankten Kindern auf. Bei der Mehrheit von ihnen ist die Milcheiweißallergie an der Haut zu erkennen. Bauchschmerzen und andere Magen-Darm-Symptome kommen bei etwa der Hälfte der Betroffenen vor. Atemwegsbeschwerden hingegen sind nur bei etwa einem Viertel bis Drittel zu beobachten.

Noch seltener löst eine Milcheiweißallergie eine heftige Reaktion aus, die Anaphylaxie genannt wird. Sie kann unter anderem mit einer Lippenschwellung, einem Verschluss der Kehlkopfmuskulatur, Erbrechen und Durchfall einhergehen und gefährliche Ausmaße annehmen. Darum ist es wichtig, bei Anzeichen für eine anaphylaktische Reaktion den Notruf (112) zu kontaktieren.

Symptome einer Milcheiweißallergie – was tun?

Wenn ein Kind Symptome einer Milcheiweißallergie zeigt, sollten die Erziehungsberechtigten mit ihm die kinderärztliche Praxis aufsuchen. Die Ärztin oder der Arzt wird sich ein genaues Bild von den Beschwerden des Kindes machen. Deuten sie tatsächlich am ehesten auf eine Milcheiweißallergie hin, ergreift die Ärztin oder der Arzt in der Regel verschiedene Maßnahmen, um die Diagnose zu sichern.

Tipp: Die Erziehungsberechtigten können der Ärztin oder dem Arzt bei der Diagnosestellung helfen, indem sie bereits vor dem Termin ein Tagebuch über die Ernährung und Symptome des Kindes führen und dieses in die ärztliche Praxis mitbringen. In dem Tagebuch halten sie fest, was das Kind zu sich genommen hat und welche Beschwerden danach aufgetreten sind.

Zunächst kann eine Eliminationsdiät anstehen, bei der Kuhmilch und Kuhmilchprodukte für einen kurzen Zeitraum gänzlich vom Speiseplan des Kindes gestrichen – also "eliminiert" – wird. Bessern sich die Symptome dadurch, spricht das für eine Milcheiweißallergie.

Im nächsten Schritt kann die Ärztin oder der Arzt einen sogenannten oralen Provokationstest durchführen. Dazu wird das Kind mit einer kleine Menge Kuhmilch gefüttert, und die Ärztin oder der Arzt beobachtet, wie es darauf reagiert. Treten eines oder mehrere der oben genannten Symptome auf, ist das ein deutliches Anzeichen für eine Milcheiweißallergie. Weitere Hinweise können Blutuntersuchungen oder ein Hauttest liefern.

Steht die Diagnose fest, besteht die Behandlung meist in einer angepassten Ernährung. Je nachdem, wie stark die Symptome sind, sollte das Kind entweder keine oder nur sehr geringe Mengen an Kuhmilch zu sich nehmen. Um einen Nährstoffmangel zu vermeiden, kann es stattdessen eine Spezialnahrung zu trinken bekommen.

Milcheiweißallergie – die Symptome verschwinden oft wieder

Eine Milcheiweißallergie im Säuglingsalter ist oft nicht von Dauer: Bei etwa der Hälfte der Betroffenen lassen die Symptome bereits nach einem Jahr nach. Bis zum Schuleintritt entwickeln etwa 80 von 100 Erkrankten eine Toleranz gegenüber Milcheiweiß.

Bei Erwachsenen, die neu an einer Milcheiweißallergie erkranken, bleibt diese hingegen oft langfristig bestehen. Allerdings kommt eine Milcheiweißallergie bei Erwachsenen nur äußerst selten vor.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 9.11.2023)
  • Online-Informationen der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.: fet-ev.eu (Abrufdatum: 9.11.2023)
  • "Nahrungsmittelallerige". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 12.7.2023)
  • "Allergie auf Milch". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 20.1.2023)
  • Hoffmann, G. F., Lentze, M. J., et al.: "Pädiatrie. Grundlagen und Praxis", Springer Berlin, Heidelberg 2020
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