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Nachtblindheit: Wie macht sie sich beim Autofahren bemerkbar?


Sehprobleme im Dunkeln
Wie macht sich Nachtblindheit beim Autofahren bemerkbar?


Aktualisiert am 07.05.2025 - 16:55 UhrLesedauer: 2 Min.
Autobahn in der Dämmerung: Mit Nachtblindheit kann Autofahren nachts oder in der Dämmerung riskant sein.Vergrößern des Bildes
Mit Nachtblindheit kann Autofahren nachts oder in der Dämmerung riskant sein. (Quelle: ollo/getty-images-bilder)
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Bei Nachtblindheit wird Autofahren im Dunkeln zum Risiko für andere und einen selbst. Welche Anzeichen typisch sind und wann ein Arztbesuch ratsam ist.

Nachts Auto fahren zu müssen, empfinden bereits viele Menschen mit normaler Nachtsicht als stressig: Im Vergleich zu tagsüber verschlechtert sich das Sehen und die entgegenkommenden Scheinwerfer blenden. Trotzdem können sich die Augen an die Dunkelheit bis zu einem gewissen Grad anpassen. Bei Menschen mit echter Nachtblindheit (Nyktalopie) gelingt das nicht – sie sehen selbst nach längerer Zeit weiterhin extrem schlecht im Dunkeln.

Nachtblindheit: Was ist das?

Das Auge besitzt zwei Arten von Sinneszellen: Zapfen und Stäbchen. Diese liegen in der Netzhaut, welche die Rückwand des Augapfels auskleidet. Die Zapfen ermöglichen das Farbsehen bei (Tages-)Licht, während die Stäbchen für das Hell-Dunkel- beziehungsweise Schwarz-Weiß-Sehen bei schwachem Licht zuständig sind.

Zwar können die Stäbchen keine Farben erkennen, sind jedoch besonders lichtempfindlich. Dank ihnen lassen sich bei Dunkelheit beziehungsweise wenig Licht immerhin Grautöne und Umrisse erkennen. Das klappt jedoch nicht sofort – gesunde Augen benötigen etwa 25 Minuten, um sich nach einem Wechsel von Licht zu Dunkelheit vollständig anzupassen.

Bei Menschen mit Nachtblindheit passen sich die Augen hingegen kaum oder gar nicht an die Dunkelheit an. Das heißt, auch nach längerer Zeit bleibt das Sehen unvermindert schlecht, denn bei den Betroffenen funktionieren die Stäbchenzellen nicht richtig. Eine echte Nachtblindheit kommt jedoch nur selten vor. (Mehr zu den möglichen Ursachen und welche Gründe eine schlechte Nachtsicht noch haben kann, lesen Sie hier.)

Nachtblindheit: Typische Anzeichen beim Autofahren

Personen mit Nachtblindheit sehen tagsüber in der Regel ganz normal. Bei Dunkelheit oder in der Dämmerung treten allerdings starke Probleme auf, die sich selbst nach einer gewissen Zeit nicht bessern. Verkehrsschilder, Fußgänger, Gegenstände oder andere Fahrzeuge werden leicht übersehen. Selbst Umrisse sind im Dunkeln kaum erkennbar. Vor allem nach einem schnellen Wechsel von Hell zu Dunkel sind die Sehprobleme stark, etwa beim Einfahren in einen Tunnel.

Liegt eine echte Nachtblindheit vor, steigt daher im Dunkeln die Unfallgefahr, denn Betroffene können auf Hindernisse oder unerwartete Situationen nicht schnell genug reagieren. Solange tagsüber jedoch keine raschen Hell-Dunkel-Wechsel zu erwarten sind, ist Autofahren im Allgemeinen gefahrlos möglich.

Wann zum Arzt?

Wer das Gefühl hat, nachts oder in der Dämmerung schlechter als andere zu sehen oder bemerkt, dass die Sicht nach einem Wechsel von Hell zu Dunkel unvermindert schlecht bleibt, sollte einen Augenarzt zurate ziehen. So lässt sich herausfinden, ob tatsächlich eine Nachtblindheit dahintersteckt oder andere Ursachen infrage kommen. Je nachdem, wie weit bei der Augenuntersuchung die Grenzwerte für das Kontrastsehen unterschritten werden, wird der Arzt gegebenenfalls ein Fahrverbot aussprechen.

Gut zu wissen

Stellt sich bereits beim Erwerb des Führerscheins heraus, dass Betroffene keine ausreichende Nachtsehfähigkeit aufweisen, und ist die Verkehrsbehörde darüber informiert, wird dies im Führerschein vermerkt (Ziffer 61). Dann ist das Fahren eines Kraftfahrzeugs nur bei Tag erlaubt.

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Helfen Nachtfahrbrillen bei Nachtblindheit?

Sogenannte Nachtfahrbrillen sind spezielle Brillen, die komplett entspiegelt und nicht getönt sind. Sie sollen das Sehvermögen bei ungünstigen Lichtverhältnissen verbessern. Ob sie Menschen mit echter Nachtblindheit helfen können, ist jedoch fraglich, denn die Brillen haben keinen Einfluss auf die defekten Stäbchenzellen.

Wichtig zu wissen: Fachleute raten, auch bei normaler Nachtsicht, generell von gelb getönten Nachtfahrbrillen ab, da diese Untersuchungen zufolge die Sicht im Dunkeln sogar verschlechtern können.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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