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Heberden-Knoten entfernen: Wann das ratsam ist


Verdickte Fingerendgelenke
Heberden-Knoten entfernen – wann eine OP ratsam ist

Von Geraldine Nagel

Aktualisiert am 20.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Frau mit Fingerschmerzen: Schon im Anfangsstadium entfernen oder erst später? Ob mit Beschwerden oder ohne – wer Heberden-Knoten hat, möchte diese manchmal einfach nur loswerden.Vergrößern des Bildes
Schon im Anfangsstadium entfernen oder erst später? Ob mit Beschwerden oder ohne – wer Heberden-Knoten hat, möchte diese manchmal einfach nur loswerden. (Quelle: Aghavni Shahinyan/Getty Images)

Heberden-Knoten am Finger können optisch stören und auch mit Beschwerden einhergehen. Erfahren Sie, wann es infrage kommen kann, die Knötchen zu entfernen.

Bei einer Heberden-Arthrose bilden sich knorpelig-knöcherne Verdickungen in den Fingerendgelenken. Diese sogenannten Heberden-Knoten können prinzipiell an allen Fingern entstehen – häufig entwickeln sie sich jedoch vor allem am Zeige- und Mittelfinger.

Die arthrosebedingten Veränderungen in den Fingergelenken können mit Schmerzen verbunden sein. Schreitet die Erkrankung weiter fort, führen die Heberden-Knoten möglicherweise zu einer Steifheit der Finger, die diese unbeweglicher macht und das Greifen teils erschwert. In ausgeprägten Fällen verkrümmen sich die Finger infolge der Knötchen unter Umständen. Mehr zu den Symptomen bei Heberden-Arthrose lesen Sie hier.

Grundsätzlich gelten Heberden-Knoten zwar als harmlose Erkrankung, bei der nicht unbedingt eine Behandlung nötig ist. Therapeutische Maßnahmen können jedoch ratsam sein, wenn es darum geht, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit der Finger zu verbessern und die Funktion der Hand zu erhalten.

Heberden-Knoten entfernen: Wann operieren?

Eine Operation ist bei Heberden-Knoten nur selten nötig und auch nicht im Anfangsstadium der Erkrankung. Sie kommt in der Regel erst dann infrage, wenn

  • die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist und nicht-operative (konservative) Maßnahmen nicht (mehr) ausreichend gegen Schmerzen helfen und/oder
  • die betroffenen Finger aufgrund der Knötchen am Gelenk von ihrer normalen Stellung abweichen und die Funktion der Hand stark beeinträchtigen.

Gelenkversteifung bei Heberden-Arthrose

Ausschließlich die Heberden-Knoten operativ zu entfernen, gilt als wenig Erfolg versprechend. Soll bei einer fortgeschrittenen Heberden-Arthrose operiert werden, bedeutet das darum in der Regel, dass das betroffene Fingergelenk versteift wird. Der Fachausdruck für solch eine Gelenkversteifung lautet Arthrodese.

Während des Eingriffs trägt der Arzt oder die Ärztin zuerst die Heberden-Knötchen ab, also das verdickte Gewebe im Fingergelenk. Gegebenenfalls werden zudem Schmerz leitende Nerven durchtrennt – empfindungsvermittelnde Nerven bleiben davon jedoch unbeeinträchtigt.

Im Anschluss werden die über das erkrankte Gelenk verbundenen Fingerglieder aneinander fixiert und dadurch versteift, etwa über einen Metalldraht oder eine Schraube. Nach der Operation lässt sich Hand in der Regel wieder zu einer Faust schließen und auch Gegenstände lassen sich wieder leichter greifen.

Welche OP-Methode sich im Einzelfall am besten eignet und wie diese abläuft, wird der Arzt oder die Ärztin vorab mit der betroffenen Person besprechen.

Wichtig zu wissen

Während bei einer Arthrose in den Fingermittel- oder -grundgelenken eine Prothese infrage kommen kann, ist dies für Endgelenke keine Option. Denn für die Funktion der Hand ist eine schmerzfreie Stabilität hier vorteilhafter.

Heberden-Knoten: Was hilft außer einer OP?

Bei vielen Menschen mit Heberden-Arthrose ist es gar nicht nötig, die Knoten zu entfernen. Zwar lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung nicht mit Medikamenten aufhalten. Frühzeitig begonnen, können andere konservative Maßnahmen behandlungsbedürftige Schmerzen jedoch oft deutlich hinauszögern und auch die Beweglichkeit der Finger bleibt länger erhalten.

Um das zu erreichen, spielen insbesondere Übungen für Finger eine Rolle, die Betroffene regelmäßig zu Hause durchführen sollten. Mehr zu den Therapieoptionen bei Heberden-Arthrose erfahren Sie hier.

Fazit: Wann ist es nötig, Heberden-Knoten zu entfernen?

Heberden-Knoten operativ zu entfernen, ist nur selten erforderlich – und vor allem im Anfangsstadium unüblich. Eine Operation kann jedoch ratsam sein, wenn die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist und konservative Maßnahmen die Schmerzen nicht (mehr) genügend lindern und/oder sich Finger durch die Knötchen verkrümmen. Dann trägt der Chirurg oder die Chirurgin während der OP üblicherweise zuerst die knorpeligen Verdickungen am Gelenk ab, um danach das Gelenk zu versteifen. Ob bei einer Heberden-Arthrose eine OP tatsächlich nötig ist oder andere Maßnahmen helfen können, sollten Betroffene mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 16.8.2023)
  • Online-Informationen der Deutschen Rheuma-Liga: www.rheuma-liga.de (Abrufdatum: 16.8.2023)
  • "Arthrose". Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Stand: 26.4.2023)
  • "Heberden-Arthrose". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2022)
  • "Arthrodesen in der Hand – Neue Therapieverfahren". Online-Informationen des Berufsverbands der Deutschen Chirurgie: www.bdc.de (Stand: 1.5.2019)
  • Von Grätz, P. G.: "Was Ärzte bei Polyarthrose der Finger tun können". Geriatrie-Report Nr. 14, S. 22 (2019)
  • Spies, C. K., et al.: "Therapie der primären Finger- und Daumengelenkarthrose". Deutsches Ärzteblatt, Jahrgang 115, Heft 16, S. 269-275 (April 2018)
  • Niethard, F. U., et al.: "Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie". Thieme, Stuttgart 2017
  • Grifka, J., et al.: "Orthopädie Unfallchirurgie". Springer, Berlin Heidelberg 2014
  • Hoffmann, R.: "Checkliste Handchirurgie". Thieme, Stuttgart (2009)
  • Waldner-Nilsson, B., et al.: "Handrehabilitation – Band 1". Springer, Berlin Heidelberg 2008
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