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Analfissur behandeln: Wie sich die Heilung beschleunigen lässt


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Therapie bei Afterriss
Analfissur behandeln – wie sich die Heilung beschleunigen lässt


Aktualisiert am 13.12.2022Lesedauer: 3 Min.
Arzt im Gespräch mit einer PatientinVergrößern des Bildes
Ein akuter Afterriss heilt in vielen Fällen ab, ohne dass ein operativer Eingriff nötig ist. (Quelle: Kobus Louw/getty-images-bilder)
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Ein akuter Afterriss ist vor allem eins: schmerzhaft. Lesen Sie, wie sich eine Analfissur behandeln lässt und was die Heilung beschleunigen kann.

Von einer Analfissur sprechen Fachleute, wenn sich in der Analschleimhaut ein länglicher Riss gebildet hat. Es gibt akute und chronische Analfissuren.

Ein akuter Afterriss heilt in vielen Fällen innerhalb weniger Wochen wieder ab. Verschiedene Behandlungsmaßnahmen können den Heilungsprozess unterstützen.

Bei der chronischen Form ist hingegen ein tiefer, geschwürartiger Schleimhautschaden entstanden, der länger als sechs bis acht Wochen anhält. Dieser führt zu charakteristischen Veränderungen im Bereich der Wunde. Ein chronischer Afterriss bildet sich ohne Behandlung in der Regel nicht zurück. Es kann nötig sein, die Verletzung operativ zu behandeln.

Erste Anlaufstelle bei Beschwerden im Analbereich kann die hausärztliche Praxis sein. Alternativ können Betroffene direkt eine Proktologin oder einen Proktologen aufsuchen. Dies sind Fachleute, die sich mit Erkrankungen des Enddarms befassen. Welche Symptome auf eine Analfissur hinweisen, lesen Sie hier.

Behandlung einer akuten Analfissur: Die Heilung beschleunigen

Zur Behandlung einer akuten Analfissur eignen sich vor allem

  • Maßnahmen zur Stuhlregulierung sowie
  • gefäßentspannende oder schmerzlindernde Salben.

Bei vielen Menschen mit Analfissur ist die Spannung im inneren Schließmuskel am Anus erhöht. Salben mit Wirkstoffen aus der Gruppe der sogenannten Calciumantagonisten (wie Nifedipin oder Diltiazem) wirken dieser Spannung entgegen. Sie fördern die Durchblutung in der Analschleimhaut und entspannen so den Schließmuskel. Die Anwendungsdauer beträgt etwa drei bis acht Wochen. Calciumantagonisten sind in Deutschland nicht offiziell zur Behandlung einer Analfissur zugelassen. Sie haben sich jedoch in Studien als wirkungsvoll erwiesen, sodass Ärztinnen und Ärzte sie nach eigenem Ermessen verschreiben können ("Off-Label-Therapie").

Lokal betäubende Präparate zum Auftragen, etwa mit dem Wirkstoff Lidocain, können ebenfalls zum Einsatz kommen. Sie beschleunigen die Heilung nicht, lindern jedoch die Schmerzen.

Mehr wissen

Welche Salben bei einer Analfissur geeignet sind, lesen Sie hier.

Sowohl Verstopfung und harter Stuhl als auch häufiger Durchfall können eine Analfissur begünstigen und die Beschwerden verschlimmern. Damit der Afterriss abheilen kann, ist daher ein weicher (aber nicht flüssiger) Stuhl wichtig. Bei starker Verstopfung wird die Ärztin oder der Arzt daher möglicherweise spezielle Medikamente empfehlen, die den Stuhl weich machen. Die Einnahme von Flohsamenschalen kann sich ebenfalls günstig auf die Stuhlkonsistenz auswirken. Was Betroffene selbst tun können, um den Stuhl weich zu machen, und welche weiteren Hausmittel infrage kommen, lesen Sie im nächsten Kapitel.

Akute Analfissur: Was Sie selbst tun können

Wer unter Verstopfung leidet, sollte ausreichend trinken und möglichst ballaststoffreiche Lebensmittel zu sich nehmen. Diese regen die Verdauung an, denn sie quellen im Darm und machen den Stuhl weicher.

Ballaststoffe sind die unverdaulichen Bestandteile der Nahrung und fast nur in pflanzlichen Lebensmitteln und Pilzen zu finden. Viele Ballaststoffe sind zum Beispiel in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten enthalten.

Hilfreich ist zudem, nicht länger als nötig auf der Toilette zu sitzen und bei der Stuhlentleerung möglichst wenig zu pressen. Feuchtes Toilettenpapier ist meist ungeeignet, da die darin enthaltenen Inhaltsstoffe den Analbereich zusätzlich reizen können. Stattdessen sollten Betroffene weiches Toilettenpapier verwenden oder die Analregion gegebenenfalls mit lauwarmem Wasser reinigen.

Bei der Analhygiene sollten aggressive Seifen oder Duschgele tabu sein – lauwarmes Wasser ist ausreichend.

Mehr wissen: Hausmittel bei einer Analfissur

Von Flohsamen bis Sitzbad: Welche Hausmittel es bei einer Analfissur gibt und wie gut sie wirken, lesen Sie hier.

Behandlung einer chronischen Analfissur

Auch bei einer chronischen Analfissur wird die Ärztin oder der Arzt in der Regel zunächst konservative Therapiemaßnahmen empfehlen. Dazu zählen vor allem Salben mit Wirkstoffen

  • aus der Gruppe der Calciumantagonisten oder
  • aus der Gruppe der Nitrate.

Calciumantagonisten und nitrathaltige Salben wirken etwa gleich gut, jedoch sind Letztere häufiger mit Nebenwirkungen wie zum Beispiel Kopfschmerzen verbunden.

Zusätzlich oder in Kombination mit Salben kann ein Analdehner helfen. Dabei handelt es sich um ein kegelförmiges Hilfsmittel, das die betroffene Person mehrmals am Tag in den After einführt. Durch das sanfte Dehnen soll der verkrampfte Schließmuskel entspannen.

Operation bei chronischer Analfissur

Ist die chronische Fissur nach sechs Wochen Behandlung nicht abgeheilt, wird die Ärztin oder der Arzt möglicherweise einen operativen Eingriff vorschlagen. Eine Operation kann schon früher in Erwägung gezogen werden, wenn die oder der Betroffene dies wünscht oder wenn die Analfissur zu weiteren Problemen geführt hat, etwa zu einer Fistel.

Zur operativen Behandlung einer chronischen Analfissur kommt vor allem die sogenannte Fissurektomie infrage. Dabei entfernt die Chirurgin oder der Chirurg das geschwürartig veränderte und entzündete Gewebe. Die Wunde wird anschließend nicht geschlossen, sondern zur Heilung offen gelassen.

Mehr wissen: Analfissur-OP

Wann eine Analfissur-OP infrage kommt, wie die OP abläuft und welche Risiken sie birgt, lesen Sie hier.

Behandlung mit Botulinumtoxin

Alternativ oder ergänzend zur Operation kann eventuell auch eine Injektion mit Botulinumtoxin infrage kommen. Die Ärztin oder der Arzt spritzt den Wirkstoff in eine Stelle in der Nähe des Afterrisses. Botulinumtoxin bewirkt, dass der Schließmuskel über einen Zeitraum von mehreren Wochen entspannt ist. Dies soll die Heilung fördern.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Analfissur". Online-Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 4.1.2022)
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