Norovirus bei Kindern β was tun?
FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Meist heilt ein Norovirus-Infekt bei kleinen Kindern ohne Probleme aus. Lesen Sie, welche Risiken dennoch bestehen und warum trinken so wichtig ist.
Das Norovirus gilt als hochansteckend und kann sich in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas oder Schulen schnell verbreiten. Vor allem im Winter verursacht es hΓ€ufig Magen-Darm-Infekte, die mit heftigem Brechdurchfall einhergehen kΓΆnnen. Zwar kann es prinzipiell Menschen in jedem Alter treffen, kleine Kinder sind jedoch ΓΆfter davon betroffen.
- Nicht nur Kinder: Auch Erwachsene zeigen Norovirus-Symptome
- Norovirus: So lange ist man ansteckend
Norovirus bei Kindern: MΓΆgliche Symptome
Bei einem Norovirus-Infekt setzen die Symptome bei Kindern meist schon wenige Stunden nach der Ansteckung ein. Dann entwickeln sich oft aus vΓΆlligem Wohlbefinden heraus plΓΆtzlich schwallartiges Erbrechen, Γbelkeit und massiver wΓ€ssriger Durchfall. Bei Kindern kann sich ein Norovirus-Infekt jedoch auch hΓ€ufiger einmal nur mit Erbrechen (ohne Durchfall) Γ€uΓern.
- Nur Durchfall: Norovirus ohne Erbrechen β kann das sein?
ZusΓ€tzlich kΓΆnnen weitere Beschwerden auftreten, wie etwa:
- Bauchschmerzen bzw. BauchkrΓ€mpfe
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- starkes KrankheitsgefΓΌhl
- SchwΓ€che
- Abgeschlagenheit
- (gelegentlich) leichtes Fieber
In den meisten FΓ€llen geht ein Norovirus-Infekt bei Kindern schnell vorΓΌber: Nach etwa 12 bis 48 Stunden ist er oft bereits wieder ausgestanden. Gerade bei kleinen Kindern unter fΓΌnf Jahren besteht aber ein erhΓΆhtes Risiko fΓΌr einen schwereren oder lΓ€ngeren Verlauf.
Lebenswichtig: FlΓΌssigkeitsverlust ausgleichen
Bei Magen-Darm-Infekten wie durch das Norovirus verliert der KΓΆrper als Folge von Erbrechen und Durchfall innerhalb kurzer Zeit viel Wasser β und damit auch lebensnotwendige Salze (Elektrolyte). Wird ausreichend getrunken, ist das meist nicht weiter schlimm.
Der KΓΆrper von Kleinkindern und SΓ€uglingen reagiert allerdings sehr viel empfindlicher auf FlΓΌssigkeitsverluste als der von Erwachsenen. Gelingt es nicht, den Verlust auszugleichen, kΓΆnnen sich rasch schwerwiegende (und teils lebensbedrohliche) Folgen wie ein Kreislauf- oder Nierenversagen entwickeln.
Norovirus bei Kindern: Was hilft?
Gegen das Norovirus helfen keine Medikamente. In der Regel bekommt das Immunsystem den Infekt jedoch von selbst in den Griff. Wichtig ist bei erkrankten Kindern vor allem, dass sie Ruhe bekommen, ausreichend trinken und, sobald es geht, wenigstens kleine (magenschonende) Mahlzeiten zu sich nehmen.
- Norovirus: Was Kleinkinder essen kΓΆnnen
Am Norovirus erkrankte SΓ€uglinge sollten so oft wie mΓΆglich gestillt werden. Manchmal klappt das jedoch nicht, weil das Baby zu schwach ist, um aus eigener Kraft zu trinken. Dann kΓΆnnen Eltern versuchen, dem Kind LΓΆffelchen fΓΌr LΓΆffelchen oder auch trΓΆpfchenweise mit einer Pipette oder Spritze (ohne die spitze KanΓΌle) FlΓΌssigkeit in kleinen Portionen zuzufΓΌhren.
Was bei der Behandlung auΓerdem helfen kann, lesen Sie hier.
Norovirus bei Kindern: Wann zum Arzt?
Dauern bei einem Magen-Darm-Infekt wie durch das Norovirus Durchfall und Erbrechen bei Kindern lΓ€nger als zwei bis drei Tage an, sollten Eltern Γ€rztliche Hilfe suchen. Das gilt umso mehr, wenn sich beim Kind weitere Beschwerden einstellen, wie etwa hohes Fieber, Kreislaufprobleme (wie Schwindel, Benommenheit) oder Anzeichen fΓΌr einen FlΓΌssigkeitsmangel.
MΓΆgliche Anzeichen fΓΌr eine Austrocknung (Dehydrierung) bei Kleinkindern sind beispielsweise:
- MΓΌdigkeit
- teilnahmsloser (apathischer) Eindruck
- starker Durst
- trockene SchleimhΓ€ute
- dunkelgelber Urin
- fehlendes bzw. verringertes Wasserlassen
- rascher Gewichtsverlust
- beim Zusammenkneifen der Haut auf dem HandrΓΌcken bleibt eine Hautfalte stehen
MΓΆgliche Anzeichen fΓΌr eine Austrocknung bei SΓ€uglingen sind beispielsweise:
- MΓΌdigkeit
- teilnahmsloser (apathischer) Eindruck
- eingesunkene Fontanelle
- Saugreflex nur schwach bzw. kein Trinkverlangen
- langsamer bzw. seltener Lidschlag
- dunkelgelber Urin
- fehlendes bzw. verringertes Wasserlassen (Windel ist trocken oder muss seltener als sonst gewechselt werden)
- Weinen ohne TrΓ€nen
Wichtig: An eine Γ€rztliche Praxis oder ein Krankenhaus sollten sich Eltern zudem immer wenden, wenn:
- das an Durchfall und Erbrechen erkrankte Baby jΓΌnger als zwΓΆlf Monate ist.
- SΓ€uglinge lΓ€nger als vier Stunden nichts trinken kΓΆnnen.
- SΓ€uglinge sich anhaltend erbrechen mΓΌssen.
- "Durchfall bei Babys und Kleinkindern". Online-Informationen der Bundeszentrale fΓΌr gesundheitliche AufklΓ€rung: www.kindergesundheit-info.de (Abrufdatum: 3.2.2023)
- "Gastroenteritis bei Kindern". Online-Informationen der MSD-Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: August 2021)
- "Akuter Durchfall bei Kindern". Online-Informationen des ΓΆffentlichen Gesundheitsportals Γsterreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 30.4.2020)
- "Notfall bei Kindern: Magen-Darm-Infektion". Online-Informationen des ΓΆffentlichen Gesundheitsportals Γsterreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 17.1.2019)
- "Noroviren". Online-Informationen der Bundeszentrale fΓΌr gesundheitliche AufklΓ€rung: www.infektionsschutz.de (Stand: 24.4.2018)
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fΓΌr Allgemeinmedizin und Familienmedizin: "Akuter Durchfall" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 053/030 (Stand: 2013)
- Koletzko, S., et al.: "Akute infektiΓΆse Durchfallerkrankung im Kindesalter". Deutsches Γrzteblatt, Jg. 106, Heft 33, S. 539-547 (Stand: 2009)
- "Norovirus-Gastroenteritis". Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 1.7.2008)