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Trimethylaminurie: Was ist das Fischgeruch-Syndrom?


Trimethylaminurie
Warum manche Menschen nach Fisch riechen – trotz Hygiene

Von t-online, mra

Aktualisiert am 27.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Unangenehmer Körpergeruch trotz Hygiene: Patienten der Trimethylaminurie können die Symptome nur etwas abmildern.Vergrößern des BildesUnangenehmer Körpergeruch trotz Hygiene: Trimethylaminurie-Patienten können die Symptome nur etwas abmildern. (Quelle: Carlos Barquero/getty-images-bilder)
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Betroffene der Fischgeruch-Krankheit riechen streng und können so gut wie nichts dagegen tun. Woher kommt der beißende Körpergeruch und was kann helfen?

Es klingt wie ausgedacht, ist aber für Betroffene eine belastende Realität: Menschen, die trotz bester Körperhygiene nach altem Fisch riechen. Der Grund dafür ist eine Stoffwechselstörung namens Trimethylaminurie – auch bekannt als Fischgeruch-Syndrom (englisch: fish-odour-syndrome). Was genau dahintersteckt und wie sich die seltene Krankheit behandeln lässt.

Trimethylaminurie: Wenn der Körper unangenehm nach Fisch riecht

Betroffene des Syndroms sondern einen starken, fischartigen Geruch ab. Dieser kann über Schweiß, Atem, Vaginalsekret und Urin freigesetzt werden. Bei körperlicher Anstrengung oder Stress verschlimmert er sich meist.

In der medizinischen Fachliteratur sind weltweit etwa 200 Fälle des Fischgeruch-Syndroms beschrieben, aber es ist davon auszugehen, dass die Krankheit unterdiagnostiziert ist. Dies liegt daran, dass Trimethylaminurie selbst von medizinischem Fachpersonal oft nicht erkannt wird und Menschen mit leichten Symptomen nicht immer ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Info

Obwohl die Trimethylaminurie außer dem Fischgeruch in der Regel keine weiteren körperlichen Symptome aufweist, kann sie zu sozialer Isolation und Depressionen führen.

Die genauen Ursachen der Trimethylaminurie sind bis heute nicht geklärt. Fest steht aber: Es handelt sich um eine erblich bedingte Störung. Die Krankheit tritt aufgrund einer Genmutation auf: Betroffene produzieren zu wenig von dem Enzym Monooxygenase 3, wodurch sie die Substanz Trimethylamin nicht richtig abbauen können.

Diese Substanz entsteht im Darm bei der Verdauung von cholinhaltigen Lebensmitteln wie Fisch, Eiern oder Innereien und riecht intensiv fischig. Kann das Trimethylamin nicht abgebaut werden, sammelt es sich im Körper an und wird über Atemluft, Urin und andere Körperflüssigkeiten ausgeschieden.

Fischgeruch-Syndrom: Wann Sie besser einen Arzt aufsuchen

Wenn Sie einen starken, unangenehmen Geruch bemerken, der nicht verschwindet, sollten Sie sich zunächst an den Hausarzt wenden. Mit einem einfachen Urintest lässt sich die Konzentration an Trimethylamin feststellen und somit die Krankheit diagnostizieren.

Bei Bedarf können Patienten auch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. An den Universitäten Regensburg und Heidelberg wird intensiv zu dieser Stoffwechselstörung geforscht, um Betroffenen noch besser helfen zu können.

Wie sich das Syndrom behandeln lässt

Obwohl es gegenwärtig keine Heilung für das Syndrom gibt und auch keine Therapie gegen den beißenden Körpergeruch vorhanden ist, können Patienten das Ausmaß der Symptome beeinflussen: Experten raten, die Ernährungsgewohnheiten anzupassen und möglichst auf cholinhaltige Lebensmittel zu verzichten. Denn daraus bildet der Körper das fischig riechende Trimethylamin.

Was ist Cholin?

Cholin ist eine vitaminähnliche Substanz. Sie wurde früher als Vitamin B4 bezeichnet und ist zum Beispiel enthalten in Fisch und Meeresfrüchten, Lamm- und Schweinefleisch, Innereien, Eiern, Erdnussbutter und Vollkornweizen.

Darüber hinaus verschreiben Ärzte mitunter Antibiotika oder empfehlen bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Riboflavin (Vitamin B2). Das kann den Geruch minimieren.

In puncto Körperhygiene empfiehlt es sich, die Haut mit leicht säurehaltiger Seife oder Shampoo zu waschen. Betroffene sollten Produkte mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6,5 verwenden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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