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Löfgren-Syndrom: Symptome, Ursachen, Behandlung, Spätfolgen


Akute Sarkoidose
Welche Symptome auf das Löfgren-Syndrom hinweisen


Aktualisiert am 18.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein Mann hört eine hustende Frau mit dem Stethoskop ab.Vergrößern des Bildes
Husten ist eines von drei typischen Anzeichen des Löfgren-Syndroms. (Quelle: stefanamer/getty-images-bilder)

Knoten an den Unterschenkeln, Gelenkentzündung und Husten: Wer solche Beschwerden hat, könnte am Löfgren-Syndrom erkrankt sein. Was es damit auf sich hat.

Das Löfgren-Syndrom betrifft vor allem (aber nicht nur) junge Frauen. Hinter der Symptomkombination verbirgt sich eine Erkrankung, deren Ursache bis heute nicht abschließend geklärt ist: Sarkoidose.

Eine Sarkoidose kann sich sehr unterschiedlich äußern. Das Löfgren-Syndrom ist eine akute Form der Erkrankung, die mit starken Beschwerden einhergeht. Benannt wurde es nach dem schwedischen Arzt Sven Halvar Löfgren (1910-1978).

Schon gewusst?

Von einem Syndrom sprechen Fachleute, wenn bestimmte Beschwerden in Kombination auftreten und auf eine gemeinsame Ursache zurückzuführen sind.

Was ist eine Sarkoidose?

Sarkoidose (Morbus Boeck) ist eine seltene entzündliche Krankheit, die den ganzen Körper betreffen kann. Dabei bilden sich sogenannte Granulome: Dies sind kleine Knötchen, die durch überschießende Entzündungsreaktionen des Immunsystems entstehen.

Fast immer sind bei einer Sarkoidose Granulome in der Lunge zu finden, aber auch andere Organe können befallen sein – zum Beispiel die Augen, die Haut, die Leber oder das Nervensystem (Neurosarkoidose).

Eine Sarkoidose kann sehr unterschiedlich verlaufen. Ein Drittel der Betroffenen entwickelt eine akute, zwei Drittel entwickeln eine chronische Sarkoidose. Während die akute Form mit heftigen Beschwerden einsetzt, entsteht die chronische Form schleichend.

Das Löfgren-Syndrom ist eine Variante der akuten Sarkoidose. Da das Löfgren-Syndrom ein typisches Erscheinungsbild der akuten Sarkoidose ist, setzen manche Ärztinnen und Ärzte diesen Begriff mit der akuten Sarkoidose gleich.

Mehr über die unterschiedlichen Verlaufsformen und Behandlungsmöglichkeiten von Sarkoidose lesen Sie hier. Eine weitere, seltenere Unterform von Sarkoidose ist das Heerfordt-Syndrom. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Wie äußert sich das Löfgren-Syndrom?

Typisch für das Löfgren-Syndrom sind drei Merkmale:

  • Gelenkentzündung, meist an den oberen Sprunggelenken (Sprunggelenksarthritis)
  • eine beidseitige Lymphknotenschwellung an der Lungenwurzel; ein mögliches Symptom ist Husten
  • schmerzhafte Knoten an den Vorderseiten der Unterschenkel (Erythema nodosum)

Zusätzlich haben die Betroffenen oft hohes Fieber und fühlen sich abgeschlagen.

Die Entzündung an den Sprunggelenken kann sehr schmerzhaft sein, insbesondere beim Auftreten. Die Lymphknotenschwellung an der Lungenwurzel (sog. bihiläre Lymphadenopathie) macht sich oft durch einen trockenen Husten bemerkbar. Die Schwellung lässt sich im Röntgenbild nachweisen.

Gleichzeitig bemerken erkrankte Personen stark schmerzende Knoten und Schwellungen an den Unterschenkeln, insbesondere an den Vorderseiten (Schienbein). Fachleute sprechen von einem Erythema nodosum (griechisch: erythros = rot, lateinisch: nodosum = knotig). Dabei ist das Unterhautfettgewebe an den Unterschenkeln entzündet. Die Knoten sind zwischen zwei und fünf Zentimetern groß und schmerzen schon bei leichtem Druck. Sie sind zunächst rot-violett, färben sich aber innerhalb weniger Tage gelblich-blau. In dieser Zeit können sich neue Knoten entwickeln. Die umliegenden Hautpartien sind geschwollen und gespannt. Juckreiz tritt meist nicht auf.

Ein Erythema nodosum kann auch im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Wie wird das Löfgren-Syndrom behandelt?

Eine akute Sarkoidose wie das Löfgren-Syndrom führt zwar im Gegensatz zu einer chronischen Sarkoidose zu stärkeren Beschwerden, klingt aber in den meisten Fällen von selbst wieder vollständig ab. Das kann allerdings einige Wochen dauern, teilweise aber auch bis zu zwei Jahre. Folgeschäden sind normalerweise nicht zu erwarten. Nur selten geht die akute Verlaufsform in eine chronische Sarkoidose über.

Bei starken Symptomen können Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAR) helfen, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure. Nur bei schweren Verlauf kommen gegebenenfalls kortisonhaltige Mittel zum Einsatz, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Prednisolon.

Nur in seltenen Fällen kommt es zu einem Rückfall und das Löfgren-Syndrom tritt erneut auf.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Sarkoidose". Online-Informationen des Verbands Pneumologischer Kliniken e. V.: www.lungenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 14.3.2024)
  • "Sarkoidose". Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: April 2023)
  • "Sarkoidose". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 20.8.2021)
  • "Löfgren-Syndrom". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Mai 2021)
  • "Merkblatt Sarkoidose" (PDF). Online-Informationen des Deutschen Rheuma-Liga Bundesverbands e. V.: www.rheuma-liga.de (Stand: 2017)
  • Prasse, A., et al.: "Diagnose, Differenzialdiagnose und Therapie der Sarkoidose". Deutsches Ärzteblatt, International, Jg. 113, Heft 33-34, S. 565-574 (2016)
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