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Halsschmerzen bei Kindern: Das sollten Sie beachten


Halsschmerzen bei Kindern
Bei Halsweh mit Belägen und Fieber schnell zum Arzt

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow

Aktualisiert am 19.08.2018Lesedauer: 4 Min.
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Hinter Halsschmerzen bei Kindern können Erkältungen, Allergien und auch gefährliche Streptokokkeninfektionen stecken.Vergrößern des Bildes
Hinter Halsschmerzen bei Kindern können Erkältungen, Allergien und auch gefährliche Streptokokkeninfektionen stecken. (Quelle: Steve Debenport/getty-images-bilder)

Kinder haben häufig Halsschmerzen – meist im Rahmen einer Erkältung. Anders als bei "normalem" Halsweh, das sich gut mit Hausmitteln behandeln lässt, sollten Sie bei bakteriellen Infektionen mit Streptokokken unbedingt mit Ihrem Kind zum Arzt gehen.

Eine Erkältung bei Babys, Klein- und Schulkindern ist keine Seltenheit. Im Kindergarten und in der Schule besteht eine besonders hohe Ansteckungsgefahr von Keimen, die durch Tröpfchen- und Schmierinfektionen übertragen werden. Bis zu zehn Atemwegsinfekte im Jahr sind daher normal. Hinzu kommt, dass das kindliche Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist, um Krankheitserreger erfolgreich abzuwehren.

Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sind typische Symptome, die im Rahmen einer Erkältung auftreten. Sie gehen dann meist einher mit Schnupfen, Husten, Heiserkeit und eventuell Fieber.

Was hilft gegen Halsschmerzen bei Kindern?

Hat ihr Kleinkind Halsschmerzen und verweigert es Nahrung und Trinken, sind viele Eltern besorgt. Folgende Tipps können helfen, die Beschwerden des Kindes zu lindern:

  • Möglichst wenig sprechen: Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass es so wenig wie möglich sprechen soll, damit die Entzündung im Halsbereich abheilen kann. Auch wenn es schwer fällt – die Stimme zu schonen ist bei Halsschmerzen wichtig.
  • Warme Flüssigkeiten trinken: Achten Sie darauf, dass Ihr Kind viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Geben Sie ihm beispielsweise warmen – nicht heißen – Salbeitee zu trinken. Der Tee befeuchtet den Rachen und lindert die Beschwerden.
  • Leicht schluckbare Speisen essen: Wenn Ihr Kind Schluckbeschwerden hat, empfiehlt es sich, Speisen zu kochen, die besonders leicht zu schlucken sind. Das sind zum Beispiel Suppen, Obstbreis und Pürees.
  • Hals- und Brustbereich warm halten: Wichtig ist auch, dass der Hals- und Brustbereich des Kindes warm gehalten wird. Mit einem Schal, Pullover und warmen Socken wird der Körper vor Auskühlung geschützt.
  • Für ein gutes Raumklima sorgen: Lüften Sie das Kinderzimmer regelmäßig, um den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft zu erhöhen.
  • Warme Halswickel herstellen: Halswickel aus zum Beispiel gekochten und zerdrückten Kartoffeln sind ein bewährtes Hausmittel bei Halsschmerzen. Kinder empfinden die Wärme als angenehm und schmerzstillend.
  • Halstabletten lutschen: Lutschpastillen und Halsbonbons sind gute Helfer bei Halsschmerzen. Das Lutschen regt die Speichelproduktion an und sorgt so für eine Befeuchtung der Schleimhäute. Unbedingt beachten sollten Sie die Altersvorgaben! Halstabletten sind erst dann geeignet, wenn das Kind kontrolliert schlucken und lutschen kann.
  • Schmerzmittel geben: Bei sehr starken Halsschmerzen können Sie dem Kind Paracetamol in kindgerecht niedriger Dosis verabreichen.

Halsschmerzen bei Babys und Kindern: Wann zum Arzt?

Eine virale Erkältung verläuft meist harmlos und verschwindet nach einer Woche wieder. Wenn sich hohes Fieber, Schüttelfrost oder gar Atemnot einstellen, der Blick in den Rachen fleckige Veränderungen oder Verfärbungen zeigt und das Kind krank wirkt, sollten Sie unbedingt den Arzt aufsuchen.

Es gibt nämlich eine Reihe an Kinderkrankheiten, bei denen Halsschmerzen ebenfalls typisch sind. Knapp ein Viertel der Halsentzündungen bei Kindern machen Streptokokkeninfektionen aus. Um also die genaue Ursache für das Halsweh zu finden, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig.

Zu den Streptokokkeninfektionen gehören unter anderem:

Mandelentzündung: Die bakterielle Mandelentzündung wird von Streptokokken ausgelöst und äußert sich in einem geröteten Rachenraum und eitrig-gelben Belägen auf den Mandeln.

  • Typische Symptome: starke Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, Fieber, geschwollene und gerötete Mandeln, geschwollene Lymphknoten am Hals

Masern: Masern gehören zu den hoch ansteckenden Krankheiten. Die akute Erkrankung mit dem Masernvirus verläuft gewöhnlich in zwei Phasen: Zunächst leiden Betroffene im Vorstadium unter grippeähnlichen Symptomen, anschließend tritt im Hauptstadium der typische Hautausschlag auf.

  • Typische Symptome: Halsschmerzen, trockener Husten, Schnupfen, erhöhte Temperatur bis mäßiges Fieber, Hautausschlag

Mumps: Mumps, auch Ziegenpeter genannt, bezeichnet die Entzündung der Ohrspeicheldrüse. Von der Krankheit betroffen sind vor allem Kleinkinder zwischen dem fünften und dem neunten Lebensjahr.

  • Typische Symptome: Halsschmerzen, Fieber, "Hamsterbacken" (angeschwollene Ohrspeicheldrüsen), Schmerzen unter den Ohren

Scharlach: Eine Infektion mit Scharlach wird durch den Streptokokken-Erreger ausgelöst und setzt sehr plötzlich und heftig ein. Fieberschübe und Mandelentzündungen sind Vorboten für einen feuerroten Rachen und Hautausschlag.

  • Typische Symptome: starke Halsschmerzen, "Himbeerzunge" (tief rote Zunge), kleinfleckiger Hautausschlag, hohes Fieber, Schüttelfrost

Pfeiffersches Drüsenfieber: Das Pfeiffersche Drüsenfieber tritt vor allem bei Kindern zwischen vier und 15 Jahren auf. Meist beginnt die Erkrankung mit grippeähnlichen Beschwerden und zeigt sich nach einigen Tagen mit Fieber. Grund dafür ist die Ansteckung mit dem so genannten Epstein-Barr-Virus, das Lymphgewebe, Milz und Mandeln befallen kann.

  • Typische Symptome: Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Fieber, geschwollene Lymphknoten

Streptokokken: Auslöser für Kinderkrankheiten

"Streptokokken sind Bakterien, die die Nieren und das Herz schädigen können. Deshalb muss der Kinder- und Jugendarzt das Kind rechtzeitig mit einem Antibiotikum behandeln", sagt Ulrich Fegeler vom "Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte" in Köln.

Streptokokken können durch einen Schnelltest aus einem Rachenabstrich sicher nachgewiesen werden. "Wenn sich das Kind nicht innerhalb von zwei Tagen nach der Einnahme des Antibiotikums besser fühlt, sollten Eltern noch einmal die Praxis kontaktieren", rät Fegeler. Dann muss unter Umständen ein anderes Antibiotikum verwendet werden.

Da durchgemachte Streptokokkeninfektionen keine bleibende Immunität hinterlassen, kann man sich das ganze Leben hindurch mit Streptokokken infizieren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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