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Sonnenallergie bei Kindern: Was Eltern wissen sollten


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Sonnenallergie bei Kindern – was nun?


Aktualisiert am 14.07.2022Lesedauer: 5 Min.
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Mädchen mit SonnenhutVergrößern des Bildes
Gegen eine Sonnenallergie bei Kindern hilft vor allem Sonnenschutz. (Quelle: IB_photo/getty-images-bilder)

Ungewohnt intensive UV-Strahlung kann in jedem Alter eine Sonnenallergie auslösen – auch bei Kindern. Wie Eltern das Problem erkennen und vermeiden können.

Die Sonnenallergie (fachsprachlich: polymorphe Lichtdermatose) zählt ebenso wie der Sonnenbrand zu den Lichtdermatosen: Unter diesem Begriff sind verschiedene Hautveränderungen zusammengefasst, die durch Sonnenbestrahlung (oder entsprechende künstlich erzeugte Bestrahlung) entstehen – vor allem durch UV-Licht. Tritt die Sonnenallergie bei Kindern erstmals auf, ist damit zu rechnen, dass sie in den nachfolgenden Jahren immer wiederkehrt.

Im Erwachsenenalter entwickeln überwiegend Frauen eine Sonnenallergie. Bei Kindern sind Mädchen ebenfalls häufiger betroffen als Jungen. Besonders hoch ist das Risiko für Kinder mit heller Haut, die auch schnell Sonnenbrand bekommen. Dazu gehören vor allem:

  • Kinder vom Hauttyp 1, also mit sehr heller Haut, rötlichem bis rötlich-blondem Haar sowie blauen oder grauen Augen
  • Kinder vom Hauttyp 2, also mit heller Haut und blondem bis braunem Haar, wobei alle Augenfarben vorkommen können

Sonnenallergie bei Kindern erkennen

Meist vergehen nach der ursächlichen UV-Bestrahlung nur wenige Stunden, bis die ersten Anzeichen einer Sonnenallergie bei Kindern zu erkennen sind. Ab und an setzt die Hautreaktion auch erst nach ein paar Tagen ein.

Typischerweise macht sich die Sonnenallergie dort bemerkbar, wo die Kinder die Sonne direkt abbekommen haben. Als Erstes beginnt die betroffene Haut häufig zu jucken und/oder zu brennen. Der oft stark ausgeprägte Juckreiz kann aber auch zusammen mit einem Hautausschlag auftreten.

Dieser Ausschlag, der von Kind zu Kind unterschiedlich aussehen kann, ist das wichtigste Merkmal der Sonnenallergie. Bei den Kindern sind zunächst rötliche Flecken auf der Haut zu erkennen. Nachfolgend können sich daraus Knötchen, Bläschen und/oder Quaddeln bilden.

Zudem kann eine Sonnenallergie gerade bei Kindern im Teenageralter auch einer Akne ähneln. Solche Hautveränderungen nach ungewohnt intensiver Sonneneinstrahlung sprechen dafür, dass das Kind eine Sonderform der Sonnenallergie hat: die sogenannte Mallorca-, Frühlings- oder Sommerakne.

Sonnenallergie bei Kindern verhindern

Eine Sonnenallergie bei Kindern lässt sich verhindern, indem die Kinderhaut gut vor Sonne geschützt wird und die Chance bekommt, sich ganz langsam an die UV-Strahlung zu gewöhnen. Aber Achtung: Im ersten Lebensjahr sollten Kinder niemals direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.

Und auch in den nachfolgenden Jahren ist es wichtig, die Kinderhaut weitgehend gegen direkte Sonneneinstrahlung abzuschirmen – besonders, wenn das Kind vom Hauttyp her ohnehin zur Sonnenallergie neigt. Denn Kleinkinder und Babys haben eine besonders empfindliche Haut, die

  • weder schnell genug Pigmente zum körpereigenen Schutz vor UV-Strahlen bildet,
  • noch durch UV-Strahlen verursachte Hautschäden ausreichend reparieren kann.

Die einfachsten Maßnahmen zur Vermeidung einer Sonnenallergie bei Kindern sind gleichzeitig die wirksamsten: Nämlich darauf zu achten, dass die Kinder sich möglichst im Schatten aufhalten und hautbedeckende Kleidung tragen, die UV-Strahlen abhält – einschließlich Kopfbedeckung mit Nackenschutz.

Gut zu wissen
Besonders wichtig sind Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Sonnenallergie bei Kindern rund um die Mittagszeit. Am besten ist es, direkte Sonne dann völlig zu meiden. Aufpassen sollten Eltern aber auch, wenn die Sonne nicht scheint: Denn bei bedecktem Himmel erreichen noch bis zu 80 Prozent der UV-Strahlen die Haut.

Schatten spielt zum Schutz vor einer Sonnenallergie bei Kindern eine große Rolle: Er kann die UV-Bestrahlung um bis zu 95 Prozent abschwächen. Wie gut Schatten vor Sonne schützt, hängt jedoch stark davon ab, wodurch er entsteht: So hält etwa ein dichtes Blätterdach von Bäumen oder Sträuchern die UV-Strahlen besser ab als manche Sonnenschirme.

Auch für Kleidung gilt: Nicht jede bietet ausreichend Sonnenschutz. Um eine Sonnenallergie bei Kindern zu verhindern, eignen sich allgemein eher dunkle, fest gewebte oder dichte und ungebleichte Stoffe. Recht gut lassen sich UV-Strahlen beispielsweise durch Polyester-, Woll- und Jeanskleidung abhalten.

Überdies gibt es spezielle Kleidung, deren Sonnenschutzwirkung in einem besonderen Verfahren – nach dem sogenannten UV-Standard 801 – überprüft und als UV-Schutz-Faktor (englisch: Ultraviolet Protection Factor, UPF) angegeben wird. Dabei bedeutet ein UPF von beispielsweise 30, dass die Haut mit dem Textil 30-mal länger vor Sonne geschützt ist als ohne. Als alleinige Maßnahme gegen eine Sonnenallergie bei Kindern reichen solche Textilien aber nicht aus.

Selbst die Kombination aus Schatten und hautbedeckender Kleidung bietet keinen verlässlichen Schutz vor einer Sonnenallergie bei Kindern. Denn gerade Kleinkinder ziehen ihre Kleidung öfter mal aus oder verlassen ihr schattiges Plätzchen. Darum ist es ratsam, Kinderhaut nach dem ersten Lebensjahr immer zusätzlich mit einem Sonnenschutzmittel einzucremen.

Es empfiehlt sich, ein speziell für Kinder geeignetes Sonnenschutzmittel zu verwenden. Um eine Sonnenallergie bei Kindern verhindern zu können, sollte das Präparat einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 haben sowie UV-A- und UV-B-Strahlen herausfiltern. Zudem sind Präparate oft besser verträglich für die empfindliche Kinderhaut, wenn sie nur physikalische UV-Filter und keine Zusatzstoffe (wie Emulgatoren, Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe) enthalten.

Wichtiger Hinweis
UV-A-Strahlen können Fensterscheiben durchdringen und so eine Sonnenallergie bei Kindern auslösen. Darum ist auch an sonnigen Fensterplätzen – etwa im Auto – ein ausreichender Schutz vor Sonne ratsam.

Selbst das beste Sonnenschutzmittel nützt allerdings wenig, wenn es nicht richtig angewendet wird. Den optimalen Schutz vor einer Sonnenallergie bietet das Präparat bei Kindern nur dann, wenn Eltern

  • sie immer schon vor dem Aufenthalt im Freien an allen unbedeckten Körperstellen eincremen,
  • dabei das Sonnenschutzmittel nicht zu knapp, sondern großzügig auftragen,
  • das Eincremen bei längeren Aufenthalten im Freien etwa alle zwei Stunden wiederholen und
  • auch nach jedem Baden das Sonnenschutzmittel erneut auftragen.

Allein auf Sonnencreme verlassen sollten Eltern sich jedoch nicht. Wer eine Sonnenallergie bei seinen Kindern möglichst zuverlässig verhindern möchte, sollte Sonnenschutzmittel nur zusätzlich zu den anderen Maßnahmen – also Schatten und schützender Kleidung – anwenden.

Mit jedem Aufenthalt im Freien gewöhnt sich die Haut so mehr und mehr an die Sonne. Dadurch sinkt mit der Zeit das Risiko für eine Sonnenallergie. Bei älteren Kindern kommt für diese Abhärtung auch eine Lichttherapie in Betracht: Dabei wird das Kind unter ärztlicher Aufsicht wiederholt mit genau festgelegten Dosen UV-Strahlung bestrahlt.

Akute Sonnenallergie bei Kindern lindern

Wenn sich doch mal eine Sonnenallergie bei Kindern zeigt, gilt: Sofort raus aus der Sonne und auch in den folgenden Tagen direkte Sonneneinstrahlung konsequent meiden. Dann bessern sich die Beschwerden normalerweise schnell von selbst – und nach einer Woche ist der Ausschlag meist wieder weg.

Doch bis dahin können die akuten Beschwerden einer Sonnenallergie sehr belastend sein. Gerade bei Kindern besteht zudem wegen des ausgeprägten Juckreizes das Risiko für Kratzverletzungen. Durch solche Verletzungen können leicht Bakterien in die Haut eindringen und Infektionen verursachen.

Darum ist es ratsam, eine akute Sonnenallergie bei Kindern schnell zu lindern. Eltern können beispielsweise die betroffenen Hautstellen vorsichtig mit feuchten Tüchern abkühlen. Auch meersalzhaltige Hautauflagen oder ein Bad in Salzwasser sollen den Juckreiz erträglicher machen.

Wenn solche Eigenmaßnahmen akute Beschwerden einer Sonnenallergie bei Kindern nicht genug abschwächen, können Medikamente weiterhelfen: Üblicherweise kommen dann Antihistaminika oder Glukokortikoide ("Kortison") zur äußerlichen Anwendung oder als Tabletten zum Einsatz. Welches Arzneimittel geeignet ist, erfragen Eltern am besten in einer (haut-)ärztlichen Praxis.

Daneben sollten Eltern eine akute Sonnenallergie bei Kindern zum Anlass nehmen, das verwendete Sonnenschutzmittel genauer unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls zu wechseln. Denn vor allem fettige Sonnencremes können für die Hautreaktion mitverantwortlich sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.kindergesundheit-info.de (Abrufdatum: 14.7.2022)
  • "Wie kann man sich vor UV-Strahlen schützen?" Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 4.5.2022)
  • "Sonnenbrand / Sonnenallergie". Online-Informationen des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e. V. (Hrsg.): www.kinderaerzte-im-netz.de (Stand: 12.11.2021)
  • "Lichtdermatosen". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 12.10.2021)
  • "Lichtdermatosen bei Kindern und Jugendlichen". Online-Informationen von e.Medpedia: www.springermedizin.de/emedpedia (Stand: 2.4.2019)
  • "Sonnenallergien und andere photoallergische Reaktionen". Online-Informationen des Helmholtz Zentrums München: www.allergieinformationsdienst.de (Stand: 23.4.2018)
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