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Sieben Tipps gegen den BlÀhbauch
Ein schmerzhafter, aufgeblÀhter Bauch plagt viele nach dem Essen. Doch nicht immer sind blÀhende Speisen die Ursache, wie ErnÀhrungsberaterin Astrid Schobert in ihrem Ratgeber-Buch "Die 50 besten BlÀhbauch-Killer" erklÀrt. Wir haben Ihnen sieben Tipps zusammengetragen.
Das Wichtigste im Ăberblick
- Tipp 1. Ingwertee hilft bei BlĂ€hungen und VöllegefĂŒhl
- Tipp 2. Bauchmassagen beruhigen den BlÀhbauch
- Tipp 3. Gezielte Bauchatmung beugt dem BlÀhbauch vor
- Tipp 4. Vorsicht bei Kaugummi und Co.
- Tipp 5. Mal mit der anderen Hand das Besteck halten
- Tipp 6. Bei BlĂ€hbauch AbfĂŒhrmittel nur im Notfall nehmen
- Tipp 7. ErnÀhrungstagebuch kann UnvertrÀglichkeit offenbaren
Dass sich der Bauch plötzlich aufblĂ€ht, kann viele Ursachen haben. Die GrĂŒnde hierfĂŒr sind meistens harmlos. Oft sind eine falsche ErnĂ€hrung oder NahrungsmittelunvertrĂ€glichkeiten daran schuld, dass sich zu viel Darmgase im Bauch ansammelt. Doch auch Pilzerkrankungen wie zum Beispiel ein Befall mit dem Hefepilz candida albicans die Ursache fĂŒr einen aufgeblĂ€hten Bauch.
Was ist ein BlĂ€hbauch? Ein BlĂ€hbauch â medizinischer Fachbegriff: Meteorismus â entsteht, wenn sich zu viel Gas im Bauch ansammelt. Das Gas fĂŒhrt dazu, dass sich die Bauchdecke vorwölbt und spannt. Entweicht das Gas dagegen ĂŒber den Darmausgang, sprechen Mediziner von Flatulenz â im Volksmund: BlĂ€hungen. Der Ăbergang von einem BlĂ€hbauch zu BlĂ€hungen ist flieĂend..
- Luft im Bauch: Das sind die Ursachen fĂŒr einen BlĂ€hbauch
Rund acht- bis zehnmal entledigt sich der Darm pro Tag ĂŒberschĂŒssiger Luft. Das ist normal und gehört zur Verdauung dazu. Schmerzhaft wird es, wenn sich zu viele Gase ansammeln.
Damit es gar nicht erst zum BlĂ€hbauch kommt, sollten einige Lebensmittel besser nicht zu oft auf dem Teller landen. Zucker und WeiĂmehlprodukte etwa begĂŒnstigen, dass Darmpilze entstehen. Besser ist eine vollwertige, ballaststoffreiche ErnĂ€hrung mit Vollkornprodukten, GemĂŒse und Obst.
Ballaststoffe stĂ€rken nicht nur das Immunsystem, sondern sorgen auch fĂŒr einen Putzeffekt: "Durch ihre grobe Struktur fegen die Nahrungsfasern die Pilznester aus den Darmzotten und regen die natĂŒrliche Darmbewegung an", erklĂ€rt Schobert. Doch Vorsicht: Kohlsorten und HĂŒlsenfrĂŒchte etwa sind zwar reich an Ballaststoffen, blĂ€hen jedoch.
Tipp 1. Ingwertee hilft bei BlĂ€hungen und VöllegefĂŒhl
Spannt und zwickt der Bauch bereits, sind Tees die erste Wahl. Ingwertee - am besten frisch aufgebrĂŒht - kurbelt die Verdauung an, entkrampft schmerzhafte BlĂ€hungen und lindert das VöllegefĂŒhl. Auch KĂŒmmel, Anis und Fenchel sind bewĂ€hrte Klassiker. Wer einen Garten hat, brĂŒht einen Tee aus frisch gepflĂŒckten LöwenzahnblĂ€ttern. Ăbrigens: Auch Petersilie ist ein altbewĂ€hrtes Hausmittel gegen BlĂ€hungen.
Tipp 2. Bauchmassagen beruhigen den BlÀhbauch
Bauchmassagen entkrampfen einen schmerzhaften BlĂ€hbauch. Doch nicht nur das: Wer regelmĂ€Ăig massiert, beugt dem luftgefĂŒllten Bauch sogar vor. Legen Sie sich bequem hin und massieren Sie den Bauch mit sanften Kreisbewegungen im Uhrzeigersinn. Das entspricht den Windungen des Darms.
Viel Bewegung und ein sanftes Workout der Bauchmuskeln erzielen denselben Effekt, denn "der Wechsel zwischen Muskelanspannung und -entspannung aktiviert Ihre Bauchmuskeln und entkrampft den Darm", erklĂ€rt Schobert. Auch einfache Ăbungen wie das "Luft-Radfahren" im Liegen drĂŒcken störende Luft aus dem Dickdarm und helfen bei einem aufgeblĂ€hten Bauch.
Vor allem beim Reizdarm-Syndrom spielt der BlÀhbauch eine zentrale Rolle, da er bei dieser Erkrankung hÀufig als eines der Hauptsymptome auftritt. Wie auch der Reizmagen gehört der Reizdarm zu den funktionellen Darmerkrankungen. Bei Beschwerden im Oberbacuh spricht man von Reizmagen, der Reizdarm dagegen betrifft den Unterbauch.
Tipp 3. Gezielte Bauchatmung beugt dem BlÀhbauch vor
Unter Stress schlucken wir nicht nur zu viel Luft, wir atmen auch flacher. Dadurch mangelt es dem Magen-Darm-Trakt an Sauerstoff und die Verdauung erlahmt. Eine gekrĂŒmmte Körperhaltung, wie etwa im BĂŒro oder beim Autofahren, verstĂ€rkt den Effekt zusĂ€tzlich und fördert die Bildung eines BlĂ€hbauchs.
Einen Sauerstoff-Kick gibt es mit gezielter Bauchatmung: Legen Sie sich dazu auf den RĂŒcken und winkeln die Beine an, bis Ihre FĂŒĂe aufliegen. FĂŒhren Sie Ihre HĂ€nde ĂŒber dem Bauch bis zu den Fingerspitzen zusammen. Wenn sich Ihre Finger beim Einatmen von einander wegbewegen, atmen Sie richtig in den Bauch.
ĂberblĂ€hung: Eine akute ĂberblĂ€hung kann in seltenen FĂ€llen sogar auf einen Darmverschluss oder eine DarmlĂ€hmung hinweisen. Luft ist hier zwar vermehrt vorhanden, sie ist jedoch, wie meist auch der Stuhl, blockiert. Beides kann aus unterschiedlichen GrĂŒnden mit starken Bauchschmerzen einhergehen. Eine DarmlĂ€hmung ist immer ein medizinischer Notfall und muss sofort Ă€rztlich behandelt werden.
Tipp 4. Vorsicht bei Kaugummi und Co.
Kaugummi sorgt nach dem Essen fĂŒr ein frisches MundgefĂŒhl und scheint in der zuckerfreien Variante unbedenklich. Doch auch diese Streifen und Drops enthalten SĂŒĂungsmittel wie Mannit, Xylit und Sorbit, die die Verdauung beeinflussen. Findet sich auf dem Kaugummi die Angabe "Kann bei ĂŒbermĂ€Ăigem Verzehr abfĂŒhrend wirken" bedeutet das, dass mehr als 10 Prozent der kĂŒnstlichen Zuckeraustauschstoffe enthalten sind. Menschen, die zu Meteorismus neigen, sollten daher vorsichtig sein: "Schon ab einer Aufnahme von 5 Gramm kann Sorbit zu BlĂ€hungen fĂŒhren, ab 20 Gramm zu wĂ€ssrigem Durchfall", warnt Schobert. Auch SĂŒĂigkeiten, GetrĂ€nke und Light-Produkten enthalten Sorbit und Co.
Wenn Sie eine Empfindlichkeit beobachten, meiden Sie Produkte mit den E-Kennzeichnungen 420, 421, 967, 953, 966, 965 und 968. Ebenfalls besser verzichten sollten Sie auf Birnen, Pflaumen und Kirschen. Dieses Obst enthĂ€lt natĂŒrliches Sorbit besonders hoch konzentriert.
- Tipps gegen lÀstige BlÀhungen: Diese Hausmittel lindern die Beschwerden
Tipp 5. Mal mit der anderen Hand das Besteck halten
Neben bestimmten Lebensmitteln ist auch unser Essverhalten schuld, wenn sich der Bauch unangenehm aufblÀht: Die meiste Luft, rund 2-3 Milliliter, gelangt bei jedem Schluckvorgang in den Magen. Sind wir gestresst und essen hastig, sogar weitaus mehr. Widmen Sie sich deshalb mit Zeit ganz Ihrer Mahlzeit und legen Sie Ablenkungen wie Ihr Handy beiseite.
Wer sich nur schwer konzentrieren kann, probiert Schoberts auĂergewöhnlichen Trick: "Ăndern Sie Ihre Gewohnheiten und essen Sie als RechtshĂ€nder mal mit der linken Hand. So essen Sie automatisch viel bewusster".
Tipp 6. Bei BlĂ€hbauch AbfĂŒhrmittel nur im Notfall nehmen
Stockt die Verdauung, schlucken viele AbfĂŒhrmittel, um sich schnell wieder unbeschwert zu fĂŒhlen. Doch wenn die Schmerzen nicht besonders stark sind, rĂ€t Schobert von diesen Produkten ab. Alle AbfĂŒhrmittel haben gemeinsam, dass sie den Darm radikal entleeren. AnschlieĂend dauert es, bis sich der Dam wieder gefĂŒllt und von der letzten AbfĂŒhrung erholt hat. Nicht selten glauben Betroffene dann, dass sie wieder Verstopfungen und einen BlĂ€hbauch haben und greifen abermals zu AbfĂŒhrmitteln. Was folgt, ist ein Teufelskreis, der dem Darm mehr schlecht als recht tut: Mit dem plötzlichen Stuhlabgang entweichen auch groĂe Mengen FlĂŒssigkeit und wichtige Mineralstoffe.
Tipp 7. ErnÀhrungstagebuch kann UnvertrÀglichkeit offenbaren
Werden bestimmte Lebensmittel nicht vertragen, kann sich das an verschiedenen Symptomen zeigen. Hautirritationen, Atemwegbeschwerden und andauernde Magen-Darm-Probleme sind hĂ€ufige Anzeichen. Bevor Sie jedoch zum Arzt gehen, schlĂ€gt Schobert vor, ĂŒber einige Wochen ein "ErnĂ€hrungs-Symptom-Tagebuch" zu fĂŒhren. Darin halten Sie Tag fĂŒr Tag fest, was Sie zu sich nehmen und wie Sie sich danach fĂŒhlen - sowohl körperlich als auch seelisch.
Das erleichtert es dem Arzt, festzustellen, ob Sie auf ein bestimmtes Lebensmittel allergisch reagieren oder gar eine UnvertrĂ€glichkeit haben. Im schlimmsten Fall können auch das Reizdarmsyndrom oder chronische DarmentzĂŒndungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa hinter den Beschwerden stecken.