Bei Regen wird alles nur noch schlimmer
FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
FΓΌr viele Heuschnupfengeplagte ist die aktuelle Wetterlage ein groΓes Problem. Denn Regen und Gewitter verstΓ€rken den Pollenflug. Wir haben eine Expertin gefragt, was Allergiker gegen stΓ€ndiges Niesen und das fiese Jucken in Augen und Nase tun kΓΆnnen.
"Der Regen ΓΌbt einen starken mechanischen Reiz auf die Pflanzen aus. Dadurch werden die Pollen aufgewirbelt und gelangen in die Luft", erklΓ€rt Marina Oppermann vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). GewitterstΓΌrme und starke Winde verteilen die Pollen zusΓ€tzlich. "Das macht vielen Allergikern zu schaffen."
Pollenallergien nehmen zu
SchΓ€tzungen zufolge leiden etwa 16 Prozent der Deutschen unter einer Pollenallergie. Doch die Zahl der Betroffenen nehme stetig zu, so die Expertin. Und nicht nur das: Sie haben auch immer lΓ€nger unter den Symptomen des allergischen Schnupfens zu leiden.
Pollenflug fast das ganze Jahr ΓΌber
"Das liegt daran, dass der Pollenflug wegen des milden Klimas wesentlich frΓΌher beginnt und lΓ€nger anhΓ€lt", erklΓ€rt Oppermann. Es sei nicht ungewΓΆhnlich, dass die ersten Allergiker bereits im November auf die Haselnusspollen reagieren.
"Die Belastungszeit ist aber nicht nur deutlich lΓ€nger. Immer mehr Pollen ΓΌberschneiden sich dadurch in ihrer Flugzeit", sagt die Expertin. FΓΌr viele Allergiker verschlimmern sich die Symptome, da sie in der Regel nicht nur auf eine Baumart oder ein Gras reagieren, sondern auf mehrere Pollenarten. Derzeit ist der GrΓ€serpollenflug im Gange. Auch der Roggen steht in diesem Jahr noch aus.
Vor dem Schlafengehen Haare waschen
Doch was kΓΆnnen Betroffene neben der Anwendung von Antihistaminika tun, um die Beschwerden zu lindern? "Wichtig ist vor allem, dass sie nach Feierabend ihre Kleidung ablegen, weil an dem Gewebe jede Menge Pollen haften", sagt Oppermann und empfiehlt, die getragene Kleidung auΓerhalb des Schlafzimmers aufzubewahren.
Ein weiterer Tipp der Γrztin: Vor dem Schlafengehen die Haare waschen. "Auch in den Haaren verfangen sich viele Pollen. Legen Sie sich dann ins Bett, haben Sie diese auf dem Kopfkissen und keine sehr angenehme Nacht."
Nasendusche spΓΌlt Pollen von den SchleimhΓ€uten
Wohltuend kΓΆnne eine Nasendusche sein: Sie befeuchtet die gereizten SchleimhΓ€ute und spΓΌlt Sekret und Pollen aus. Spezielle Pollenschutzgitter, vor allem am Schlafzimmerfenster, kΓΆnnen fΓΌr zusΓ€tzliche Erleichterung sorgen.
Heuschnupfen: Nur eine MaΓnahme hilft dauerhaft
Doch all diese MaΓnahmen kΓΆnnen nur die Symptome lindern - den Heuschnupfen selbst bekΓ€mpfen sie nicht. "Das Einzige, was wirklich die Ursache angeht, ist eine Hyposensibilisierung", sagt Oppermann. Dabei wird dem Allergiker das jeweilige Pollenallergen in allmΓ€hlich steigender Dosierung zugefΓΌhrt. Das Ziel der Behandlung ist, das Immunsystem gegen den AllergieauslΓΆser unempfindlich zu machen.
"Ich kann jedem Allergiker nur zu dieser MaΓnahme raten", betont Oppermann. "Denn es besteht das Risiko, dass sich aus der unbehandelten Pollenallergie mit den Jahren Asthma entwickelt. Dann hat derjenige ein richtiges Problem und kommt nicht mehr ohne Sprays und Medikamente in der Pollensaison aus."
Hyposensibilisierung: Bester Zeitpunkt ist der Herbst
Allerdings kann man nicht zu jeder Zeit mit der Hyposensibilisierung beginnen. Nach Ansicht der Expertin ist der Herbst die ideale Zeit, weil sich das Immunsystem dann meist beruhigt. "Machen Sie am besten schon jetzt einen Termin beim Allergologen", rΓ€t Oppermann. "Dann geht es nicht vergessen." Das zeigt auch der Pollenflugkalender: