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Was gegen Blähungen hilft und wann man zum Arzt gehen sollte


Blähungen: Wie viele Pupse am Tag sind normal?

Von dpa-tmn, t-online, sah

Aktualisiert am 02.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Ursachen von Blähungen können sein: zu hastiges Essen, zu viel Stress und zu wenig Bewegung.Vergrößern des BildesUrsachen von Blähungen können sein: zu hastiges Essen, zu viel Stress und zu wenig Bewegung. (Quelle: Steinach/imago-images-bilder)
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Der Mensch pupst, das ist normal. Trotzdem ist es peinlich, wenn einem in Gesellschaft häufig Gase entweichen. Dahinter kann eine Unverträglichkeit stecken.

Blähungen sind peinlich. Vor allem dann, wenn sie geräuschvoll sind und obendrein auch noch übel riechen. Andererseits: Der Mensch pupst eben, das ist ganz normal. Mit jedem Bissen gelangt nicht nur Nahrung in den Körper, sondern auch Luft. Aus dem Magen entweicht ein Teil davon wieder als Rülpser.

Der Rest wandert weiter in den Darm. Die dort angesiedelten Bakterien produzieren beim Verdauen Wasserstoff, Stickstoff, Kohlendioxid und Methan. Auf diese Gase prallt die Luft, das Gemisch wirbelt durch den Darm und will nach draußen – als Pups.

Acht bis zehn Mal pro Tag pupsen ist normal

Je größer der Druck dieses Luft-Gas-Gemisches auf den Schließmuskel ist, desto lauter ist der Pups. Bilden sich im Darm zusätzlich etwa Schwefelwasserstoff oder Mercaptane, riecht der Pups unangenehm. Im Prinzip sind Blähungen ein Zeichen dafür, dass der Darm arbeitet. Acht bis zehn Mal pro Tag entweichen normalerweise Winde aus dem Darm. Ob sie laut oder leise, geruchlos oder nicht geruchlos sind, hängt davon ab, was man gegessen hat.

Rohkost in Form von Obst und Gemüse, Müsli und Milchprodukte können Blähungen begünstigen. Zu blähenden Nahrungsmittel gehören auch Hülsenfrüchte, Kohl, frisches Brot und Zwiebeln. Große Mengen kohlensäurehaltiger Getränke können ebenfalls für einen gesteigerten Gasgehalt im Darm sorgen. Weitere Ursachen von Blähungen sind zu hastiges Essen, zu viel Stress und zu wenig Bewegung.

Blähungen können Herzbeschwerden verursachen

Manche Menschen haben ständig das Gefühl, aufgebläht zu sein und pupsen zu müssen. Treten Blähungen öfter als 20 Mal am Tag auf oder tun sie weh, ist das tatsächlich ein Fall für den Arzt. Die Luftansammlung im Magen-Darm-Trakt kann sogar so stark sein, dass das Zwerchfell nach oben gedrückt wird. Die Folge sind Herzbeschwerden – das sogenannte Roemheld-Syndrom.

Aber nicht immer ist die Flatulenz auf eine vermehrte Gasbildung im Verdauungsorgan zurückzuführen. Es kann auch an einer Unverträglichkeit etwa von Milchzucker oder Fruchtzucker liegen. Milchzucker steckt etwa in Sahne, Quark oder Speiseeis, Fruchtzucker in frischem Obst.

Darmflora aus dem Gleichgewicht oder Reizdarmsyndrom?

Möglich ist auch, dass die Darmflora gestört ist. In einem solchen Fall sind die Billionen von Bakterien im Darm aus ihrem natürlichen Gleichgewicht geraten. Isst jemand dann etwas Blähendes, wirbelt es das Gefüge der Darmbakterien derart durcheinander, dass dies zu Verstopfung führt oder auch zu anderen Erkrankungen wie dem Reizdarmsyndrom.

Dann hilft nur: auf blähende Lebensmittel verzichten. Stehen die Blähungen mit Verstopfung im Zusammenhang, dann kann es helfen, nach dem Essen einen Verdauungsspaziergang zu machen. Eine Unverträglichkeit etwa von Milchzucker (Laktoseintoleranz) lässt sich leicht feststellen: Kommt es wiederholt innerhalb einer Stunde nach dem Essen eines Milchprodukts verstärkt zu Blähungen, dann ist eine Unverträglichkeit wahrscheinlich. Betroffenen fehlt das Enzym Laktase, das den Milchzucker im Darm spalten sollte. Heilbar ist eine Laktoseintoleranz nicht – und sie kann auch noch weitere Beschwerden wie Bauchdrücken und Durchfall verursachen.

Wer laktoseintolerant ist, sollte den Konsum von Milchprodukten stark einschränken. Das macht man aber am besten nicht auf eigene Faust, sondern erst nach der ärztlichen Abklärung, ob die Diagnose tatsächlich stimmt. Ähnlich verhält es sich bei der Fructoseintoleranz.

Entspannende Bauchmuskelübungen helfen vorbeugend gegen Blähungen

Vorbeugend hilft viel Bewegung gegen Blähungen. Das gilt vor allem für jene, die beruflich bedingt viel sitzen müssen. Hilfreich können auch Übungen sein, die die Bauchmuskeln sanft an- und entspannen. Das kann etwa das Luft-Radfahren im Liegen auf dem Rücken sein.


In den meisten Fällen sind Blähungen kein Grund zur Besorgnis – und gerade nach einem üppigen Essen völlig normal. Das wusste auch der Reformator Martin Luther. Ihm werden folgende berühmte Worte zugeschrieben: "Warum rülpset und furzet ihr nicht? Oder hat es euch nicht geschmecket?"

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert der Magen?" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 17. November 2021).
  • gesundheitsinformation.de: "Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 1. Juni 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Reizdarmsyndrom". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 25. September 2019)
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