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Wie sinnvoll ist die Glaukom-Früherkennung?

Von Andrea Goesch

14.01.2021Lesedauer: 4 Min.
Patientin bei einer Augenuntersuchung: Wird ein Glaukom früh erkannt, kann man es meist gut behandeln, so dass sich die Sehkraft nicht weiter verschlechtert.
Patientin bei einer Augenuntersuchung: Wird ein Glaukom früh erkannt, kann man es meist gut behandeln, so dass sich die Sehkraft nicht weiter verschlechtert. (Quelle: gilaxia/getty-images-bilder)
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Gegenstände erscheinen verschwommen und das Sichtfeld ist eingeengt. Machen sich diese Symptome bemerkbar, ist das Glaukom bereits fortgeschritten und kann sogar das Augenlicht kosten. Daher ist es wichtig, die Erkrankung früh zu entdecken und zu behandeln.

Grüner Star ist heute mit verschiedenen Methoden behandelbar und lässt sich stoppen oder zumindest bremsen. Voraussetzung ist aber, dass das Glaukom rechtzeitig erkannt wird. Zu spät behandelt, kann die Erkrankung im schlimmsten Fall zu Erblindung führen.


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Augenärzte empfehlen darum dringend eine frühe Diagnose. Dennoch herrscht ein Streit zwischen Medizinern und Krankenkassen über den Nutzwert der Früherkennung. Dazwischen steht der Patient, der oft nicht weiß, ob er sich für oder gegen die Vorsorgeuntersuchung entscheiden soll.

Augenärzte empfehlen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

Das Glaukom (Grüner Star) ist die häufigste Erkrankung der Sehnerven. Dabei sterben durch einen zu hohen Augeninnendruck oder durch eine Durchblutungsstörung langsam die Nervenfasern ab. Die Folge sind Ausfälle im Gesichtsfeld; zunächst am Rand, später zum Zentrum hin fortschreitend. Ohne Behandlung kann die Krankheit zur Erblindung führen. Über eine halbe Million Menschen leiden in Deutschland an einem Glaukom.

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Da am Anfang keine Sehstörungen auftreten, bleibt ein Glaukom lange Zeit unerkannt. Augenärzte raten dazu, regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. Erst kürzlich haben die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) und der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) eine neue Leitlinie zur Glaukom-Früherkennung vorgelegt. Hierin empfehlen sie die Vorsorgeuntersuchung bereits ab dem 40. Lebensjahr.

Glaukom-Früherkennung ist keine Kassenleistung

Doch der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen (MDS) bewertet diese Untersuchung als "tendenziell negativ". Daher können Augenärzte die Glaukom-Früherkennung nur als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) anbieten. Besteht kein spezielles Risiko oder kein Krankheitsverdacht, muss der Patient also die Glaukom-Früherkennung aus eigener Tasche bezahlen. Die Kosten liegen zwischen 20 und 40 Euro.

Wie lautet die Kritik der Krankenkassen?

Der MDS bewertet IGeL-Leistungen regelmäßig hinsichtlich ihres möglichen Nutzens und veröffentlicht seine Bewertungen im IGeL-Monitor. Die Glaukom-Früherkennung kommt hier nicht allzu gut weg. Man habe keine Studien gefunden, welche einen direkten oder indirekten Nutzen dieser Untersuchung nachweisen, teilt der MDS mit.

"Indirekt" bedeutet hier: Die vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen in dem Bereich liefern auch keine Hinweise dazu, dass eine frühere Therapie auf Basis der Früherkennung Betroffenen mehr nutzen würde als eine Therapie, die nach einer Diagnose erst aufgrund von konkreten Beschwerden erfolgt.

Ärzte warnen: Bei zu spät erkanntem Glaukom droht Erblindung

Für Augenärzte ist diese Haltung nicht nachvollziehbar. "Glaukom-Früherkennung ist sehr sinnvoll und wichtig, da gibt es keine Frage", betont DOG-Präsident Professor Dr. med. Hans Hoerauf. "Eine Studie, die den direkten Nutzen nachweist, kann es und wird es nicht geben, eine Kontrollgruppe ohne Früherkennung wäre aus augenärztlicher Sicht ethisch nicht vertretbar." Die Sinnhaftigkeit dieser Untersuchung immer wieder in Frage zu stellen, sei daher aus seiner Sicht unverständlich.

Eine späte Diagnose hat für Patienten gravierende Folgen. "Zeigen sich verschwommenes Sehen oder andere Beschwerden, ist es bereits sehr spät und eingetretene Schäden lassen sich nicht wieder rückgängig machen", sagt Professor Alexander Schuster vom Zentrum für ophthalmologische Epidemiologie und Versorgungsforschung an der Augenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. Werde ein Glaukom dagegen rechtzeitig erkannt, lasse sich die Erkrankung durch Augentropfen, Lasereingriffe oder chirurgische Maßnahmen aufhalten oder verzögern. Ohne Behandlung dagegen drohe dem Patienten Blindheit.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Bei der Glaukom-Früherkennung werden folgende Untersuchungen eingesetzt:

  • Ophtalmoskopie: Um den Sehnerv auf mögliche Schäden zu untersuchen, schaut der Augenarzt mit einem Ophtalmoskop von außen ins Auge hinein.
  • Tonometrie (Messung des Augeninnendrucks): Zunächst wird das Augen mit einem Tropfen Flüssigkeit betäubt. Anschließend misst der Augenarzt mit einem kleinen Messkolben den Augeninnendruck.
  • Untersuchung mit Spaltlampenmikroskop: Damit betrachtet der Augenarzt den vorderen Augenabschnitt und stellt fest, ob der Abfluss des Kammerwassers behindert wird.

Für den Patienten sind diese Untersuchungen völlig schmerzfrei. Ergibt sich ein Verdacht auf ein Glaukom, kann der Arzt zusätzlich das Gesichtsfeld ausmessen. Diese Untersuchung deckt auf, ob und wie stark bestimmte Sehbereiche eingeschränkt sind.

Augenärzte raten zu Früherkennung ab dem 40. Lebensjahr

In ihren Leitlinien kommen die DOG und BVA zu dem Schluss, dass allen Personen ab dem 40. Lebensjahr die Glaukom-Früherkennungsuntersuchung angeboten werden sollte. Die Empfehlungen basieren nach Aussage der Experten auf der "Auswertung aller verfügbaren wissenschaftlichen Belege zu den Risikofaktoren für das Glaukom".

"In der Altersgruppe zwischen 40 und 59 Jahren sollte die Untersuchung alle fünf Jahre wiederholt werden, ab dem Alter von 60 Jahren alle zwei bis drei Jahre – vorausgesetzt, es liegen keine weiteren Risikofaktoren vor", sagt Schuster. Zu diesen Risikofaktoren zählen Verwandte ersten Grades, die an einem Glaukom leiden, aber auch ein erhöhter Augeninnendruck.

Bei einer Kurzsichtigkeit von mindestens minus vier Dioptrien ist das Risiko für einen Grünen Star zwei bis dreifach so hoch wie bei normalsichtigen Augen, und auch Ablagerungen auf der Linse und im Kammerwinkel verstärken die Erkrankungsgefahr.

"Liegt neben dem Alter ein weiterer Risikofaktor vor, sollten bei Menschen ab 40 Jahren die Abstände zur nächsten Untersuchung auf zwei bis drei Jahre, bei Menschen ab 60 Jahren auf ein Jahr verkürzt werden", sagt Schuster. Bei drei oder mehr Risikofaktoren dagegen seien Betroffene gut beraten, sich schon ab 40 Jahren jährlich untersuchen zu lassen.

Was empfehlen Verbraucherschützer?

Wie sich der Patient nun angesichts der widersprüchlichen Informationen seitens der Gesundheitsexperten verhält, ist am Ende eine individuelle Entscheidung, bei der Vor- und Nachteile gründllich abzuwägen sind. Verbraucherschützer raten, konkret nach dem "individuellen Nutzen" zu fragen, wenn einem der Augenarzt die Untersuchung anbietet. Außerdem sollte man mit Arzt und Krankenkasse klären, ob ein konkreter Glaukom-Verdacht oder bestimmte Risikofaktoren wie Augenschäden durch Diabetes vorliegen. Womöglich bezahlt die Kasse dann doch den Check.

Wichtig: Wer sich gegen eine angebotene Früherkennung entscheidet, muss nach Angaben der Verbraucherzentralen diesen Verzicht gegenüber dem Arzt nicht schriftlich bestätigten. Auch sind im Falle einer möglichen späteren Diagnose keine Nachteile zu befürchten.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte. Die Inhalte von t-online können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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