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Hausmittel gegen Gerstenkorn: Was Homöopathie, Wärme und Co. bringen


Homöopathie, Wärme, Lidrandpflege
Hausmittel gegen Gerstenkorn: Was bringen sie wirklich?


Aktualisiert am 20.05.2025 - 14:13 UhrLesedauer: 3 Min.
Eine Frau mit Wattestäbchen am Auge: Welche Hausmittel helfen gegen das Gerstenkorn?Vergrößern des Bildes
Eine Frau mit Wattestäbchen am Auge: Welche Hausmittel helfen gegen das Gerstenkorn? (Quelle: Fuse/getty-images-bilder)
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Ein Gerstenkorn am Augenlid ist zwar in der Regel harmlos, aber äußerst störend. Welche Hausmittel helfen und was Sie keinesfalls tun sollten.

Wenn sich plötzlich ein eitriger Knoten am Lidrand entwickelt, der bei Druck schmerzt, könnte es sich um ein Gerstenkorn (Hordeolum) handeln. Dann sind Bakterien in eine der kleinen Drüsen am Ober- oder Unterlid eingedrungen und haben eine Entzündung ausgelöst.

Ein Gerstenkorn heilt fast immer von allein ab. Jedoch ist Geduld gefragt: Meist dauert es ein bis zwei Wochen, bis sich der pickelähnliche Knoten zurückgebildet hat. Anstelle eines Arztbesuchs setzen manche Betroffene auch auf Hausmittel, um das Gerstenkorn so schnell wie möglich loszuwerden. Aber hilft das?

Gerstenkorn: Homöopathie als Hausmittel?

Manche schwören auf Homöopathie, um ein Gerstenkorn zum Abheilen zu bringen.

Anhänger der Homöopathie gehen unter anderem davon aus, dass eine Substanz, die bei Gesunden bestimmte Beschwerden hervorruft, genau diese Beschwerden bei einem Kranken heilen kann. Dabei gilt: Je stärker verdünnt die Substanz, desto wirksamer soll sie sein. Daher sind homöopathische Produkte – zum Beispiel in Form von Zuckerkügelchen (Globuli) – oft so stark verdünnt, dass sich darin kein Wirkstoff mehr nachweisen lässt.

Solange sich das Gerstenkorn nicht ausbreitet und zu starken Beschwerden führt, können homöopathische Mittel vermutlich nicht schaden. Allerdings gibt es keinerlei Beweise dafür, dass Homöopathie – über einen Placeboeffekt hinaus – auch tatsächlich hilft. Daher sollten Sie im Zweifel lieber einen Arzt um Rat fragen. Das gilt insbesondere, wenn die Symptome stärker werden oder das Gerstenkorn nicht abheilt.

Wärme als Hausmittel bei einem Gerstenkorn

Bislang ist nicht ausreichend erforscht, inwieweit Wärme als Hausmittel bei einem Gerstenkorn hilft. Trotzdem wird diese Maßnahme auch von Fachleuten häufig empfohlen.

Wichtig: Es sollte sich um trockene Wärme handeln. Gut geeignet ist etwa die Bestrahlung mit einer Rotlichtlampe. Behandeln Sie das betroffene Auge drei- bis viermal täglich für jeweils 10 bis 15 Minuten.

Feuchte Wärme, zum Beispiel eine feuchte Kompresse, ist hingegen als Hausmittel bei einem Gerstenkorn ungeeignet. Durch die Feuchtigkeit weicht die umgebende Haut auf, sodass Krankheitserreger leichter eindringen und sich ausbreiten können.

Bei wiederkehrenden Gerstenkörnern: Lidrandpflege als Hausmittel

Ein mögliches Hausmittel bei einem Gerstenkorn ist die Lidrandhygiene. Sie soll die Poren öffnen und dazu beitragen, dass Eiter und Sekrete besser aus den Drüsen abfließen können.

Zur Lidrandpflege eignen sich insbesondere spezielle Reinigungstücher oder Reinigungsflüssigkeiten, die auf ein Wattepad oder eine Kompresse aufgetragen werden. Solche Reinigungsprodukte erhalten Sie in der Apotheke. Auch eine vorsichtige Massage des Lidrands wird häufiger empfohlen.

Regelmäßige Lidrandpflege kann vor allem für Personen sinnvoll sein, die häufiger mit Lidrandentzündungen und/oder Gerstenkörnern zu tun haben.

Salbe, Gel und Co: Hilfe aus der Apotheke

Unterstützend können rezeptfreie Augentropfen, Salben oder Gele die Symptome eines Gerstenkorns lindern. Entsprechende Medikamente erhalten Sie in der Apotheke. Sie enthalten unter anderem antiseptische oder abschwellende Wirkstoffe.

Antibiotisch wirkende Salben oder Augentropfen, die die ursächlichen Bakterien bekämpfen, sind hingegen rezeptpflichtig. Der Arzt wird sie verschreiben, wenn das Gerstenkorn sehr ausgeprägt ist.

Hausmittel: Gerstenkorn ausdrücken?

Das Gerstenkorn einfach wie einen Pickel ausdrücken – das stellen sich manche Betroffene als geeignetes Hausmittel vor. Das ist allerdings keine gute Idee: Wer eigenmächtig versucht, das Hordeolum zu beseitigen, riskiert, dass Keime in das umgebende Gewebe geraten. Im schlimmsten Fall führt dies zu einer Entzündung der Augenhöhle.

Achtung

Versuchen Sie in keinem Fall, ein Gerstenkorn auszudrücken.

Ausbreitung verhindern: Auf Hygiene achten

Damit sich die Bakterien nicht weiter ausbreiten können, ist Hygiene besonders wichtig:

  • Vermeiden Sie es, sich ins Auge beziehungsweise Gesicht zu fassen.
  • Reiben Sie sich nicht die Augen.
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände, insbesondere, nachdem Sie das infizierte Auge berührt haben.
  • Teilen Sie Handtücher nicht mit anderen, damit diese sich nicht anstecken.

Gerstenkorn: Wann Hausmittel nicht reichen

In den meisten Fällen heilt ein Gerstenkorn von allein wieder ab. Manchmal ist es jedoch mit Abwarten oder Hausmitteln nicht getan.

Durch einen zeitnahen Arztbesuch lassen sich mögliche Komplikationen früh erkennen und behandeln. Zudem kann der Arzt andere mögliche Erkrankungen ausschließen.

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Suchen Sie vorsichtshalber eine Arztpraxis auf, wenn Sie starke Beschwerden haben, sich die Symptome nicht innerhalb weniger Tage bessern oder sogar zunehmen und/oder wenn neue Beschwerden hinzukommen.

Auch wenn Sie immer wieder Gerstenkörner entwickeln, sollten Sie einen Termin in der Arztpraxis vereinbaren. Möglicherweise steckt dann eine andere Erkrankung dahinter, die die Entstehung von Gerstenkörnern begünstigt – etwa Diabetes mellitus. Erster Ansprechpartner kann die Hausärztin sein.

Verwendete Quellen
  • "Entzündungen der Augenlider". Online-Informationen von Amboss: www.amboss.com (Stand: 3.4.2025), kostenpflichtig
  • "Hordeolum". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 11.3.2025), kostenpflichtig
  • "Gerstenkorn und Hagelkorn (Augenlidentzündung)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 14.12.2022)
  • Burk, A., Burk, R.: "Checkliste Augenheilkunde". Thieme, Stuttgart 2018
  • Frings, A., Geerling, G., Schargus, M.: "Rotes Auge – Leitfaden für den Nicht-Ophthalmologen". Deutsches Ärzteblatt, Jg. 114, Heft 17, S. 302-312 (28.4.2017)
  • Hof, H., Dörries, R.: "Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie". Thieme, Stuttgart 2017
  • Leitlinie Nr. 10 des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V.: "Hordeolum / Chalazion" (PDF). Online-Publikation: www.dog.org (Stand: 2011)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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