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Diese fünf Augenkrankheiten können zur Erblindung führen


Gefahr fürs Augenlicht
Diese Augenkrankheiten können zur Erblindung führen

  • Ann-Kathrin Landzettel
Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 26.02.2022Lesedauer: 4 Min.
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Ältere Dame bei augenärztlicher Untersuchung: Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen bieten die Möglichkeit, Augenkrankheiten rechtzeitig zu erkennen und Maßnahmen gegen einen drohenden Sehverlust zu treffen.Vergrößern des Bildes
Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen bieten die Möglichkeit, Augenkrankheiten rechtzeitig zu erkennen und Maßnahmen gegen einen drohenden Sehverlust zu treffen. (Quelle: nd3000/getty-images-bilder)

Häufig wird die Sehkraft im Alter schwächer und das Risiko für Augenerkrankungen nimmt zu. Nicht alle sind gefährlich, bei einigen jedoch besteht das Risiko, das Augenlicht zu verlieren. Daher ist es wichtig, die Warnsignale zu erkennen und einen Augenarzt aufzusuchen.

Netzhautablösung bei Kurzsichtigkeit, Makuladegeneration, Glaukom, diabetische Retinopathie und Katarakt: Alle diese Augenkrankheiten können zur Erblindung führen, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden. Welche Warnzeichen Sie beachten sollten und wie sich vorbeugen lässt.

Ohne Netzhaut kein Sehen

Die Netzhaut, lateinisch Retina, kleidet die Rückwand des Augapfels aus und ermöglicht das Sehen. Alles, was unsere Augen wahrnehmen, gelangt durch die Augenlinse auf die Netzhaut und wird dort abgebildet. Die Zellen in der Netzhaut wandeln die empfangenen Reize in elektrische Signale um und senden diese an das Gehirn. Dieses empfängt und verarbeitet die Signale. In der Mitte der Netzhaut befindet sich die Makula, lateinisch macula lutea, der Ort des schärfsten Sehens. In der Makula wiederum ist eine winzige Vertiefung: die Fovea centralis. Dank ihr können die Augen auch kleinste Details wahrnehmen. Ohne gesunde Netzhaut ist Sehen nicht möglich.

Netzhautablösung durch Kurzsichtigkeit

Löst sich die Netzhaut ab, droht Erblindung, wenn nicht rasch augenärztlich behandelt wird. Zu den Symptomen einer Netzhautablösung gehören Gesichtsfeldausfall, verzerrtes Sehen, Lichtblitze und sogenannter Rußregen (schwarze Punkte und Flocken vor den Augen). Das Risiko einer Netzhautablösung ist zum Beispiel bei Kurzsichtigkeit erhöht. Bei bestehender Kurzsichtigkeit ist der Augapfel "zu lang" gewachsen. Diese Veränderung in der Form des Augapfels führt zu Zugkräften an der Netzhaut. Sie wird anfälliger für Schäden wie Netzhautlöcher und Netzhautablösung.

"Eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle empfiehlt sich bei kurzsichtigen Menschen. Das Risiko einer Netzhautablösung bei einer Kurzsichtigkeit von -3 bis -6 Dioptrien ist bereits etwa zehn Mal so hoch wie bei normalsichtigen Augen", weiß Dr. Georg Spital, Netzhautexperte des Augenzentrums am St. Franziskus-Hospital in Münster. "Zudem haben kurzsichtige Menschen ein höheres Risiko für weitere Augenerkrankungen."

Sehstörungen durch Makuladegeneration

Eine weitere Augenkrankheit, die zur Erblindung führen kann, ist die altersabhängige Makuladegeneration, kurz AMD. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für Sehstörungen im höheren Lebensalter. Bei der AMD geht der wichtigste Teil der Netzhaut, die Makula, zugrunde. Scharfes Sehen ist dann nicht mehr möglich. Lediglich Umrisse können noch wahrgenommen werden. Ursache der AMD ist ein gestörter Stoffwechsel in der Netzhaut. Es bilden sich kleine Ablagerungen, welche die Versorgung der Netzhaut behindern.

Heilbar ist die Augenkrankheit nicht. Allerdings gibt es gerade bei der sehr rasch voranschreitenden "feuchten Form" der AMD Behandlungsmöglichkeiten, mit denen sich der Verlauf verlangsamen lässt und einer Erblindung entgegengesteuert wird. "Je früher die AMD erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen, das Sehvermögen zu erhalten", sagt Spital. "Kennzeichnend für die Makuladegeneration ist die Störung des zentralen Sehens. Die Gegenstände, auf die Betroffene gezielt ihren Blick richten, wirken zunehmend verschwommen oder verzerrt."

(Quelle: Privat)


Dr. med. Georg Spital ist Netzhautexperte des Augenzentrums am St. Franziskus-Hospital in Münster. Die Schwerpunkte des Experten sind unter anderem erbliche Netzhautdegeneration, diabetische Netzhauterkrankungen, intravitreale Injektion (IVOM) und Altersabhängige Makuladegeneration. Spital ist Mitglied im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) und Generalsekretär der Initiativgruppe zur Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen (IFDA).

Glaukom: Grüner Star kann unbehandelt zur Erblindung führen

Als Glaukom, auch Grüner Star genannt, bezeichnet man eine Gruppe von Augenkrankheiten, bei denen der Sehnerv geschädigt wird. In Folge weist das Sehfeld immer größere Lücken auf, sogenannte blinde Flecken. Auch die Sehschärfe nimmt im weiteren Verlauf der Augenerkrankung ab. Ein Glaukom kann unbehandelt zu Sehschäden bis hin zu Erblindung führen. Heilbar ist das Glaukom nicht, aber eine Therapie ist entscheidend für den Verlauf. Bereits bestehende Schäden am Sehnerv sind irreparabel. Eine Behandlung ist mit Medikamenten möglich, etwa mit Augentropfen, welche den Augeninnendruck senken. Auch ein Lasereingriff oder eine Operation sind mögliche Therapieverfahren, wenn Medikamente nicht den erhofften Erfolg bringen.

Eine Ursache eines Glaukoms ist oft ein zu hoher Augeninnendruck. Auch eine verminderte Durchblutung des Sehnervs wird als Auslöser diskutiert. „Entzündungen, Verletzungen und Gefäßerkrankungen können ebenfalls ein Glaukom verursachen", erklärt der Augenarzt. "Außerdem gehören ein höheres Lebensalter, eine familiäre Veranlagung, starke Kurzsichtigkeit sowie Diabetes zu den Risiken für Grünen Star. Manchmal bleibt die Ursache auch unbekannt. Regelmäßige augenärztliche Untersuchungen helfen, ein Glaukom im Frühstadium zu erkennen."

Diabetische Retinopathie: Hoher Blutzuckerspiegel schädigt die Augen

Auch ein Diabetes mellitus, umgangssprachlich oft als Zuckerkrankheit bezeichnet, ist mit einem höheren Risiko für Netzhautschäden verbunden. Sind die Blutzuckerwerte anhaltend zu hoch, nehmen die feinen Blutgefäße in der Netzhaut Schaden. Es können Gefäßausbuchtungen und kleine Blutungen auftreten. Auch können sich Thromben bilden, welche die Gefäße verstopfen und die Versorgung des Auges mit Sauerstoff und Nährstoffen behindern. Auch kann es zu Flüssigkeitsaustritten aus den geschädigten Gefäßen mit Netzhautschwellung kommen. Zu Beginn bleiben diese Veränderungen in der Regel unbemerkt. Erst im weiteren Verlauf nehmen Betroffene zum Beispiel eine verschlechterte Sehschärfe, verzerrtes oder verschwommenes Sehen, Leseschwierigkeiten sowie einen gestörten Farbsinn wahr.

"Wird eine diabetische Retinopathie erst spät erkannt, können starke Einschränkungen des Sehvermögens bis hin zur Erblindung die Folge sein" warnt Spital. "Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt sind bei einem Diabetes daher dringend anzuraten. Sie wird für die meisten Betroffenen einmal jährlich empfohlen Veränderungen an der Netzhaut gehören zu den häufigen Gefäßkomplikationen einer Diabeteserkrankung."

Katarakt

Als Katarakt oder Grauen Star bezeichnen Augenärzte die Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse. Betroffene sehen wie durch einen Schleier. Mit der Zeit wird das Sehen "wie durch eine Milchglasscheibe" immer schwieriger. Auch die Blendungsempfindlichkeit nimmt bei vielen Betroffenen zu. In den meisten Fällen ist die Linsentrübung altersbedingt und tritt meist frühestens nach dem 60. Lebensjahr auf. Unbehandelt kann Katarakt zur Erblindung führen. Die einzige Behandlungsmöglichkeit ist eine Operation. Der Eingriff zählt in Deutschland zu den häufigsten Operationen.

"Bei der Staroperation wird die trübe Linse aus dem Auge operativ entfernt und in der Regel durch eine sogenannte Intraokularlinse aus Kunststoff ersetzt", erklärt Spital. "Die Komplikationsrate der Staroperation ist mit den heutigen Verfahren gering. Mehr als 90 Prozent aller Patienten können nach dem Eingriff wesentlich besser sehen. Zu beachten ist allerdings, dass das Ergebnis der Operation schlechter ausfallen kann, wenn der Patient zusätzlich zum Grauen Star von weiteren Augenerkrankungen betroffen ist."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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