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Krebsstudie: Diese Süßungsmittel könnten gefährlich sein


Gefährliche Inhaltsstoffe
Studie: Diese Süßungsmittel steigern das Krebsrisiko


26.03.2022Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Süßstoffe werden besonders gerne in Kaffeegetränken als Zuckerersatzstoffe verwendet.Vergrößern des Bildes
Süßstoffe werden besonders gerne in Kaffeegetränken als Zuckerersatzstoffe verwendet. (Quelle: Antonio Guillem/Panthermedia/imago-images-bilder)

Wer nicht zu viel Zucker zu sich nehmen möchte, greift häufig zu zuckerfreien Alternativen mit künstlichen Süßstoffen. Diese sind allerdings teils gefährlich, wie eine Studie jetzt zeigt.

Zucker lässt uns dick werden, ist ungesund und kann sogar chronische Krankheiten begünstigen. Die Lebensmittelindustrie verwendet daher mittlerweile in vielen Lebensmitteln künstliche Süßstoffe als Alternative. Die Sicherheit dieser Lebensmittelzusatzstoffe wird schon länger diskutiert.

Eine neue französische Studie hat nun untersucht, ob das Krebsrisiko durch bestimmte Süßungsmittel erhöht wird. Im Fokus standen die Süßstoffe Aspartam, Acesulfam-K und Sucralose. Was zeigt die Studie und welche Lebensmittel sind besonders betroffen?

Welchen Zusammenhang stellt die Studie her?

Die französische Studie, die im englischsprachigen Fachblatt "Plos Medicine" publiziert wurde, hat insgesamt fast 103.000 französische Erwachsene über mehrere Jahre hinweg untersucht.

Während die Studie von 2009 bis 2021 andauerte, lag die durchschnittliche Beobachtungszeit einzelner Probanden bei knapp acht Jahren. Dabei dokumentierten die Wissenschaftler die Nahrungsaufnahme und den Konsum von Süßungsmitteln in wiederholten 24-Stunden-Ernährungsaufzeichnungen. Dabei wurden auch Markennamen von Industrieprodukten berücksichtigt.

Der Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Süßstoffen und dem Krebsrisiko wurde durch das sogenannte Cox-Proportional-Hazards-Modell errechnet. Das Modell berücksichtigt unter anderem Alter, Geschlecht, Bildung, körperliche Aktivität, aber auch Gewohnheiten wie Rauchen oder Gewichtszunahme während der Nachuntersuchung sowie Krebserkrankungen in der Familie.

Das Ergebnis: Von den mehr als 100.000 Erwachsenen hatten laut "ORF Science" etwa 3.300 im Laufe der Zeit eine Krebsdiagnose, etwa 600 davon galten gleichzeitig als "starke Konsumenten" der künstlichen Süßstoffe.

Welche Süßstoffe sind besonders krebserregend?

Konkret zeigt die Untersuchung des Forscherteams, dass ein erhöhter Konsum der Süßstoffe Aspartam und Acesulfam zu einem durchschnittlich 13 Prozent erhöhten Krebsrisiko führen kann – die Gefahr, an bestimmten Krebsarten zu erkranken, sei dabei aber höher als bei anderen.

So hat die Studie ergeben, dass das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken um rund 22 Prozent steigt. Auch das Risiko für Krebsarten, die generell mit Übergewicht zusammenhängen (etwa Magen- und Darmkrebs), war laut den Daten überdurchschnittlich.

In welchen Lebensmitteln sind die Süßungsmittel enthalten?

Die am häufigsten von den Erwachsenen konsumierten Süßstoffe waren der Studie zufolge neben Aspartam und Suclarose auch Acesulfam-K. Aspartam lag dabei mit 58 Prozent der konsumierten Süßstoffmenge an der Spitze, Acesulfam-K (29 Prozent) und Suclarose (zehn Prozent) dahinter.

Aspartam, Acesulfam-K und Suclarose tauchen vor allem in Produkten auf, die zuckerfrei oder zucker- oder kalorienreduziert sind. Achten Sie auf den Verpackungshinweis "Süßungsmittel Aspartam" oder "Süßungsmittel E-951". Ähnlich sieht es bei Acesulfam-K aus, hier ist der Hinweis auf das "Süßungsmittel E-950" wichtig, bei Sucralose ist es "E-955". Besonders kritisch sind folgende Lebensmittelgruppen:

  • kalorienreduzierte oder zuckerfreie Getränke ohne Alkohol
  • Desserts und Süßwaren
  • Brotaufstriche
  • Marmeladen, Konfitüren, Gelees
  • süßsaure Konserven, beispielsweise von Obst oder Fisch
  • Milchprodukte
  • Feinkostsalate
  • Senf
  • Soßen
  • Kaugummis

Wie sicher sind die Studienergebnisse?

Die Studienautoren weisen selbst auf einige Einschränkungen ihrer Ergebnisse hin. So konnten beispielsweise die Fragebögen nicht dahingehend überprüft werden, ob alle Angaben richtig und vollständig gemacht wurden. Zudem nahmen mehr Probanden mit höherem Bildungsstatus teil, was das Ergebnis verzerren könnte.

Dennoch zitiert "ORF Science" Studienleiterin und Ernährungsepidemiologin Mathilde Touvier: "Unsere Untersuchung zeigt uns, dass künstliche Süßstoffe nicht als 'sichere' Alternative zu Zucker gelten können." Natürlich habe aber auch ein zu hoher Zuckerkonsum klar nachgewiesene negative Gesundheitsfolgen.

Sie fordert deshalb: "Wir müssten den generellen Konsum von süßen Lebensmitteln reduzieren und weniger Produkte mit Zucker oder Süßstoffen im Handel anbieten."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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