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Schlaganfall vorbeugen: So senken Sie das Risiko


Schlaganfall vorbeugen – so senken Sie das Risiko


Aktualisiert am 04.05.2022Lesedauer: 7 Min.
Qualitativ geprΓΌfter Inhalt
Qualitativ geprΓΌfter Inhalt

FΓΌr diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfΓ€ltig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Γ„lterer Mann auf Fahrrad: RegelmÀßige Bewegung kann einem Schlaganfall vorbeugen.Vergrâßern des Bildes
Γ„lterer Mann auf Fahrrad: RegelmÀßige Bewegung kann einem Schlaganfall vorbeugen. (Quelle: ViktorCap/getty-images-bilder)

Einem Schlaganfall lÀsst sich bis zu einem gewissen Maß vorbeugen. Welche Faktoren steigern das Risiko und wie lassen sie sich beeinflussen?

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss. Denn dabei wird die Durchblutung im Gehirn plΓΆtzlich unterbrochen. Die betroffenen Hirnbereiche werden nicht mehr mit Blut versorgt – also auch nicht mit Sauerstoff.

Mit jeder Minute sterben in der Folge mehr Hirnzellen ab. Das kann zu neurologischen AusfΓ€llen fΓΌhren und sich durch Symptome wie SehstΓΆrungen, LΓ€hmungserscheinungen oder sehr starke Kopfschmerzen bemerkbar machen.

Schuld an der Durchblutungsstârung ist in den meisten FÀllen ein Blutgerinnsel, das ein GefÀß im Gehirn verstopft (sog. ischÀmischer Schlaganfall). Seltener lâst eine Hirnblutung den Schlaganfall aus (sog. hÀmorrhagischer Schlaganfall).

Bislang gibt es keine MΓΆglichkeit, einem Schlaganfall direkt vorzubeugen. Es gibt jedoch verschiedene Faktoren, die das Risiko fΓΌr einen Schlaganfall erhΓΆhen. Zwar lassen sich nicht alle davon beeinflussen, wie etwa das Alter oder eine erbliche Vorbelastung. An anderen lΓ€sst sich jedoch etwas drehen, was einem Schlaganfall indirekt vorbeugen kann.

Schlaganfall: Das sind Risikofaktoren

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen kânnen. Studienergebnisse zeigen, dass dabei vor allem folgende fünf Faktoren von großer Bedeutung sind und gut 80 Prozent aller SchlaganfÀlle erklÀren kânnen:

  1. Bluthochdruck
  2. starkes Übergewicht (Adipositas)
  3. mangelnde Bewegung
  4. Rauchen
  5. ungesunde ErnΓ€hrung

Diese Faktoren spielen vor allem deshalb eine Rolle bei der Entstehung von SchlaganfÀllen, weil sie auf lange Sicht zu einer Arteriosklerose beitragen kânnen. Im Rahmen der sogenannten Arterienverkalkung kann es zu Ablagerungen und verengten Stellen in den GefÀßen kommen. Unter diesen UmstÀnden kânnen sich leichter Blutgerinnsel bilden, was das Risiko für einen Schlaganfall erhâht.

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Nimmt man weitere Risikofaktoren und bestimmte Vorerkrankungen zu den ersten fΓΌnf hinzu, lassen sich damit 90 Prozent der SchlaganfΓ€lle erklΓ€ren. Zu diesen zΓ€hlen etwa

  • FettstoffwechselstΓΆrungen (erhΓΆhtes Cholesterin),
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit),
  • Vorhofflimmern (eine HerzrhythmusstΓΆrung),
  • regelmÀßiger Alkoholkonsum und
  • Stress.

Einem Schlaganfall lÀsst sich daher bis zu einem gewissen Maß vorbeugen, wenn man auf einen gesünderen Lebensstil achtet und etwaige Vorerkrankungen behandeln lÀsst.

Auf den Blutdruck achten

LangjΓ€hriger Bluthochdruck gilt als wichtigster Risikofaktor fΓΌr einen Schlaganfall. Wer einem Schlaganfall vorbeugen will, behΓ€lt daher den Blutdruck am besten im Blick und achtet darauf, dass er sich im Normalbereich bewegt.

Liegt bereits Bluthochdruck vor, sollte dieser behandelt werden. Normale Blutdruckwerte liegen zwischen 120 zu 80 mmHg und 130 zu 85 mmHg. Steigen die Werte ΓΌber 140 zu 90 mmHg, spricht man von Bluthochdruck.

Welche Blutdruckwerte Sie haben, kann Ihnen entweder Ihr Arzt oder Ihre Γ„rztin sagen. Oder Sie messen Ihren Blutdruck zu Hause selbst. Achten Sie in letzterem Fall am besten darauf, dass Sie ein verlΓ€ssliches MessgerΓ€t nutzen – wie eines mit dem PrΓΌfsiegel der Deutschen Hochdruckliga.

Überflüssige Pfunde verlieren

Starkes Übergewicht (Adipositas) kann das Risiko für einen Schlaganfall erhâhen. Zudem steigt durch Übergewicht das Risiko für Typ-2-Diabetes, der ebenfalls als Schlaganfall-Risikofaktor gilt.

Will man einem Schlaganfall vorbeugen, kann es sich daher gΓΌnstig auswirken, ΓΌberflΓΌssige Pfunde loszuwerden – oder besser noch, mit dem Gewicht im Normalbereich zu bleiben.

Wichtig zu wissen: Bei Menschen mit starkem Übergewicht wirken sich bereits kleinere Gewichtsabnahmen positiv auf das Schlaganfallrisiko aus.
Als normalgewichtig gelten Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) bis 25. Liegt der BMI darüber, spricht man von Übergewicht und ab einem BMI über 30 von starkem Übergewicht beziehungsweise Adipositas.

Geht man vom Taille-HΓΌft-Quotienten aus (Waist-to-Hip-Ratio), liegt bei Frauen ab Werten von 0,85 und bei MΓ€nnern ab 1,0 starkes Übergewicht vor – und damit ein erhΓΆhtes Risiko fΓΌr Schlaganfall und andere Erkrankungen.

Um den Taille-Hüft-Quotienten zu ermitteln, benâtigen Sie ein Maßband. Messen Sie den Umfang der Taille in Hâhe des Nabels und den Hüftumfang über der weitesten Stelle. Anschließend teilen Sie den Taillen-Wert durch den Hüft-Wert.

RegelmÀßig Sport treiben

Mangelnde Bewegung ist ein Schlaganfall-Risikofaktor. Vorbeugen kann also, wer kΓΆrperlich aktiv wird.

RegelmÀßige Bewegung senkt dabei nicht nur das Schlaganfall-Risiko, sondern wirkt sich zudem positiv auf Blutdruck, Blutzucker- und Cholesterinwerte sowie das Kârpergewicht aus.

Dazu ist kein Leistungssport nâtig: Bereits 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche genügen, etwa in Form von raschem Spazierengehen, Walken, Radfahren oder Schwimmen. Fachleute empfehlen zusÀtzlich zweimal pro Woche Kraftübungen, um die grâßeren Muskelgruppen im Kârper zu trainieren.

Generell wirkt sich jedoch jedes Mehr an Bewegung im Alltag positiv auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit aus. Laufen Sie zum Beispiel lieber Treppen, als den Fahrstuhl zu nehmen, fahren Sie kΓΌrzere Strecken mit dem Rad anstatt mit dem Auto oder steigen Sie eine Haltestelle frΓΌher aus, um den Rest zu laufen.

Rauchen aufgeben

Rauchen kann nicht nur abhΓ€ngig machen und Krebserkrankungen begΓΌnstigen, auch das Schlaganfall-Risiko ist dadurch zwei- bis dreifach so hoch. Und das schon bei geringem Zigarettenkonsum: Bereits eine Zigarette tΓ€glich genΓΌgt, um das Risiko fΓΌr einen Schlaganfall zu verdreifachen.

Tabakrauch enthÀlt neben Nikotin zahlreiche weitere Schadstoffe, die das Blut verÀndern und die BlutgefÀße auf Dauer schÀdigen kânnen. Als Folge wird unter anderem das Blut zÀhflüssiger, sodass es leichter gerinnen kann.

Außerdem begünstigen die Schadstoffe im Tabakrauch, dass sich eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) bildet: Sie tragen dazu bei, dass sich die GefÀßwÀnde in den Arterien verhÀrten und dort leichter Fett eingelagert wird. Wachsen diese sogenannten Plaques an, verengen sie die GefÀße. Dadurch verschlechtert sich die Durchblutung in den GefÀßen, wÀhrend gleichzeitig der Blutdruck steigt.

Eine RaucherentwΓΆhnung wirkt sich also nicht nur positiv auf die Lungengesundheit aus, sondern hilft auch beim Vorbeugen von SchlaganfΓ€llen.

Gesunde ErnΓ€hrung

Eine gesunde ErnÀhrung senkt das Risiko für Arteriosklerose. Und kann außerdem dabei helfen, erhâhten Blutdruck, erhâhte Cholesterin- und Blutzuckerwerte zu senken beziehungsweise diese in normalen Grenzen zu halten.

Wer sich gesund ernΓ€hrt, geht also gleich mehrere Schlaganfall-Risikofaktoren auf einmal an. Beim Vorbeugen kann die richtige ErnΓ€hrung daher helfen.

Günstig wirkt sich vor allem eine ErnÀhrung aus, die viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Nüsse enthÀlt. Milchprodukte, rotes Fleisch und Süßes sollten nur in Maßen verzehrt werden.

Bei der Fleischwahl sind Fisch und GeflΓΌgel zu bevorzugen. Als SpeiseΓΆle bieten sich vor allem OlivenΓΆl und RapsΓΆl an. Statt Butter ist Margarine auf der Basis pflanzlicher Γ–le zu empfehlen.

Alkohol nur in Maßen

Der Konsum von Alkohol kann SchlaganfÀlle begünstigen. GrundsÀtzlich gilt: Wer regelmÀßig grâßere Mengen Alkohol trinkt, steigert sein allgemeines Schlaganfall-Risiko.

Studien zufolge soll zwar ein geringer Alkoholkonsum mΓΆglicherweise vor einem Schlaganfall durch ein Blutgerinnsel im Gehirn (dem ischΓ€mischen Schlaganfall) eher schΓΌtzen. Allerdings zeigen Studien auch, dass schon bei geringem Konsum von Alkohol das Risiko fΓΌr Hirnblutungen steigt und mit zunehmendem Konsum weiter ansteigt. Das ist ungΓΌnstig, denn Hirnblutungen kΓΆnnen ebenfalls SchlaganfΓ€lle hervorrufen (hΓ€morrhagische SchlaganfΓ€lle).

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Im Sinne der Gesundheit ist es daher ratsam, generell so wenig Alkohol wie mΓΆglich zu trinken – oder sogar ganz darauf zu verzichten. Denn Alkohol erhΓΆht nicht nur das Risiko fΓΌr Schlaganfall, sondern auch fΓΌr viele andere Erkrankungen, wie etwa Krebs.

Vorhofflimmern

Etwa 2 von 10 SchlaganfΓ€llen sind eine Folge von Vorhofflimmern, einer Form von HerzrhythmusstΓΆrung. Vorhofflimmern ist deshalb ein starker Risikofaktor fΓΌr Schlaganfall.

In Deutschland gibt es rund 1,8 Millionen Menschen mit Vorhofflimmern. Bei ihnen schlÀgt das Herz immer wieder unregelmÀßig. Das kann zum Beispiel in Form von anfallartigem Herzrasen oder Herzstolpern zu spüren sein. Oft fühlen sich Betroffene dabei unwohl oder schwach. Wer solche Herzbeschwerden bei sich bemerkt, sollte diese zur Sicherheit Àrztlich abklÀren lassen.

WΓ€hrend der RhythmusstΓΆrung fließt das Blut in den VorhΓΆfen langsamer. So kΓΆnnen sich noch im Herzen Blutgerinnsel bilden, die von dort aus in andere KΓΆrperbereiche gespΓΌlt werden – auch bis ins Gehirn.

Mit der richtigen Behandlung lΓ€sst sich bei Menschen mit Vorhofflimmern das Risiko fΓΌr einen Schlaganfall jedoch senken.

Diabetes mellitus

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) geht mit erhΓΆhten Blutzuckerwerten einher und steigert das Risiko fΓΌr einen Schlaganfall um das Zwei- bis Dreifache.

Typ-1-Diabetes ist letztlich eine Autoimmunerkrankung und tritt meist bereits im Kindesalter auf. Typ-2-Diabetes entwickelt sich dagegen vor allem infolge von Übergewicht und einer ungünstigen ErnÀhrungsweise. Typ-2-Diabetes kommt weltweit am hÀufigsten vor. In Deutschland liegt er in gut 95 von 100 FÀllen vor.

Bis sich Typ-2-Diabetes durch Symptome bemerkbar macht, kΓΆnnen Jahre vergehen. Aus diesem Grund wird er oft erst spΓ€t entdeckt und dadurch auch erst spΓ€t behandelt.

HÀufig bestehen dann bereits SchÀden im Kârper. Ohne Behandlung kann der erhâhte Blutzuckerspiegel auf Dauer unter anderem die WÀnde der BlutgefÀße schÀdigen und so Blutgerinnsel begünstigen.

Das Schlaganfall-Risiko kΓΆnnen Menschen mit Diabetes senken, wenn sie ihre Erkrankung behandeln lassen und den Blutzuckerspiegel gut managen, sodass die Werte sich normalisieren.

Cholesterinwerte im Blick behalten

Ein erhΓΆhter Cholesterinspiegel begΓΌnstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose und Bluthochdruck – und in der Folge auch Schlaganfall: Sind die Cholesterinwerte zu hoch, steigt das Schlaganfall-Risiko etwa um das Zweifache an.

Will man einem Schlaganfall vorbeugen, lohnt es sich deshalb, die Cholesterinwerte im Blick zu behalten und erhΓΆhte Werte behandeln zu lassen. HΓ€ufig lassen sich die Werte bereits durch eine gesΓΌndere ErnΓ€hrung und Bewegung senken. In manchen FΓ€llen reagieren die Cholesterinwerte darauf jedoch nicht – dann kΓΆnnen Medikamente helfen.

Stresslevel senken

Gelegentlicher Stress ist normal und fΓΌr den KΓΆrper in der Regel kein Problem. HΓ€lt Stress jedoch ΓΌber lange Zeit an, kann das schΓ€dliche Folgen haben.

Unter Stress schüttet der Kârper Stresshormone wie Adrenalin und Kortisol aus. Solch ein erhâhter Level an Stresshormonen kann unter anderem bewirken, dass sich die GefÀße verengen. Puls und Blutdruck kânnen steigen, ebenso die Blutzuckerwerte. Und auch Blutgerinnsel kânnen sich leichter bilden.

Wer unter Dauerstress leidet, sollte deshalb etwas dagegen tun. Idealerweise halten sich stressige Phasen und Phasen der Entspannung im Alltag die Waage. Achten Sie also auf sich und sorgen Sie für Auszeiten. Überlegen Sie, was Ihnen guttut.

Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training helfen zudem dabei, das Stresslevel insgesamt zu senken. Es kann sich daher lohnen, solch eine Entspannungsmethode zu erlernen – und regelmÀßig zu praktizieren.

In manchen FΓ€llen ist es zudem ratsam, das eigene Stressmanagement (also den persΓΆnlichen Umgang mit Stress) grundlegender anzugehen. Viele Krankenkassen bieten Kurse zu diesem Thema an.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine Γ€rztliche Beratung und dΓΌrfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen der Deutschen Schlaganfall-Hilfe: www.schlaganfall-hilfe.de (Abrufdatum: 16.8.2021)
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