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Verschleppte Sinusitis: Dann wird die Nasennebenhöhlenentzündung zum Risiko


Verstopfte Nasennebenhöhlen
Verschleppte Sinusitis: Das kann passieren

  • Ann-Kathrin Landzettel
Von Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 17.04.2023Lesedauer: 3 Min.
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Bei ausgeprägten Entzündungen der Nasennebenhöhlen kann ein Kortison-Spray helfen.Vergrößern des Bildes
Bei ausgeprägten Entzündungen der Nasennebenhöhlen kann ein Kortison-Spray helfen. (Quelle: Prostock-Studio/Getty Images)

Eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist meist die Folge einer Erkältung. Schwellen die Nasenschleimhäute an, fließt das Schnupfensekret schlechter ab.

Folglich können sich Viren, Bakterien, aber auch Pilze in den Nebenhöhlen leichter vermehren. Bleibt eine eitrige Nasennebenhöhlenentzündung unbehandelt, kann das kritisch werden.

Was sind die Nasennebenhöhlen?

Die Nasennebenhöhlen sind Teil der oberen Luftwege und mit der Nasenhöhle verbunden. Die Hohlräume im Schädelknochen reichen bis nach oben zur Stirn und nach unten zu den Zähnen des Oberkiefers: Zu den Nasennebenhöhlen gehören zwei Stirnhöhlen, zwei Kieferhöhlen, zwei Keilbeinhöhlen sowie die Siebbeinzellen zwischen den Augenhöhlen. Die Nasennebenhöhlen sind durch enge Öffnungen der Nasenhöhle verbunden und mit sekretbildender Schleimhaut ausgekleidet.

So bleiben die Schleimhäute feucht und Erreger und Staub können umschlossen und mit Hilfe kleinster Flimmerhärchen über die Nase nach außen transportiert werden oder über den Rachen abfließen.

Entzünden sich die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen und schwellen an – was meist durch Erkältungsviren verursacht ist – ist nicht nur die Durchlüftung, sondern auch der Abfluss des Sekrets gestört. "In diesem feucht-warmen, sauerstoffarmen Milieu können sich die Erreger gut vermehren. Auf eine Virusinfektion, die meist am Anfang einer Nasennebenhöhlenentzündung steht, kann sich leicht eine bakterielle Infektion draufsetzen.

Es kommt zu einer eitrigen Entzündung", erklärt Dr. Michael E. Deeg, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Pressesprecher des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.

Sinusitis erkennen: Was sind die Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung?

Zu den typischen Symptomen einer Nasennebenhöhlenentzündung gehören eine verstopfte Nase, Druckempfindlichkeit und Schmerzen im Bereich der Stirn, des Oberkiefers oder um die Augen herum (vor allem beim Vorbeugen den Kopfes), Kopfschmerzen, möglicherweise Zahnschmerzen, eine verschlechterte Nasenatmung sowie ein eingeschränkter oder fehlender Geruchssinn. Manchmal begleitet Fieber die entzündeten Nasennebenhöhlen.

"Abschwellende Nasentropfen, Inhalationen, Nasenspülungen mit Salzlösung sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr können bei einer Erkältung die Nasenatmung und die Durchlüftung der Nasennebenhöhlen verbessern und den Abtransport von Sekret unterstützen. Das kann helfen, einer Sinusitis vorzubeugen beziehungsweise ihren Verlauf abmildern", sagt Deeg. "Entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen lindern den Schmerz und wirken der Entzündung entgegen."

(Quelle: Privat)

Dr. Michael E. Deeg ist Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Pressesprecher des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.

Sinusitis: Komplikationen einer Nasennebenhöhlenentzündung

Bildet sich im Rahmen der Erkältung eine akute Sinusitis heraus, heilt diese nach ein bis zwei Wochen meist von selbst wieder aus. Manchmal verschlechtert sich das Krankheitsbild allerdings und es kann durch die enge Nachbarschaft zu den Augen und dem Gehirn zu Komplikationen kommen, wenn nicht frühzeitig behandelt wird. Komplikationen einer Sinusitis sind selten, aber möglich. Zu den möglichen Folgen einer verschleppten Sinusitis gehören:

  • sehr starker Gesichtsschmerz
  • sehr starke Kopfschmerzen
  • Entzündungen der angrenzenden Knochen- und Weichteilgewebe, etwa eine Entzündung des Stirnbeins, der Ohren, der Hirnhaut (Meningitis) oder des Gehirns selbst (Enzephalitis)
  • eitrige Entzündung der Augenhöhlen
  • Sehstörungen
  • Nackensteife
  • hohes Fieber
  • im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung (Sepsis)

"Lassen die Schnupfen-Beschwerden nach ein bis zwei Wochen nicht nach oder verschlimmern sich die Sinusitis-Symptome gar, sollten Betroffene einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen. Dann ist es wahrscheinlich, dass neben Erkältungsviren auch Bakterien die Nasennebenhöhlen besiedeln. Ein gelblich-grünes Sekret kann ein Hinweis darauf sein", erklärt Deeg. "Starke Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Fieber und starke Müdigkeit sind Warnzeichen einer Beteiligung von Hirnhaut oder Gehirn und machen eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig."

Akute Sinusitis: Komplikationen behandeln

Bei einer Bakterien-Mitbeteiligung kann ein Antibiotikum helfen, einem schweren Verlauf entgegenzuwirken. Bei schweren Verläufen wird dieses hochdosiert im Krankenhaus verabreicht. Kortison-Nasensprays wirken gegen die ausgeprägte Entzündung. Selten wird eine Operation der Nebenhöhlen notwendig.

"Das Risiko für eine Chronifizierung der Sinusitis sowie für Komplikationen ist unter anderem bei allergischem Schnupfen, Asthma, einer verkrümmten Nasenscheidewand oder einem geschwächten Immunsystem erhöht", so der Hals-Nasen-Ohrenarzt. "Vor allem bei Kindern besteht die Gefahr, dass die Entzündung auf die angrenzende Augenhöhle übergreift. Gerötete und geschwollene Augenlider sind Warnzeichen, bei denen Eltern mit ihrem Kind sofort einen Arzt aufsuchen sollten."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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