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Ermüdungsbruch in der Hüfte – meist eine Sportverletzung


Überlastete Knochen
Ermüdungsbruch in der Hüfte – meist eine Sportverletzung

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 07.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Langstreckenläuferinnen können einen Ermüdungsbruch in der Hüfte erleiden – insbesondere, wenn Risikofaktoren wie eine Essstörung hinzukommen. (Quelle: william87/Getty Images)

Ein Ermüdungsbruch in der Hüfte ist selten. Wie er sich bemerkbar macht und was sonst noch hinter Hüftbeschwerden stecken kann, erfahren Sie hier.

Die Hüfte besteht aus zwei Hüftgelenken, einem rechten und einem linken, welche jeweils den Übergang zwischen einem Oberschenkelknochen und dem entsprechenden Beckenknochen bilden. Das obere Ende des Oberschenkelknochens wird als Oberschenkelhals bezeichnet. Dieser ist über den sogenannten Hüftgelenkskopf mit der Hüftpfanne des Beckenknochens verbunden.

Ermüdungsbrüche in der Hüfte sind selten – weitaus häufiger ereignen sich solche Knochenbrüche etwa im Fuß und in der Wade. Wenn es in der Hüfte zu einem Ermüdungsbruch kommt, ist in der Regel der Oberschenkelhalsknochen betroffen. Ein typisches Anzeichen sind Schmerzen, die üblicherweise während einer Aktivität auftreten und in Ruhe nachlassen.

Wie Sport zum Ermüdungsbruch in der Hüfte führen kann

Ein Ermüdungsbruch in der Hüfte entsteht meist infolge einer dauerhaften Überbelastung des Knochens durch intensives Training oder körperliche Arbeit. Ein Risiko besteht vor allem in Sportarten, in denen immer wieder heftige Kräfte auf die Hüfte einwirken – zum Beispiel im Langstreckenlauf.

Dabei bilden sich in den Knochen mikroskopisch feine Risse, die zunächst kein Problem sind: Erhält der Körper ausreichend Zeit zur Regeneration, kann er die Risse reparieren, sodass die Stabilität des Knochens erhalten bleibt. Wenn die oder der Sporttreibende die Knochen in dieser Zeit aber weiterhin überlastet, kann die Reparatur nicht abgeschlossen werden. Die Risse vergrößern sich und es kommen weitere hinzu, was den Knochen immer instabiler werden lässt – bis er schließlich bricht.

Neben der Überlastung können bestimmte Einflüsse das Risiko für einen Ermüdungsbruch erhöhen. Hierzu zählen insbesondere Essstörungen und Untergewicht sowie ein Mangel an Vitamin D.

Ermüdungsbruch in der Hüfte infolge einer Erkrankung

Wenn die Knochen aufgrund einer Osteoporose oder anderer Erkrankungen instabil sind, können bereits normale Belastungen zum Ermüdungsbruch in der Hüfte führen. In diesem Fall sprechen Fachleute auch von einer Insuffizienzfraktur (insuffizient heißt unzureichend). Dies verdeutlicht, dass die Knochen nicht ausreichend stabil sind, um alltäglichen Strapazen standzuhalten.

Zu Osteoporose neigen insbesondere Frauen höheren Alters. Der Grund hierfür ist, dass der Körper in den Wechseljahren weniger des Hormons Östrogen produziert, welches unter anderem für den Knochenstoffwechsel wichtig ist.

Ermüdungsbruch in der Hüfte – was tun?

Wer Schmerzen in der Hüfte oder Leistengegend verspürt, sollte einen Termin in einer orthopädischen Praxis vereinbaren. Eine Orthopädin oder ein Orthopäde kann ermitteln, ob es sich tatsächlich um einen Ermüdungsbruch handelt oder vielmehr um eine andere Art von Verletzung oder Erkrankung, die sich ebenfalls durch Hüftbeschwerden äußert – etwa eine Arthrose (Gelenkverschleiß) oder Gicht.

Nur wenn die Ursache feststeht, lassen sich die Schmerzen gezielt und wirksam behandeln. Stellt die Ärztin oder der Arzt tatsächlich einen Ermüdungsbruch fest, so besteht die Therapie oftmals nur in einer konsequenten Schonung: Der Knochen wächst von selbst wieder zusammen, wenn er ausreichend Zeit erhält. Eine Operation ist selten nötig.

Lässt sich der Ermüdungsbruch auf gewisse Risikofaktoren oder eine Erkrankung zurückführen, muss die Behandlung – falls möglich – auch diesen entgegenwirken.

Ermüdungsbruch in der Hüfte – wie lange Pause?

Wie lange die Belastungspause dauern sollte, wird die Ärztin oder der Arzt nach der Untersuchung einschätzen können. Für gewöhnlich nimmt die Heilung mehrere Wochen in Anspruch. Sind die Schmerzen vollständig abgeklungen, spricht normalerweise nichts dagegen, den Knochen wieder zu belasten – allerdings vorsichtig und allmählich. Sportlerinnen und Sportler sollten, wenn sie ihr Training wieder aufnehmen, darauf achten, dass sie es dabei nicht übertreiben, weil sonst erneute Ermüdungsbrüche drohen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 20.4.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 20.4.2023)
  • Online-Informationen von MSD Manuals: msdmanuals.com (Abrufdatum: 20.4.2023)
  • Schroeder, J. D., et al.: "Hip Fractures: Diagnosis and Management". American Family Physician, Vol. 106, Iss. 6, pp. 675-683 (Dezember 2022)
  • Steele, C. E., et al.: "Femoral Neck Stress Fractures". The Journal of Bone and Joint Surgery, Vol. 100, Iss. 17, pp. 1496-1502 (September 2018)
  • Matcuk Jr, G. R., et al.: "Stress fractures: pathophysiology, clinical presentation, imaging features, and treatment options". Emergency Radiology, Vol. 23, Iss. 4, pp. 365-75 (August 2016)
  • Nho, S. J., et al.: "Hip Arthroscopy and Hip Joint Preservation Surgery". Springer, New York 2015
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