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Braune und gelbe Flecken im Rasen: Diese Tricks helfen dagegen


Pilzerkrankungen und Mineralmangel
Braune und gelbe Flecken im Rasen: Nicht immer fehlt Wasser

dpa-tmn, sj

Aktualisiert am 10.07.2023Lesedauer: 4 Min.
Dollarflecken-Krankheit (Sclerotinia homoeocarpa): Der Name geht auf ihre anfängliche Größe zurück, die an eine Dollar-Münze erinnert.Vergrößern des BildesDollarflecken-Krankheit (Sclerotinia homoeocarpa): Der Name geht auf ihre anfängliche Größe zurück, die an eine Dollar-Münze erinnert. (Quelle: daizuoxin/getty-images-bilder)
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Schneeschimmel, Rotspitzigkeit oder Hexenringe heißen Pilzkrankheiten, die Ihren Rasen ruinieren können. Wie Sie die Krankheiten erkennen, bekämpfen und ihnen vorbeugen.

Im eben noch vollständig grünen Rasen wachsen plötzlich überall kleine Pilze – einzeln oder in Gruppen. Oder es bilden sich geldstückgroße Flecken, wie beispielsweise bei der Dollarflecken-Krankheit. Vor allem zu intensive oder falsche Pflege kann der Grund für die Schandflecken im Rasen sein. Mit ein paar Tricks können Sie einem Pilzbefall vorbeugen und verhindern, dass er wiederkommt.

Pilze wachsen oft an einer bestimmten Stelle

Besonders häufig treten Pilze an den Stellen im Garten auf, an denen zuvor ein Baum oder Busch stand. Im Boden befinden sich teilweise noch die Reste der toten Pflanze, die dort verrotten. Das ist ein idealer Nährboden für die Organismen.

Was bei Pilzen im Rasen nicht erlaubt ist

Schädlich sind die Pilze in der Regel nicht. Wenn man sie einfach abmäht, besteht allerdings die Gefahr, dass sich die Sporen noch weiter im Rasen ausbreiten. Deshalb ist es ratsam, sie vor dem Mähen auszustechen. Nachdem Sie den Pilz entfernt haben, ist es wichtig, das Werkzeug gründlich zu säubern.

Auch chemische Mittel sind für den Hausgarten bei der Bekämpfung des Pilzbefalls keine Lösung, da sie nicht zugelassen sind.

Rotspitzigkeit hinterlässt rötliche Flecken im Rasen

Wenn sich beispielsweise hellbraune unregelmäßige Flecken im Rasen breitmachen und die Halme rosafarbene Verzweigungen aufweisen, dann ist die Grünfläche vermutlich von Rotspitzigkeit befallen. Die Krankheit tritt unter anderem als Folge von Staunässe auf, kann aber auch auf eine unausgeglichene Nähstoffgabe zurückgehen. Bei feuchtwarmen Temperaturen breitet sich der Pilz besonders gut aus.

Um die Krankheit zu bekämpfen, ist es notwendig, den Rasen zu stärken. Oftmals genügt es schon, das Gras mit einem Langzeitdünger auf Stickstoffbasis zu versorgen. Langfristig und zur Vorbeugung ist es wichtig, den Rasen hinreichend zu vertikutieren. Wird der Rasenfilz nicht entfernt, begünstigt er den Pilzbefall.

Hexenringe werden von Pilzen gebildet

Eine weitere Rasenkrankheit, die von Pilzen verursacht wird, sind die sogenannten Hexenringe. Dabei bilden sich ringförmige Verfärbungen aus abgestorbenen Halmen im Rasen oder es wachsen kleine Pilze im Rasen in Kreisform. Meist werden die Ringe von dunklen Gräsern gesäumt, die besonders gut wachsen, weil sie die von den Pilzen abgesonderten Ammonium-Verbindungen als Stickstoffquelle nutzen. Die Kreisform entsteht, weil sich die Pilze von einer Infektionsstelle aus gleichmäßig nach außen ausbreiten. Der Durchmesser kann durchaus mehrere Meter betragen. Bis zu 50 verschiedene Pilze können für das Schadbild verantwortlich sein.

Damit es gar nicht dazu kommt, sollte der Rasen stets ausreichend gedüngt und im Frühjahr gegebenenfalls vertikutiert werden, rät der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Alles, was den Rasen kräftigt, beuge dem Auftreten der Ringe vor. Außerdem solle man den Rasen mähen – auch dort, wo Pilze stehen. Dadurch würden die Pilzfruchtkörper entfernt und es werde den Pilzen schwerer gemacht, sich mithilfe von Sporen zu verbreiten.

Falls sich ein "Hexenring" gebildet hat, sollten Gartenbesitzer wissen, dass das sogenannte Pilzmyzel im Boden oft wasserabweisend wirke, erläutern die Experten. Das kann dazu führen, dass die Gräser vertrocknen, obwohl man sie eigentlich ausreichend wässert.

Um das Austrocknen zu verhindern, sollte der Bereich des "Hexenrings" mit einer Spatengabel bis zu einer Tiefe von 25 Zentimeter durchstochen, gelockert und anschließend durchdringend gewässert werden, rät der Pflanzenschutzdienst. Auf diese Weise könnten die Pilze durch überschüssiges Wasser zum Absterben gebracht werden.

Trockener Boden begünstigt Dollarflecken

Den Befall Ihres Rasens mit der Dollarflecken-Krankheit erkennen Sie aufgrund der kleinen, hellen, geldstückgroßen Flecken (ein bis zwei Zentimeter). Diese erinnern im Anfangsstadium an die Größe einer Dollar-Münze. Im Verlauf können die Flecken allerdings bis zu 15 Zentimeter groß werden. Dabei sind nur die Halme von dem Pilz namens Sclerotinia homoeocarpa befallen.

Sie erkennen die Krankheit auch an den hellen Einschnürungen an den Halmen, die wie Stroh wirken. Je nach Schnitthöhe der Gräser bilden sich große runde und sehr gut vom gesunden Rasen zu unterscheidende Flecken. Der Befall wird unter anderem auf stark ausgetrocknetem Boden und durch Stickstoff- sowie Kaliummangel gefördert. Wenn es tagsüber warm und nachts eher kühl ist, ist die Gefahr besonders groß.

Ist Ihr Rasen befallen, sollten Sie ihn innerhalb der folgenden zehn Tage ein- bis zweimal durchdringend gießen. Das reicht aus, um den Boden wieder mit Feuchtigkeit zu versorgen. Wässern Sie nicht zu häufig, da Sie sonst eine ideale Voraussetzung für einen erneuten oder weiteren Pilzbefall schaffen. Am besten gießen Sie morgens, damit der Rasen schneller trocknen kann. Bei starkem Befall müssen die betroffenen Stellen neu ausgesät werden.

Zum Vorbeugen und Bekämpfen der Krankheit sollten Sie den Rasen nicht zu kurz mähen, ihn ausgewogen düngen und beim Wässern aufpassen. Vermeiden Sie auch zu lange Trockenzeiten – bewässern Sie Ihre Grünfläche regelmäßig.

Schneeschimmel erkennen und bekämpfen

Während Rotspitzigkeit und Dollarflecken hauptsächlich den Sommer über und Hexenringe das ganze Jahr auftreten, ist Schneeschimmel vor allem im Frühjahr und Herbst zu beklagen. Zu erkennen ist die Rasenkrankheit an grauen schmierig-feuchten Flecken im Rasen, die sich mit fortschreitendem Befall ausdehnen. Schneeschimmel entsteht bevorzugt bei feuchtkühler Witterung in filzigen Rasenflächen.

Auch wenn der Name anderes vermuten lässt: Die Pilzkrankheit kann auch ohne Schnee ausbrechen. Schnittgut oder Laub können die Luftzirkulation ebenso behindern und so dafür sorgen, dass der Boden schlecht abtrocknet. Schneeschimmel erkennt man an grauen, feuchten Flecken, die sich auf der Wiese zeigen.

Vorbeugen kann man durch regelmäßige und ausgewogene Düngung. Eine Überversorgung mit Stickstoff sollte vermieden werden. Hornmehl ist also nur vorsichtig einzusetzen. Außerdem ist es ratsam, bei Schnee den Rasen nicht zu betreten. Damit beugt man zudem der Typhula-Fäule vor, die unter vergleichbaren Bedingungen mit einem ähnlichen Schadbild auftritt. Die Flecken sind allerdings eher graubraun und es zeigen sich orange Auswüchse an den Halmen. Bei beiden Krankheiten hilft Vertikutieren.

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Von Schädlingen befallen

Neben Pilzen können auch Schädlinge schuld an den braunen und gelben Flecken im Rasen sein. Beispielsweise die Larven von Engerlingen, die sich über die Wurzeln der Grashalme hermachen, wodurch diese dann verkümmern. Es ist daher wichtig, die Larven und am besten schon die Elterntiere frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. (Erfahren Sie hier genauer, wie das geht.)

Achtung: Spritzmittel dürfen dafür nicht verwendet werden. Besser ist es, Nematoden gegen die Larven einzusetzen und die natürlichen Feinde der Engerlinge in den Garten zu locken.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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