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Fleischkauf: Das bedeuten die einzelnen Siegel


Aldi, Lidl, Netto
Fleischkauf: Das bedeuten die einzelnen Siegel

Von afp, sah

Aktualisiert am 22.01.2019Lesedauer: 3 Min.
Fleischkauf: Stammen diese Koteletts aus artgerechter Haltung? Für Verbraucher ist das nicht immer leicht zu erkennen.Vergrößern des BildesFleischkauf: Stammen diese Koteletts aus artgerechter Haltung? Für Verbraucher ist das nicht immer leicht zu erkennen. (Quelle: Kai Remmers/dpa-bilder)
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Verschiedene Siegel bieten Orientierung beim Kauf von Frischfleisch. Doch was sagen Sie über die Haltung der Tiere aus? Hier finden Sie einen Überblick.

Im Einzelhandel gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Siegeln auf Fleischprodukten, die Aufschluss über die Haltung der Tiere geben sollen.

Angaben der Discounter Aldi, Lidl, Netto und Penny

Aldi, Lidl, Netto und Penny haben Angaben zur Tierhaltung auf ihren Frischfleischprodukten. Die Discounter haben alle ein vierstufiges farbiges Modell, wobei Stufe 1 rot und Stufe 4 grün ist – von den einfachsten Haltungsbedingungen bis hin zu Bio-Fleisch.

Die Stufen geben Auskunft, wie Schweine, Rinder und Geflügel vor der Schlachtung gehalten wurden. Stufe 1 ist die "Stallhaltung" oder "konventionelle Stallhaltung", sie entspricht den gesetzlichen Bestimmungen. Bei Stufe 2, "Stallhaltung plus" oder "nachhaltige Stallhaltung", haben die Tiere mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben und zusätzlich Beschäftigungsmaterial wie Lecksteine oder Strohballen. Stufe 3 heißt "Außenklima" oder "Auslauf", die Tiere haben hier noch mehr Platz sowie Zugang zu Außenbereichen. Stufe 4 erfüllt die Vorgaben für Bio-Fleisch.

Initiative Tierwohl

Die Initiative ist eine freiwillige Vereinbarung von Fleischindustrie, Bauernverband und den größten Einzelhändlern. Finanziert wird sie vom Lebensmitteleinzelhandel. Die Händler verpflichten sich, für jedes verkaufte Kilo Fleisch sechs Cent einzuzahlen. Damit werden Landwirte gefördert, die ihre Ställe umwelt- und tierfreundlicher ausbauen als gesetzlich vorgeschrieben.

Die in der Initiative engagierten Supermarktketten haben nun kürzlich angekündigt, eine einheitliche Kennzeichnung für Tierhaltung auf den Weg zu bringen. Ab April soll es schrittweise mit dem System "Haltungsform" losgehen. Es funktioniert ähnlich wie die Siegel der Discounter und besteht aus vier Stufen – "Stallhaltung" (rot), "Stallhaltung Plus" (blau), "Außenklima" (orange) und "Premium" (grün). Beteiligen werden sich neben den Discountern Edeka, Kaufland und Rewe.

Siegel des deutschen Tierschutzbundes

Der Deutsche Tierschutzbund führte 2013 das zweistufige Label "Für mehr Tierschutz" ein. Es gibt eine moderate Einstiegsstufe, die deutlich mehr Tierschutz als der gesetzliche Mindeststandard umfasst – etwa mehr Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten, kürzere Transportzeiten und eine schonende Schlachtung. Die Premiumstufe hat noch strengere Vorgaben. Der Tierschutzbund informiert auf seiner Website, wo Verbraucher die Produkte kaufen können.

Vier Pfoten Gütesiegel

Das "Tierschutz-kontrolliert"-Gütesiegel der Organisation Vier Pfoten hat zwei Stufen: "Silber" und "Gold". "Silber" steht für bessere Lebensbedingungen in der konventionellen Haltung, "Gold" steht für eine Tierhaltung nach "höchstmöglichen Tierschutzstandards" mit Auslauf im Freien.

Das Gütesiegel hat ähnliche Vorgaben wie das Siegel des Deutschen Tierschutzbundes und steht für ein größeres Platzangebot, Beschäftigungsmaterial für Tiere, Stallstrukturierung, Tageslicht sowie geringstmögliche Transportzeiten.

EU-Bio-Logo und Deutsches Bio-Siegel

Beide Siegel stehen für die Einhaltung der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau und garantieren einheitliche Mindeststandards auch bei der Tierhaltung. Das staatliche Bio-Siegel ist ein Sechseck mit grünem Rand, es darf zusätzlich zum EU-Bio-Logo (ein Euro-Blatt auf grünem Hintergrund) verwendet werden.

Die Tiere müssen beispielsweise genug Platz, Auslauf und Beschäftigung haben. Das Leiden während der gesamten Lebensdauer und bei der Schlachtung muss so gering wie möglich sein.

Bioland, Naturland, Demeter: Label der ökologischen Anbauverbände

Verbände wie Bioland, Naturland und Demeter haben strengere Richtlinien als die staatlichen Bio-Siegel und setzen noch konsequenter auf Freilandhaltung, Platz und Zuwendung für die Tiere. In etwa sind sie mit der Premiumstufe des Tierschutzlabels vergleichbar. Bio-Tiere bekommen allerdings auch Biofutter, auch zum Einstreu und zur Tierzahl gibt es im ökologischen Landbau strenge Vorgaben.

Neuland

Unter diesem Label wird Fleisch aus "artgerechter" Haltung vermarktet. Die Produkte erfüllen dem Tierschutzbund zufolge die Anforderungen der Premiumstufe des Tierschutzlabels und liegen manchmal sogar darüber.

Staatliches Label

Das Bundeslandwirtschaftsministerium plant die Einführung eines staatlichen Labels für Fleisch, das bestimmte Standards von der Geburt über die Aufzucht bis zur Schlachtung der Tiere erfüllt. Es soll drei Stufen umfassen und auf freiwilliger Basis eingeführt werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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