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Oktoberfest 2019: Alle Zahlen zum Abschluss der Wiesn in München


Oktoberfestbilanz: Alle Zahlen zum Abschluss

Von t-online, dpa, jb, AM, sm, sah, agr

Aktualisiert am 07.10.2019Lesedauer: 15 Min.
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Festplatz in München: So fällt die Oktoberfest-Bilanz der Veranstalter und der Polizei aus. (Quelle: reuters)
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O'zapft is! Hier erfahren Sie alles, was rund um das 186. Oktoberfest passiert. Das größte Volksfest der Welt findet bis zum 6. Oktober 2019 in München statt.

Oktoberfest-News

++ Bilanz: 6,3 Millionen Besucher und 124 verspeiste Ochsen ++

6,3 Millionen Gäste, 124 verspeiste Ochsen und 7,3 Millionen getrunkene Maß Bier – so lautet die Bilanz des Münchner Oktoberfestes, das am Sonntag nach 16 Tagen zu Ende gegangen ist. Alle Zahlen lagen etwa auf Vorjahresniveau, auch die der Straftaten.

++ Hunderte Alkoholfahrten auf E-Scootern ++

Leicht verregnet, friedlich und rekordfrei geht das Oktoberfest in diesem Jahr zu Ende. Nach Schätzung der Festleitung drängten in den zwei Festwochen rund 6,3 Millionen Gäste auf das Volksfest – so viele wie im Vorjahr. "Es war eine schöne Wiesn", sagt der Münchner Wirtschaftsreferent und Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) zum Abschluss des Volksfestes. "Wir haben eine friedliche Wiesn gehabt mit einem entspannten und gut gelaunten Volksfestpublikum."

Rekord bei Alkoholfahrten

Die Polizei meldete einen leichten Rückgang der Straftaten um ein Prozent auf 914. Allerdings mussten die Beamten deutlich öfter ausrücken (1.915, 2018: 1.786). Das zeige, dass die Besucher in möglichen Konfliktsituationen frühzeitig die Polizei alarmierten, sagt der Münchner Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins.

Die Gäste kamen mit gutem Appetit und verzehrten wie im Vorjahr 124 Ochsen sowie 29 Kälber (2018: 27). Sie waren aber zurückhaltender beim Bier: 7,3 Millionen Maß rannen durch durstige Kehlen, 200.000 weniger als im Vorjahr. In der Wiesn-Sanitätswache mussten die Helfer auch weniger Bierleichen behandeln: Die Aicher Ambulanz Union registrierte rund 600 Intoxikationen, fast 120 weniger als im Vorjahr. Trotzdem gab es bei den Alkoholfahrten einen Rekord: 774 Mal wurden Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss gestoppt – 414 von ihnen allein auf E-Tretrollern.

++ Notaufnahmen ziehen positive Wiesn-Bilanz ++

Weniger Patienten und niedrigere Promillezahlen – diese Bilanz ziehen die Notaufnahmen in der Chirurgie und der Inneren Medizin des Uni-Klinikums der LMU kurz vor Ende des Münchner Oktoberfestes. Insgesamt seien 2019 weniger Patienten als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor in den beiden Notaufnahmen in der Münchner Innenstadt behandelt worden. Auch blieb die Zahl der Patienten, die mit einer Alkoholvergiftung versorgt werden mussten, überschaubar.

"Wir haben bis jetzt 73 Patienten mit Alkoholvergiftung gesehen, die in Zusammenhang mit einem Oktoberfestbesuch stand", teilte Markus Wörnle, Leiter der internistischen Notaufnahme vor dem letzten Wiesn-Wochenende mit. Den höchsten Wert hatte demnach ein Wiesn-Besucher mit 3,7 Promille.

++ Mit Waffeln gegen den Müll: Wiesn kämpft um Nachhaltigkeit ++

Sauerkraut oder auch Käsespätzle in der Waffel: Diese ungewöhnliche kulinarische Kreation soll den Müll auf dem Münchner Oktoberfest reduzieren helfen. Denn die Waffel wird im optimalen Fall mitverzehrt – und landet damit anders als früher die Pappschalen nicht auf dem Boden.

"95 Prozent essen das mit", sagt Franz Anthuber vom Standl "Altbayerische Spezialitäten". Abgesehen davon, dass trotzdem ein paar leer gegessene Waffeln auf dem Boden liegen: Die Müllmenge auf dem größten Volksfest der Welt bleibt riesig. Nach Spitzentagen sind es zehn Tonnen, die Klaus Feldmeier von der Münchner Straßenreinigung und seine 20 extra dafür abgestellten Kollegen jede Nacht ab 2.00 Uhr morgens zusammenkehren – zwei Drittel von dem, was darüber hinaus in der ganzen Stadt anfällt, das sind ungefähr 15 Tonnen.

++ Nach Angriff auf Schwule wehen Regenbogen-Fahnen auf der Wiesn ++

Nach einer schwulenfeindlichen Attacke auf zwei Männer während des Oktoberfests haben die Veranstalter am Dienstag Regenbogen-Fahnen gehisst. "Die Wiesn steht wie kaum ein Ereignis sonst für Münchens Motto 'Leben und leben lassen'", sagte Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner. "Gewalt gegen Menschen, die sich nicht am Mainstream orientieren, darf auf unserer Wiesn keinen Platz haben. Wer die Wiesn kennt, weiß, dass jeder dort ungestört feiern kann. Zwei sich küssende Männer oder händchenhaltende Frauen sind dort völlige Normalität." Die Fahnen wehten an zwei Masten am Fest-Eingang – als Zeichen für Toleranz, Respekt und Vielfalt.

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hatte vorige Woche eine zehn- bis fünfzehnköpfige Besuchergruppe vier junge Männer verbal massiv beleidigt. Als einer der Angegriffenen auf die Gruppe zuging und sie zur Rede stellte, schlugen mehrere Männer aus der größeren Gruppe zu. Ein 22-Jähriger und ein 23-Jähriger wurden verletzt.

++ Bier unter 16 im Wiesn-Zelt: Wirte verschärfen Maßnahmen ++

Die Wiesn-Wirte haben nach dem vereinzelten Ausschank von Bier an Jugendliche unter 16 Jahren verstärkte Maßnahmen angekündigt. "Bei jedem Personalbriefing steht der Jugendschutz ganz oben auf der Liste", sagte Wirtesprecher Peter Inselkammer. "Alle Servicemitarbeiter werden eindringlich darauf hingewiesen, genau zu kontrollieren, wie alt die Jugendlichen sind." Das sei explizit so auch in den Arbeitsverträgen verankert. Ein Vergehen gegen die Auflagen des Jugendschutzes werde üblicherweise mit einer Abmahnung und im Wiederholungsfall mit einer Kündigung geahndet.

Der Münchner Sender Radio Gong 96.3 hatte in der vergangenen Woche an einem Nachmittag Paare aus einem 13-jährigen Mädchen und einem 14 Jahre alten Jungen in Wiesn-Zelte geschickt und Bier bestellen lassen. In sechs von 14 Wiesn-Zelten hätten die Jugendlichen Bier bekommen. In acht Zelten hingegen hätten die Bedienungen nach dem Alter und auch nach dem Ausweis gefragt – und dann den Bierausschank verweigert.

Das Testergebnis wollten die Wirte so nicht stehen lassen, betonten Inselkammer und Vize-Wirtesprecher Christian Schottenhamel. "Wir sind in engem Kontakt mit dem Jugendamt und haben intern ein ganzes Bündel an Maßnahmen besprochen, damit unser Personal noch besser aufpasst", sagte Schottenhamel. Mit neuen Flyern werde zum Beispiel in der Festhalle Schottenhamel künftig noch deutlicher auf den Jugendschutz hingewiesen. Und Inselkammer kündigte an: "Um solche Fehler von einzelnen Service-Mitarbeitern zu vermeiden, werden wir jetzt von unserer Seite aus anonyme Kontrollen im Zelt einführen."

++ Apple-Chef feiert auf der Wiesn ++

Tim Cook war auf dem Oktoberfest. Das berichtet die "Bild". So sei der Apple-Chef am Sonntag Nachmittag im Käfer-Zelt gewesen. Dort gab es für Cook und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner eine zünftigte Brotzeit und Maß Bier.

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Cook ist der Nachfolger von Apple-Gründer Steve Jobs und seit 2011 Chef des Technologiekonzerns.

++ Wiesn-Besucher will betrunken nach Italien fahren ++

Nach dem Oktoberfest hat sich ein Italiener betrunken ans Steuer gesetzt, um zurück in die Heimat zu fahren. Weil er in Schlangenlinien auf der Autobahn 8 unterwegs war, zog ihn die Polizei aus dem Verkehr. Auf einem Parkplatz in Oberbayern musste der 32-Jährige am Sonntagabend aussteigen, wie die Polizei mitteilte. Der Fahrer habe allerdings zunächst nicht angehalten, weil er den Signalen der Beamten nur schwer Folge leisten konnte, hieß es.

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Ein Alkoholtest ergab 1,3 Promille. Die Beamten leiteten ein Strafverfahren gegen den Wiesn-Besucher ein und nahmen ihm den Führerschein ab. Dann setzte sich der fahrtüchtige Beifahrer ans Steuer. Das Ziel der beiden laut Polizei: die Region Massa in der Toscana. Sie ist mehr als 600 Kilometer von München entfernt.

++ 20-Jähriger pinkelt auf Wiesn-Gast – Männer verprügeln ihn ++

Auf der Wiesn hat ein Oktoberfest-Besucher auf einen anderen, schlafenden Gast gepinkelt und wurde daraufhin von vier Männern verprügelt. Der 20-Jährige hatte sich vor einem Festzelt neben sein schlafendes Opfer gestellt und über den Mann uriniert, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Vier Touristen aus den Niederlanden wurden Zeugen. Einer der Urlauber stellte den 20-Jährigen zur Rede. Dieser und sein 18-jähriger Begleiter schlugen daraufhin auf den Niederländer ein.

Daraufhin gingen am Freitag die drei weiteren Männer aus der Gruppe auf den 20-Jährigen los. Sie traten ihn, auch als er schon am Boden lag. Die Mitarbeiterin eines Sicherheitsdienstes stoppte die Schlägerei – teilweise flohen die Beteiligten. Polizisten nahmen alle Tatverdächtigen vorläufig fest, wie ein Sprecher sagte. Ihnen werde gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Ob sich der 20-Jährige oder die anderen Männer verletzten, war unklar.

++ Ehrliche Finderin gibt Geldbörse mit fast 4.000 Euro zurück ++

Eine Österreicherin hat in einem Schließfach am Münchner Hauptbahnhof eine Geldbörse mit mehr als 3.700 Euro Bargeld gefunden. Die 19-Jährige wollte ihr eigenes Gepäck verstauen, als sie das Portemonnaie in dem unverschlossenen Schließfach entdeckte. Die ehrliche Finderin informierte die Polizei, wie diese am Dienstag mitteilte. Da nicht nur Bargeld, sondern auch Verzehrgutscheine und ein Abrechnungsbeleg mit Namenshinweis in der Geldbörse waren, konnte der Besitzer schnell gefunden werden – ein 37-jähriger Wiesnkellner.

++ Erste Wiesntage: Dutzende mit zu viel Promille auf E-Rollern ++

Mehr als 60 Fahrer von E-Tretrollern sind an den ersten Wiesntagen bis Montagmorgen alkoholisiert erwischt worden und müssen ihren Führerschein abgeben. 27 von ihnen hätten 1,1 Promille und mehr gehabt, sagte ein Polizeisprecherin am Dienstag auf Anfrage. Das gelte als Straftat – die Führerscheine seien sichergestellt worden. Hier kann die Fahrerlaubnis ein halbes Jahr weg sein, im Extremfall sogar lebenslang. 0,5 bis 1,1 Promille hatten 36 Fahrer von E-Scootern. Ihnen droht wegen einer Ordnungswidrigkeit ein Bußgeld von 500 Euro plus ein Fahrverbot von einem Monat. "Das ist wie bei einer Trunkenheitsfahrt mit dem Auto", sagte die Sprecherin.

Die Polizei hatte im gesamten Stadtgebiet kontrolliert. Ob die Wiesn sich besonders auswirkte, blieb zunächst offen. Es habe bereits an anderen Wochenenden ähnliche Zahlen gegeben, hieß es.

E-Tretroller sind rund um das Oktoberfest ohnehin verboten. Für die Elektro-Scooter gelten dieselben weiträumigen Straßensperrungen rund um das Volksfest wie für Autos. Ab 17.00 Uhr können die Roller zudem in einem noch größeren Bereich nicht mehr ausgeliehen werden; in einem weiteren Bereich können sie nicht abgestellt werden. So sollen Wiesngäste gar nicht erst in Versuchung kommen, ein Gefährt auszuleihen. Zudem könnten kreuz und quer abgestellte E-Scooter auch schnell zur Stolperfalle werden, argumentierte Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle (SPD) vor dem Wiesnstart.

++ Kind fällt aus Wiesn-Karussell ++

Ein Zweijähriger ist auf dem Oktoberfest aus einem Karussell gefallen und hat sich dabei beide Unterschenkel gebrochen. Der Junge sei am Sonntag aus dem Fahrgeschäft gestürzt und habe sich mit den Beinen unter einem Fahrzeug des Karussells verfangen, teilte die Polizei mit.

Wie es zu dem Unfall kam, werde nun ermittelt. Fachleute des Tüv Süd prüfen vor dem Oktoberfest die Fahrgeschäfte. Experten sollen nun die Ursache des Unfalls untersuchen. Der Junge habe nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen können, hieß es.

++ Andrang wie zu besten Zeiten ++

Das Münchner Oktoberfest hat am ersten Wochenende einen Andrang wie in besten Zeiten verzeichnet. An den ersten beiden Festtagen kamen nach einer ersten Schätzung der Festleitung eine Million Besucher – rund 200.000 mehr als im Vorjahr. Festwirte, Marktkaufleute und Schausteller sprachen von einem "optimalen Auftakt".

"Nicht zuletzt danke ich Petrus für das ideale Volksfestwetter. Er muss ein Münchner sein", sagte Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) am Sonntag. Er hatte allerdings schon vor dem Fest klargemacht, dass die Festleitung keine neuen Rekorde anstrebt. Es gehe vielmehr um eine "Qualitätswiesn". Bis zum 6. Oktober werden gut sechs Millionen Gäste erwartet.

++ US-Konsulat gibt Amerikanern Wiesn-Tipps ++

Das US-Konsulat gibt Amerikanern auf Twitter Tipps für das Oktoberfest in München. Wenn US-Bürger auf der Wiesn eine Maß bestellen, sollten sie daran denken, dass das Bier so stark ist wie vier amerikanische Biere.

Weiter weist das Konsulat darauf hin, dass das Mitnehmen von Maßkrügen verboten ist. Wer einen Bierkrug als Souvenir haben möchte, muss ihn vorher kaufen.

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++ Polizei: Ruhiger Wiesn-Auftakt ++

Das größte Volksfest der Welt ist aus Sicht der Polizei wie erhofft friedlich gestartet. Zwar gab es schon zum Wiesn-Auftakt am Samstag erste Einsätze, wie eine Sprecherin sagte. Darunter sei aber nichts Größeres gewesen. "Es ist noch alles gesittet." Immer mal wieder müssten die Beamten Streitigkeiten schlichten. "Aber man merkt langsam, dass es Fahrt aufnimmt", sagte die Sprecherin.

Vergangenes Jahr hatte vor allem ein tödlicher Streit um eine Frau das Oktoberfest überschattet. Ein Mann hatte einen 58-Jährigen im Raucherbereich des Augustiner-Zeltes so heftig geschlagen, dass sein Kontrahent an einer Hirnblutung starb. Das Landgericht München I verurteilte den 43-Jährigen dafür im Juli zu fünfeinhalb Jahren Haft.

++ Schon nach zehn Minuten Arbeit für Oktoberfest-Sanitäter ++

Zehn Minuten nach dem Anzapfen haben Sanitäter auf dem Münchner Oktoberfest die erste Bierleiche behandelt. "Eine 18-Jährige Engländerin hatte vorher zuviel getrunken und dann eine Alkoholvergiftung erlitten", teilte die Aicher Ambulanz Union am Samstag mit. Den ersten Abtransport von der Wiesn ins Krankenhaus verzeichnete der Sanitätsdienst wenige Minuten später: Eine Bedienung hatte einen Maßkrug ins Gesicht bekommen.

In den gut zwei Wiesn-Wochen sind in der Sanitätswache rund 600 Helfer und 50 Ärzte im Einsatz. Sie kümmern sich nicht nur um Betrunkene, sondern auch um gesundheitliche Probleme wie Schnittverletzungen und Herz-Kreislaufbeschwerden.

++ Wieder zwei Schläge – Oktoberfest eröffnet ++

Erneut mit zwei Schlägen hat Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Samstag das erste Fass Bier auf der Wiesn angezapft und das 186. Oktoberfest eröffnet. Die erste Maß Bier reichte er Ministerpräsident Markus Söder (CSU), um mit ihm auf eine friedliche Wiesn anzustoßen. Zum größten Volksfest der Welt werden bis zum 6. Oktober rund sechs Millionen Menschen erwartet.

++ Festgelände öffnet: Tausende stürmen Oktoberfest ++

Zehntausende Wiesn-Besucher haben am Samstagmorgen das Festgelände des Münchner Oktoberfests gestürmt. Kurz nach 9.00 Uhr – minimal verspätet und drei Stunden vor dem offiziellen Festbeginn – öffneten Ordner die Zugänge. Lautsprecherdurchsagen verkündeten auf Deutsch, Englisch und Bairisch: "Liebe Festgäste, willkommen auf dem Oktoberfest. Wir öffnen jetzt das Festgelände." Viele hatten stundenlang auf den Moment gewartet und eilten im Laufschritt zu den Bierzelten. An die Bitte, nicht zu rennen, hielt sich kaum jemand.

In den Zelten müssen sich die Gäste aber noch eine Zeit lang gedulden, bis sie ihren Durst stillen können: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wird planmäßig um 12.00 Uhr das erste Fass anzapfen. Die erste Maß bekommt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Erst danach gibt es Bier für alle.

Am Haupteingang herrschte gute Stimmung. Fangesänge schallten den Security-Leuten entgegen. Die ersten Gäste warteten schon seit 4.30 Uhr am Haupteingang. "Haben gleich die erste S-Bahn genommen", sagte Felix Stenglein aus Eichenau. Eine andere Schülergruppe war direkt aus einem Club gekommen: "Geschlafen haben wir nicht", sagte einer.

++ Die Bierpreise der großen Festzelte im Überblick ++

Der Bierpreis auf dem Münchner Oktoberfest steigt in diesem Jahr um mehr als drei Prozent. Wie die Stadt München mitteilt, verlangen die Wirte der Festzelte auf der am 21. September beginnenden Wiesn zwischen 10,80 Euro und 11,80 Euro pro Maß. Im Durchschnitt müssen Oktoberfestbesucher 11,54 Euro bezahlen, 35 Cent oder 3,1 Prozent mehr als auf dem Oktoberfest 2018.

Die Oktoberfestwirte legen die Bierpreise unabhängig von der Stadt München fest. Diese prüft die Preise nur auf ihre Angemessenheit und nimmt dazu die Bierpreise in den Münchner Großgaststätten als Maßstab – dort liegt die Spannbreite zwischen 5,60 Euro und 10,40 Euro je Maß Bier, so die Stadt.

Das kostet eine Maß Bier in den verschiedenen Zelten

Auch die Preise für alkoholfreie Getränke steigen auf dem Volksfest. Ein Liter Tafelwasser kostet im Schnitt 8,87 Euro, Limo 9,56 und Spezi 10,01 Euro.

++ So wird das Wetter am 1. Oktoberfest-Wochenende ++

"Der Herbst legt am Wochenende erneut eine Pause ein und der Spätsommer kann ein weiteres Comeback feiern", sagt ein DWD-Meteorologe. Zwar werden nach seiner Einschätzung wohl keine 30 Grad mehr erreicht, "jedoch sollte gebietsweise die 25-Grad-Marke überschritten werden". Auf dem Oktoberfest in München werden mindestens sonnige 20 Grad erreicht.

Nach dem spätsommerlichen Wochenende zeigt sich das Wetter in Deutschland in den kommenden Tagen jedoch von der herbstlichen Seite. An den Küsten und im Norden erwarten die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) schwere Sturmböen, im Süden der Republik kann es zu Bodenfrost kommen. Die Ursache dafür ist ein Tiefdruckgebiet über dem Baltikum, das polare Kaltluft nach Süden strömen lässt. Es sorgt auch dafür, dass es am Mittwoch auf den Inseln kaum wärmer als 14 Grad wird. Lediglich am Hochrhein steigen die Werte auf bis zu 21 Grad, wie der DWD mitteilt.

Südlich von Main und Mosel bleibt es meist sonnig und trocken. Nördlich davon fällt bis zum Freitag immer wieder ein wenig Regen. Zum Samstag hin lassen die Schauer aber auch dort nach.

++ Am Wochenende nicht mit Kind auf die Wiesn ++

Eltern sollten einen Oktoberfestbesuch mit dem Nachwuchs nicht für das Wochenende einplanen, sondern eher für unter der Woche. Das rät das Münchner Stadtjugendamt. "Für einen Besuch der Wiesn mit Kleinkindern und Kindern sind die Mittagszeit und der frühe Nachmittag besonders zu empfehlen. Hier entzerren sich erfahrungsgemäß die Besucherströme", teilt das Amt mit. Immer wieder gehen Kinder auf dem Volksfest verloren. Sie landen meist in der Kinderfundstelle.

Vorsorglich sollten vor dem Wiesnbesuch Treffpunkte ausgemacht werden, rät das Jugendamt. Das Kind sollte ein Handy dabei haben und es sollte die Nummer von Eltern oder Begleitpersonen auf einem Zettel oder auf dem Arm geschrieben haben.

Überhaupt gelten für Kinder besondere Regeln: Ins Bierzelt dürfen Kindern und Jugendliche unter 16 Jahren nur in Begleitung von Erwachsenen. Ab 16 Jahren gibt's Bier, Wein und Sekt – aber keine harten Sachen. Kinder unter sechs Jahren dürfen ab 20.00 Uhr gar nicht mehr im Zelt sein. Überhaupt ist nach 20.00 Uhr Kindern und Jugendlichen bis 16 Jahren der Wiesnbesuch nur mit Erwachsenen erlaubt.

++Lahm lässt sich Wiesn nicht entgehen++

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Philipp Lahm (35) freut sich auf das Oktoberfest. "Als Münchner gehört es natürlich dazu, dass man auf die Wiesn geht", sagte der Kapitän der Weltmeistermannschaft von 2014. "Ich bin ein Wiesngänger, ich gehe gerne dahin, mir macht es Spaß." Als seine Favoriten unter den Fahrgeschäften nannte der langjährige Profi des FC Bayern München das "Rund um den Tegernsee" und das "Teufelsrad".

Lahm hat 2017 seine Spielerkarriere beendet und ist mittlerweile einer von zwei Geschäftsführern der DFB Euro GmbH. Er kümmert sich dabei um die Organisation des Standorts München bei der EM 2020 und auch der Endrunde 2024.
Das Münchner Oktoberfest beginnt am Samstag in einer Woche.

++ Adidas präsentiert Wiesn-Sneaker 2019 ++

Der Sportartikelhersteller Adidas verkauft in diesem Jahr zwei spezielle Sneaker-Modelle für das Oktoberfest. Der Adidas Originals "München Made in Germany" ist – von Lederhosen inspiriert – in Braun- und Beigetönen gehalten und mit einer kleinen Brezel sowie dem "Prost"-Schriftzug bestickt.

Ein weiteres Schuhmodell, der auf 100 Paar limitierte Turnschuh SC Premiere "Prost", wurde gemeinsam mit dem Label BSTN designt. Das Besondere an diesem Schuh: Die Innensohle ziert das Muster der bayrischen Flagge, an der Seite befindet sich das Wort "Prost" als goldener Schriftzug und gleichzeitig dient der Sneaker als Eintrittskarte für den VIP-Bereich des Paulaner Festzelts am ersten Sonntag des Oktoberfests.

In der Werbekampagne zum Wiesn-Sneaker 2019 nahmen Prominente wie Moderatorin Lena Gercke, Rapper Sido sowie die Fußballer David Alaba und Serge Gnabry teil. Beide Sneaker erscheinen am 14. September.

++ Weitere Brauerei könnte bald auf der Wiesn Bier ausschenken ++

Eine kleine Brauerei in München sieht sich einen entscheidenden Schritt weiter, in Zukunft Bier auf dem Oktoberfest ausschenken zu dürfen. Das ist seit Jahrzehnten nur sechs Brauereien aus der Landeshauptstadt vorbehalten, da unter anderem Grundwasser aus München zum Brauen verwendet werden muss. Giesinger Bräu hat nach eigenen Angaben vom Donnerstag von den Behörden nun die Genehmigung erhalten, einen Tiefbrunnen zur Förderung von Grundwasser zu bohren. Das zuständige Referat für Umwelt und Gesundheit bestätigte die Entscheidung zunächst nicht.

Bislang verwendet Giesinger Bräu nach Angaben einer Sprecherin Leitungswasser, das nicht in München, sondern im Voralpenland entnommen wird. Mit Grundwasser aus der Landeshauptstadt als Zutat erfüllt das Unternehmen aus dem Stadtteil Giesing eines der Kriterien, um "Münchner Bier" herzustellen. Die Brauerei wurde 2006 gegründet und wurde innerhalb weniger Jahre überregional bekannt.

Seit 1952 schenken nach Angaben des Vereins Münchner Brauereien sechs Bierhersteller auf dem größten Volksfest der Welt aus. Das sind Augustiner, Hacker Pschorr, staatliches Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten, welche die einzigen Mitglieder des Vereins sind.

++ Aktuelle Trachtenmode wird gezeigt ++

Beim Dirndlgipfel 2019 haben Models aktuelle Trachtenmode im Hofbräuhaus präsentiert.

++ Wiesnchef rechtfertigt hohen Bierpreis ++

Der neue Münchner Oktoberfestchef Clemens Baumgärtner will das Image des Volksfestes aufpolieren. Die Wiesn sei viel mehr als ein reines Trinkfest – und biete höchste Qualität, sagte der CSU-Politiker, der als neuer Wirtschaftsreferent im März sein Amt angetreten und damit auch die Leitung der Wiesn übernommen hatte. "Ich will weg von der Preisdiskussion hin zum Fokus auf Qualität. Man wird kaum irgendwo höherwertige Ware bekommen als auf der Wiesn."

Die Wirte müssen bei ihrer alljährlichen Bewerbung um die Zulassung strenge Kriterien erfüllen, nicht zuletzt gibt es dabei Punkte für Nachhaltigkeit und Regionalität. Auch auf die Preise wirft die Stadt ein Auge. Im Durchschnitt müssen Oktoberfestbesucher dieses Jahr 11,54 Euro pro Maß bezahlen – drei Prozent mehr als auf dem Oktoberfest 2018.

Der Bierpreis liege im Wesentlichen nicht erheblich höher als in Gaststätten in der Münchner Innenstadt, sagt der Wiesnchef. Die jährliche Erhöhung sei moderat, drei Prozent mehr sei "noch akzeptabel". Schließlich werde das Bier eigens für das Volksfest gebraut. Lamentierenden Gästen sagt er: "Schaut doch auf die Qualität von diesem Bier."

Außerdem gehe es auf der Wiesn nicht nur ums Bier. "Die Wiesn darf nicht reduziert werden auf Essen und Trinken", sagt Baumgärtner. Gerade Familien, die einen guten Teil der Gäste ausmachen, gingen gar nicht ins Festzelt, sondern kämen wegen der Fahrgeschäfte.

++ Offizieller Wiesn-Maßkrug 2019 ist da ++

Riesenrad, Maßkrug und Brezel – die Insignien des Oktoberfests zieren auch dieses Jahr den offiziellen Wiesn-Maßkrug. Die Vorstellung des Krugs markiere für ihn schon den Auftakt zur diesjährigen Wiesn, sagte der neue Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU), der im Frühjahr den Posten übernommen hat. Er wolle vor allem die Vielseitigkeit des Volksfestes ins Bewusstsein rücken, unterstrich der Münchner Wirtschaftsreferent. Es gehe nicht nur um einen Platz im Bierzelt und ums Biertrinken, sondern um traditionelle Volksfeststimmung mit Fahrgeschäften und Buden.

Neben den klassischen Wiesn-Symbolen schmücken den diesjährigen Krug Hirsche, Dackel und eine Sau, Pferde und Fische, vermutlich wegen des gern verzehrten Steckerlfischs. Auch ein Schlüssel ist zu erkennen – vielleicht, weil auf dem Fest stets Hunderte Schlüssel im Fundbüro landen oder weil die Wiesn manchem als Schlüssel zum Glück scheint.

70.000 Exemplare des Steinkrugs sollen in den Festzelten, an Souvenirständen und übers Internet verkauft werden. Seit 1978 gibt es jedes Jahr einen neuen Krug, der bei Sammlern heiß begehrt ist. Die Wiesnwirte hatten im Juli ihren Krug mit eigenem Motiv vorgestellt.

++ Wildes Campen beim Oktoberfest verboten ++

Wer zum Oktoberfest mit dem Wohnmobil anreisen möchte, sollte sich rechtzeitig um einen Stellplatz kümmern. Denn es ist im gesamten Stadtgebiet verboten, im Wohnmobil oder Wohnwagen am Straßenrand zu campen. Möglich ist das Campen auf mehreren Campingplätzen, die die Stadt im Internet auflistet. Auf dem Wohnmobil-Parkplatz am Messegelände Riem stehen zum Beispiel 1.500 Stellplätze zur Verfügung.

Wichtig zu wissen: Im Umfeld der Theresienwiese und in der Umgebung des ehemaligen Wohnmobilparkplatzes in der Arnulfstraße bestehen während des Oktoberfestes zwei Sperrzonen für Wohnmobile.

++ Traditionelle Maßkrüge kommen aus dem Westerwald ++

Die Sammler-Maßbierkrüge der Stadt München und der Wirte beim Oktoberfest kommen nicht aus Bayern, sondern aus dem Westerwald in Rheinland-Pfalz und unterscheiden sich von den offiziellen Wiesn-Maßkrügen. Wenn das größte Volksfest der Welt am 21. September beginnt, wird es nicht nur von den offiziellen, sondern auch von den verzierten Sammler-Keramikkrügen des Trinkglas-Herstellers Rastal in Höhr-Grenzhausen begleitet.

Warum der Keramikkrug den Trinkgenuss verbessert

Bei Glaskrügen können Besucher gut erkennen, ob er sauber ist und genug Bier hat. Ein Keramikkrug dagegen hält den Gerstensaft länger kühl und steht für Tradition. Nötig für seine Produktion ist Ton. Eines der größten Tonvorkommen Europas besitzt das sogenannte Kannenbäckerland im Westerwald.

Die hier teils handgefertigten Sammler-Keramikkrüge der Stadt München und der Wiesn-Wirte sind nach Angaben des 100 Jahre alten Herstellers Rastal jeweils limitiert auf mehrere Tausend Stück.

So sehen die Krüge 2019 aus

Der seit 1978 von Rastal produzierte graue Steinzeug-Sammelkrug der Stadt München hat jedes Jahr ein anderes Dekor. 2019 zeigt dieses das Oktoberfest-Plakatmotiv in Miniatur Symbole wie Bavaria, Maßkrug, Weißwurst, Riesenrad, Tuba, Dackel, Hirsch und Brotzeitbrettl. "Ich wollte etwas Anderes machen, etwas Modernes, Klares. Die Wiesn-Symbole vereinigt in einem Bild zum Suchen und Entdecken – wie diese Wimmelbilder", erklärt die in München geborene Künstlerin Mirjam Mößmer.

Der Sammler-Krug der Wiesn-Wirte setzt auf Traditionelles. Der oberbayerische Künstler Maximilian Fliessbach gen. Marsilius hat den Krug im Stil des 19. Jahrhunderts gestaltet.

Rund um das Oktoberfest

Das 186. Oktoberfest findet in diesem Jahr zwischen dem 21. September und 6. Oktober 2019 in München auf der Theresienwiese statt. Es gehört zu den größten Volksfesten der Welt.

Das erste Fass Wiesnbier wird traditionell vom Münchner Oberbürgermeister im Schottenhamel-Festzelt am 21. September um 12 Uhr angestochen. Mit dem Ausruf "O'zapf is" startet das Oktoberfest.
Vor allem an den Wochenenden wird es traditionell voll auf der Wiesn, wie das Volksfest noch genannt wird. Sie sollten Ihren Besuch daher am besten mit dem Wiesnbaromater planen und nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.

Die Preise für Essen und Trinken sind in diesem Jahr wieder gestiegen. Wiesnbesucher zahlen durchschnittlich 11,54 Euro pro Maß, 8,87 Euro für Wasser und bis zu 13 Euro für ein Brathendl. Der Eintritt auf das Volksfest ist kostenlos.

Geschichte des Oktoberfests

Das Volksfest geht auf die Feierlichkeiten für die Hochzeit des bayerischen Kronprinzen Ludwig (König Ludwig I.) und der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen am 17. Oktober 1810 zurück. Da den Münchnern dieses Fest so gut gefallen hat, wiederholten sie es jährlich. Es dauerte dabei immer länger und der Beginn wurde aufgrund des schöneren Wetters in den September verlegt.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
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