Mit markantem Design Firefly: Neue Automarke kommt nach Europa
Der chinesische Autohersteller Nio startet mit der neuen Elektromarke Firefly in Europa. Ab Mitte August wird das Modell zunächst in zwei Ländern angeboten.
Der chinesische Autohersteller Nio bringt eine neue Elektromarke nach Europa. Am 14. August startet das erste Modell von Firefly – das ebenfalls Firefly heißt – in Norwegen und den Niederlanden. Der Kompaktwagen mit Hinterradantrieb soll nicht über den Preis, sondern über Ausstattung und Design punkten. Auch Deutschland dürfte bald folgen.
Schon seit dem Frühjahr war bekannt, dass Firefly als neuer Ableger des chinesischen Elektroautoherstellers Nio in Europa debütieren wird. Nun steht das Startdatum fest: Ab Mitte August soll das Fahrzeug zunächst in Norwegen und den Niederlanden erhältlich sein. Dort liegt der Preis zwischen 23.500 Euro (in Norwegen, wo Elektroautos von der Mehrwertsteuer befreit sind) und 29.900 Euro (inklusive Steuer in den Niederlanden). Für Deutschland dürfte sich ein ähnlicher Bruttopreis ergeben.
Damit bleibt Nio bewusst (und deutlich) oberhalb der symbolischen 20.000-Euro-Grenze. Der Firefly soll kein Billigauto sein, sondern in eine ähnliche Richtung zielen wie Smart oder Mini – also kompakt, aber mit Anspruch. Im Heimatmarkt China liegt der Einstiegspreis derzeit bei umgerechnet rund 14.400 Euro.
Reichweite und Leistung: Solide Werte für den Stadtverkehr
Angetrieben wird der Firefly von einem 105 kW (143 PS) starken Elektromotor an der Hinterachse. Damit soll der Wagen in rund acht Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 Kilometern pro Stunde.
Die Energie liefert eine LFP-Batterie mit einer Kapazität von 41,2 Kilowattstunden. Nach WLTP-Norm beträgt die Reichweite bis zu 330 Kilometer. An Gleichstrom-Ladesäulen kann der Akku mit bis zu 100 kW geladen werden – der Standardladevorgang von 10 auf 80 Prozent soll 29 Minuten dauern. Wechselstromseitig sind Ladeleistungen von 7 oder 11 kW möglich.
Eine Besonderheit in dieser Klasse: Der Firefly bietet eine sogenannte V2L-Funktion (Vehicle to Load), mit der sich externe Geräte unabhängig vom Stromnetz betreiben lassen – etwa beim Camping oder am mobilen Arbeitsplatz.
Digitales Cockpit, viel Stauraum
Im Innenraum setzt der Firefly auf eine digitale Ausstattung mit übersichtlicher Gestaltung. Ein 6-Zoll-Display dient als Kombiinstrument hinter dem Lenkrad, ergänzt von einem zentralen 13,2-Zoll-Touchscreen für Navigation und Infotainment. Einige Funktionen lassen sich per Gesten oder Sprachbefehl steuern. Auch eine digitale Schlüsselfunktion per App ist integriert.
Trotz kompakter Abmessungen bietet das Modell vergleichsweise viel Stauraum: Der Kofferraum fasst je nach Sitzkonfiguration zwischen 404 und 1.253 Liter. Unter der Fronthaube befindet sich zudem ein 92 Liter großer zusätzlicher Stauraum – der sogenannte "Frunk".
Jüngere Zielgruppe als bei der Hauptmarke
Mit Firefly will Nio ein jüngeres, urbanes Publikum ansprechen – aber ohne auf günstige Preise zu setzen. Stattdessen positioniert sich Firefly zwischen Alltagstauglichkeit, moderner Technologie und einem gewissen Premium-Anspruch. Damit will sich Nio vom Bild eines reinen Billiganbieters chinesischer Herkunft abgrenzen.
Nach dem Start in Norwegen und den Niederlanden sollen noch in diesem Jahr Österreich und Ungarn folgen. Für 2026 sind dann weitere Länder geplant – darunter Belgien, Luxemburg, Polen, Rumänien und Tschechien. Auch eine Markteinführung in Deutschland gilt als wahrscheinlich, zumal Nio hier bereits mit seiner Hauptmarke vertreten ist.
- electrive.net: "Nio-Marke Firefly will nächste Woche in Europa starten"
- carnewschina.com: "Nio’s Firefly EV to Start Deliveries in Norway & The Netherlands on August 14" (Englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur SP-X