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Eurokorps: So soll die Europa-Truppe Deutschland schützen


Spionageverdacht rund um Kommandeur
Eurokorps: So soll die Europa-Truppe Deutschland schützen

Von t-online, JAF

Aktualisiert am 28.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Soldaten des Eurokorps hissen die EU-Flagge in Strasburg: An dem gemeinsamen Kommando nahmen bisher nur Frankreich, Deutschland, Belgien, Spanien und Luxemburg teil.Vergrößern des BildesSoldaten des Eurokorps: Gegen den Kommandeur gibt es einen Spionageverdacht. (Quelle: Archivbild/Jean-Marc Loos/reuters)
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Polen hat den Eurokorps-Kommandeur Jarosław Gromadziński abberufen – wegen Spionage-Ermittlungen. Doch welche Funktion hat der europäische Militärverband?

Große Aufregung um das Eurokorps: Der Kommandeur der europäischen Einsatztruppe wurde kurzfristig wegen Spionageverdachts abberufen. Der Militärverband spielt eine wichtige Rolle bei der europäischen Verteidigungspolitik und hat das Kommando über Soldaten aus mehreren Ländern.

Von Deutschland und Frankreich gegründet

Das Eurokorps wurde 1992 auf Initiative Deutschlands und Frankreichs gegründet und soll große internationale Militäreinsatze leiten und koordinieren. Die schnelle Einsatzgruppe mit Sitz in Straßburg steht dabei sowohl der EU als auch der Nato zur Verfügung. Aktuell besteht die Organisation aus einem Stab mit Unterstützungseinheiten von rund 1.110 Soldaten, darunter 220 aus Deutschland. So können bis zu 60.000 Soldaten geführt werden. Die Bundeswehr bezeichnet es als "multinationales, voll einsatzfähiges und autonomes Hauptquartier".

Mittlerweile haben sich mehrere europäische Länder angeschlossen. "Rahmennationen" sind neben Deutschland und Frankreich auch Belgien, Spanien und Luxemburg. Polen war 2022 als sechstes Mitglied hinzugekommen. Darüber hinaus sind Griechenland, Italien, Rumänien, die Türkei und Österreich als assoziierte Nationen beteiligt.

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Ursprünglich wurde der Militärverband als Folge der engen deutsch-französischen Kooperation im Rahmen des Élysée-Vertrags ins Leben gerufen. In der Folge wurde dem Korps die Deutsch-Französische Brigade zugeordnet und stellte somit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer gemeinsamen europäischen Verteidigungspolitik dar.

1999 wurde das Korps dann zu einem schnellen Eingreifverbund für Krisenfälle umgewandelt und der EU sowie der Nato zur Verfügung gestellt. Seitdem ist das Eurokorps offen für alle Nato und EU-Mitgliedsstaaten. Es ist ein zentrales Instrument für die gemeinsame Durchführung von Maßnahmen zur Friedenserhaltung und Krisenbewältigung.

Einsätze in Afghanistan und Mali

So handelt es sich um eine der wenigen Truppen unter der Flagge der EU. Der Verband plant die Einsätze und führt sie selbst durch. Außerhalb der Einsätze sind dem Verband allerdings keine ständigen Truppen unterstellt.

Seitdem hatte der Militärverband bereits zahlreiche Einsätze, meist im Auftrag der Nato. Unter anderem war die Truppe schon in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo und in Afghanistan sowie für die EU in Mali und der Zentralafrikanischen Republik im Einsatz und hatte die Führung der Eingreiftruppe der Nato inne.

Seit Juni 2023 leitete der Pole Jarosław Gromadziński das Korps als Kommandeur. Er schloss im Jahr 1994 seine Ausbildung an der Militärakademie ab. Nach Einsätzen auf verschiedenen Ebenen des polnischen Militärs diente er von 2011 bis 2016 im Generalstab der Streitkräfte in Warschau.

Bevor er das Kommando des Eurokorps übernahm, war Gromadziński ab August 2022 stellvertretender Kommandeur im "Internationalen Team zur Unterstützung der Ukraine" in Wiesbaden. Dort soll er laut polnischen Medienberichten auch für die Ausbildung ukrainischer Soldaten verantwortlich gewesen sein.

Verwendete Quellen
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