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Italien und Malta streiten: Flüchtlingsboot mit 450 Menschen darf nicht anlegen


Italien und Malta streiten
Flüchtlingsschiff mit 450 Menschen darf nicht anlegen

Von afp
Aktualisiert am 14.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Das Rettungsboot Iuventa: Immer wieder streiten Italien und Malta um die Zuständigkeit für Schiffe mit geretten Flüchtlingen an Bord (Archivbild).Vergrößern des BildesDas Rettungsboot Iuventa: Immer wieder streiten Italien und Malta um die Zuständigkeit für Schiffe mit geretten Flüchtlingen an Bord (Archivbild). (Quelle: Rene Traut/imago-images-bilder)
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Wieder treibt ein Schiff mit geretteten Flüchtlingen zwischen Italien und Malta, wieder gibt es Streit um die Zuständigkeit. Italiens Innenminister schlachtet die Situation politisch aus.

450 Migranten auf einem Holzboot sind unweit der Küsten italienischer Inseln im Mittelmeer gerettet worden. Die Migranten befänden sich seit Samstagmorgen an Bord eines italienischen und eines Frontex-Schiffs, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Acht Frauen und Kinder seien wegen ihres Gesundheitszustands von der italienischen Küstenwache nach Lampedusa gebracht worden. Ob die übrigen Menschen auch nach Italien gefahren werden, war zunächst unklar.

Italien und Malta hatten sich am Freitag nicht bereit erklärt, das Boot in einen Hafen einfahren zu lassen. Wieder stritten die beiden Länder über die Zuständigkeit für die Migranten. Italiens Innenminister und Vize-Regierungschef Matteo Salvini sagte am Freitag, er werde dem Schiff nicht erlauben, in einem italienischen Hafen anzulegen. "Malta, die Schleuser und die Gutmenschen sollen wissen, dass dieses Schiff hier nicht anlegen wird", schrieb der Chef der rechtsextremen Partei Lega auf Facebook.

"Route nach Lampedusa" wieder geöffnet?

Die Regierung in Valetta behauptete indes, das Schiff befände sich näher an italienischem als an maltesischem Staatsgebiet. Zudem würden die Menschen an Bord lieber nach Italien einreisen. Nach Angaben des italienischen Außenministeriums hatte das Boot die Behörden in Rom Freitagfrüh alarmiert, dass es Minderjährige an Bord habe, die "dringend Hilfe benötigen". Das Schiff habe sich zu diesem Zeitpunkt allerdings in maltesischen Gewässern befunden.

Medienberichten zufolge handelte es sich um ein großes Fischerboot, mit dem die Migranten von Libyen aus gestartet sein sollen und es bis auf wenige Seemeilen vor die Insel Linosa bei Lampedusa geschafft haben. Dies wäre eine neue Entwicklung: Seit langem fahren von dem Bürgerkriegsland vor allem überladene Schlauchboote und Kähne ab, mit denen eine Überfahrt nach Italien so gut wie unmöglich ist. In der Vergangenheit hatten Schlepper dagegen häufig größere Boote benutzt, um Migranten direkt nach Lampedusa oder Malta zu bringen.

Italienische Kommentatoren sprachen am Samstag bereits davon, die «Route nach Lampedusa» sei wieder geöffnet. Die Schlepper würden damit auf die jüngsten Entwicklungen in der Seenotrettung reagieren, schrieb «La Repubblica».

Seit Juni dürfen keine Schiffe mehr in Italien anlegen

Die beiden südeuropäischen Staaten haben in den vergangenen Wochen wiederholt über die Zuständigkeit für für Flüchtlingsschiffe gestritten. Im vergangenen Monat musste Malta das Flüchtlings-Hilfsschiff "Lifeline" mit 234 Menschen an Bord anlegen lassen. Tage zuvor hatten Italien und Malta das Rettungsschiff "Aquarius" mit 630 Flüchtlingen an Bord zurückgewiesen, so dass es nach Spanien umgelenkt werden musste.

Salvini will die Zahl der in Italien ankommenden Flüchtlinge auf Null senken. Im Juni hatte er entschieden, dass Schiffe von Hilfsorganisationen mit Flüchtlingen an Bord nicht mehr in italienischen Häfen anlegen dürfen. Italien ist das Hauptankunftsland für Flüchtlinge, die von Afrika aus über das Mittelmeer in die EU gelangen.

Verwendete Quellen
  • AFP
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