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Letzter Termin vor drei Wochen: Öffentlichkeit rätselt über chinesischen Außenminister Qin Gang


"Sehr merkwürdig"
Wo ist der chinesische Außenminister?

Von t-online
17.07.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0247598411Vergrößern des Bildes
Qin Gang: Der chinesische Außenminister trat zuletzt vor drei Wochen öffentlich auf. (Quelle: Terje Pedersen/imago images)

Qin Gang ist erst seit dem vergangenen Dezember Außenminister Chinas. Jetzt wird darüber gerätselt, wo sich der oberste Diplomat gerade befindet.

Nach mehreren Absagen und ausbleibenden öffentlichen Terminen rätselt die Öffentlichkeit über den Aufenthaltsort und Gesundheitszustand des chinesischen Außenminister Qin Gang. Qin, der im vergangenen Dezember das Ministerium übernommen hatte, wurde seit drei Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Das berichten mehrere Medien übereinstimmen, unter anderem der US-Nachrichtensender CNN und die "New York Times."

Zuletzt wurde Qin gesehen, als er sich in Peking mit Vertretern aus Sri Lanka, Vietnam und Russland getroffen hatte. Seitdem wurden mehreren Termine des Ministers abgesagt: Anfang des Monats fand ein geplantes Treffen mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell nicht statt. Genauere Gründe für die Absage wurden nicht genannt. Ebenso nahm Qin nicht an einem Treffen von Außenministern mehrerer südostasiatischer Länder in Indonesien teil.

Angesprochen auf seine Abwesenheit teilte eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums am Montag mit, man habe dazu "keine Informationen zu geben." Im Nachgang des Treffens in Indonesien wurden gesundheitliche Gründe gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters für das Fernbleiben von Qin angegeben. Diese Information wurde allerdings auf der Webseite des Ministeriums nicht erwähnt.

"Sehr merkwürdig"

"Angesichts des Status und des Einflusses Chinas in der Welt ist es in der Tat sehr merkwürdig, dass sein Außenminister seit mehr als 20 Tagen nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten ist", sagte Deng Yuwen dem Nachrichtensender CNN, ein ehemaliger Redakteur einer Zeitung der Kommunistischen Partei, der jetzt in den USA lebt.

Die Geheimhaltung des Privatlebens und des Gesundheitszustandes hat in China Tradition, heißt es in der "New York Times." Laut CNN könnte es allerdings noch einen anderen Grund geben: In der Vergangenheit verschwanden bedeutende chinesischer Beamte öfters von der Bildfläche, ehe später bekannt wurde, dass sie wegen Ermittlungen inhaftiert wurden. Häufig soll es dabei um Korruptionsvorwürfe gegangen sein.

Sollte es Ermittlungen gegen Qin geben, könnte das durchaus problematisch für den chinesischen Präsidenten Xi Jinping sein. Denn der Außenminister gilt als enger Vertrauter des Machthabers.

Verwendete Quellen
  • cnn.com: "Xi Jinping’s foreign minister has vanished from public view. His prolonged absence is driving intense speculation" (englisch)
  • nytimes.com: "Where Is China’s Foreign Minister? Beijing Won’t Clear Up the Mystery" (englisch)
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