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Putin und Russland feiern "Tag des Sieges"


Triumph über Nazi-Deutschland
Putin und Russland feiern "Tag des Sieges"

Von afp, dpa, pdi

Aktualisiert am 09.05.2017Lesedauer: 3 Min.
Russlands Wladimir Putin feiert den Sieg über Nazi-Deutschland in Moskau und präsentiert das Waffenarsenal des Landes.Vergrößern des BildesRusslands Wladimir Putin feiert den Sieg über Nazi-Deutschland in Moskau und präsentiert das Waffenarsenal des Landes. (Quelle: imago-images-bilder)
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Zum Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg hat Russland mit den Muskeln gespielt. Die Armee ließ tausende Soldaten über den Roten Platz in Moskau marschieren. Sie führten Panzer und sogar Interkontinentalraketen vor. 600.000 Menschen säumten die Straßen. Höhepunkt war eine patriotische Rede des Präsidenten.

Russlands Streitkräfte könnten "jeden möglichen Angriff abwehren", sagte Wladimir Putin. Bei Abnahme der Parade betonte er die Einsatzbereitschaft seiner Streitkräfte: "Die Lehren vergangener Kriege zwingen uns, wachsam zu bleiben." Es "gibt, gab und wird keine Macht geben, die unser Volk besiegen kann". Die internationale Gemeinschaft rief er zum gemeinsamen Kampf gegen "Terrorismus, Extremismus, Neonazismus und andere Bedrohungen" auf.

"Immer auf der Seite des Friedens"

Moskau werde "immer auf der Seite der Kräfte des Friedens" stehen und mit denen zusammenarbeiten, "die den Weg einer gleichberechtigten Partnerschaft einschlagen", beteuerte Putin.

Putin rief zugleich zu Patriotismus und zur Stärkung der Armee auf. "Die russischen Streitkräfte sind in der Lage, jede potenzielle Aggression abzuwehren", sagte er. Im Westen steht Russland wegen seiner Intervention in Syrien sowie wegen seiner Unterstützung für moskautreue Separatisten in der Ostukraine in der Kritik.

Bei der Parade zogen mehr als 10.000 Soldaten und rund 100 Einheiten Kriegsgerät über den Roten Platz. Neben Panzern präsentierten die Streitkräfte atomar bestückbare Interkontinentalraketen des Typs Jars. Erstmals wurden auch Fahrzeuge der für den Einsatz in der Arktis bestimmten Einheiten gezeigt.

Mit Ausnahme des Baltikums wird in den Nachfolgestaaten der UdSSR die Kapitulation der Wehrmacht 1945 traditionell am 9. Mai gefeiert. In Russland ist der Tag des Sieges einer der wichtigsten Feiertage.

Keine Kampfjets

Anders als üblich mussten sich die Moskauer in diesem Jahr aber warm anziehen und Regenschirme mitnehmen. In den Jahren zuvor hatten die Behörden mit Spezialflugzeugen sämtliche Wolken vom Zentrum der Stadt ferngehalten. Ob sie es in diesem Jahr versucht hatten, war zunächst unklar. Erst am späten Nachmittag riss die Wolkendecke leicht auf.

Überraschend sagte das Verteidigungsministerium wegen des schlechten Wetters sogar die beliebte Parade von Militärflugzeugen ab. Normalerweise endet die Waffenschau mit einem Formationsflug von Kampfjets. Eine Änderung des Zeremoniells bei der Parade ist selten.

Am Nachmittag zogen den Behörden zufolge mehr als 600.000 Menschen über die Boulevards. Bei sich trugen sie Fotos von Verwandten, die im Krieg gekämpft haben. Auch Kremlchef Putin nahm an der Aktion teil. Er hielt ein Foto von seinem Vater in Uniform in den Händen. Das Staatsfernsehen übertrug Feierlichkeiten aus dem ganzen Land.

Feier in Ex-Sowjetrepubliken

In Dutzenden anderen russischen Großstädten sowie in mehreren Ex-Sowjetrepubliken wurde der 72. Jahrestag der Kapitulation Nazi-Deutschlands mit Konzerten und Gedenkmärschen begangen. In der Ukraine legte Präsident Petro Poroschenko Blumen am Grab des Unbekannten Soldaten in Kiew nieder.

Vereinzelt kam es in der Ukraine zu Handgemengen und Wortgefechten mit Nationalisten, die gegen das Zeigen sowjetischer Symbole protestierten. Seit 2015 steht deren Verwendung unter Strafe; sie sind mit nationalsozialistischer Symbolik gleichgesetzt. Die prowestliche Führung in Kiew versucht, die Bedeutung des Feiertages zu verringern.

Auch die prorussischen Rebellen in der Ostukraine marschierten zum Jahrestag auf. Bei einer Parade in der Rebellenhauptstadt Donezk zeigten sie Panzer und schwere Geschütze, obwohl diese Waffen nach dem Minsker Friedensabkommen verboten sind. Rund tausend Rebellenkämpfer marschierten durch Donezk, begleitet von Panzern, Raketenwerfern und Flugabwehrgeschützen aufgefahren.

Während Westeuropa am 8. Mai der Befreiung von den Nazis gedenkt, gilt in Russland der 9. Mai 1945 als "Tag des Sieges", da an diesem Tag die Kapitulation der Wehrmacht im sowjetischen Hauptquartier ein zweites Mal besiegelt worden war.

Nachtwölfe in Deutschland

In Berlin versammelten sich wie bereits in den Vorjahren Motorradrocker der russischen "Nachtwölfe" zu einem Gedenken am Sowjetischen Ehrenmal. Angemeldet waren nach Polizeiangaben etwa 200 Menschen mit hundert Motorrädern und einigen Autos. Sie fuhren in einem Korso zum Ehrenmal und legten einen Kranz nieder. Zwischenfälle gab es nicht.

Die seit einigen Jahren stattfindenden sogenannten Siegesfahrten der Rocker nach Berlin sind umstritten. Die "Nachtwölfe" gelten als russisch-nationalistisch und als überzeugte Anhänger von Putin.

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