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"Gelbwesten": Frankreich wappnet sich für das nächste Krawall-Wochenende


Bislang 46 Festnahmen
Frankreich: Weniger "Gelbwesten" als erwartet

Von afp, dpa
Aktualisiert am 15.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Demonstranntinnen in gelben Westen und mit französischer Fahne in Paris: Am fünften Protestwochenende in Folge ist es bislang ruhig geblieben.Vergrößern des BildesDemonstranntinnen in gelben Westen und mit französischer Fahne in Paris: Am fünften Protestwochenende in Folge ist es bislang ruhig geblieben. (Quelle: Kamil Zihnioglu/dpa-bilder)
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Allein in Paris sind wieder 8000 Polizisten im Einsatz, um Ausschreitungen der "Gelbwesten" zu verhindern. Deren Wut scheint am fünften Protest-Wochenende in Folge etwas abzuklingen.

Am fünften Protestwochenende in Folge haben die "Gelbwesten" in Frankreich zunächst deutlich weniger Menschen mobilisieren können als zuvor. In Paris standen am Samstagmittag nach Polizeiangaben etwas mehr als 1000 Demonstranten 8000 Sicherheitskräften gegenüber. Bis zum Mittag seien 46 Menschen in Gewahrsam genommen worden, erklärte die Polizei. Am vergangenen Samstag waren es zur gleichen Zeit bereits 335 gewesen. Die Proteste seien bis zum Mittag ohne gewalttätige Zwischenfälle verlaufen.

Es sei eine "schwächere Mobilisierung" zu beobachten, auch bei den gewaltbereiten Demonstranten, sagte Polizeisprecherin Johanna Primevert dem Fernsehsender BFMTV. Als Zeichen der Entspannung waren der Eiffelturm sowie der Louvre und andere Museen am Samstag geöffnet – anders als noch vor einer Woche. Auch die Cafés im Zentrum der Stadt waren wieder geöffnet.

Proteste drücken Wirtschaftswachstum

Am vergangenen Wochenende hatten in ganz Frankreich nach offiziellen Angaben 136.000 Menschen demonstriert, allein in Paris waren es demnach 10.000. Es hatte zum Teil heftige Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten gegeben. Tränengas wurde eingesetzt, Autos und Barrikaden brannten. Im ganzen Land waren etwa 2000 Menschen festgenommen worden, viele Geschäfte und Sehenswürdigkeiten blieben geschlossen.

Nach Einschätzung der französischen Regierung haben die anhaltenden Straßenblockaden und Proteste spürbaren Einfluss auf das Wirtschaftswachstum des Landes. Die französische Nationalbank hat die Wachstumserwartungen für das laufende Quartal von 0,4 auf 0,2 Prozent halbiert.

Ursprünglich hatten die "Gelbwesten" gegen geplante Steuererhöhungen auf Sprit und Diesel demonstriert, diese wurden zwischenzeitlich auf Eis gelegt. Mittlerweile richten sich die Proteste vor allem gegen die Regierung und den Staatschef Emmanuel Macron persönlich, der von Kritikern als "Präsident der Reichen" bezeichnet wird.

Zehn Milliarden Euro für Sofortmaßnahmen

Um den Konflikt mit den "Gelbwesten" zu entschärfen, hatte Macron zu Wochenbeginn ein Paket mit Sofortmaßnahmen im Sozialbereich versprochen, darunter eine Erhöhung des Mindestlohns um monatlich 100 Euro. Bis zu zehn Milliarden Euro sollen die Maßnahmen kosten.

Nach dem Terroranschlag von Straßburg am Dienstag hatte die französische Regierung an die "Gelbwesten" appelliert, an diesem Wochenende nicht zu demonstrieren. Einige Vertreter der Protestbewegung signalisierten aber, weiter auf die Straße gehen zu wollen. Französische Medien berichteten, gemäßigte Vertreter der Protestbewegung riefen inzwischen zum Dialog auf.

Aus Brüssel vom EU-Gipfel richtete Macron am Freitag einen förmlichen Aufruf an die Demonstranten: "Unser Land braucht heute Ruhe, es braucht Ordnung, es braucht ein normales Funktionieren."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa
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