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Ukraine: "Bundeswehr-Eingreifen würde den Dritten Weltkrieg bedeuten"


Militärische Hilfe für Ukraine
"Worauf warten wir eigentlich noch?"

MeinungVon t-online, Mth

Aktualisiert am 26.02.2022Lesedauer: 4 Min.
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht und Bundeskanzler Olaf Scholz: Bei der Sitzung des Sicherheitskabinetts kam die Bundesregierung zusammen, um den Ukraine-Krieg zu besprechen.Vergrößern des BildesBundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht und Bundeskanzler Olaf Scholz: Bei der Sitzung des Sicherheitskabinetts kam die Bundesregierung zusammen, um den Ukraine-Krieg zu besprechen. (Quelle: IMAGO / photothek)
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Mit dem von Russland begonnenen Ukraine-Krieg kommen viele Fragen auf. Eine davon ist, wie sich Deutschland nun zu verhalten hat. Ob wir die Ukrainer militärisch unterstützen sollten, diskutieren die t-online-Leser hitzig.

Mit dem Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan und dem politischen Wechsel hin zu einer pazifistischer eingestellten Bundesregierung sind künftige Militäreinsätze der Bundeswehr nahezu undenkbar geworden. Doch erfordert die aktuelle kriegerische Situation nicht zumindest eine militärische Unterstützung?

"Das Heer steht mehr oder weniger blank da", äußert Alfons Mais, Inspekteur des Heeres. Dennoch fordern viele eine militärische Hilfe vonseiten Deutschlands, erfolge diese nun direkt über das Entsenden von Soldaten oder indirekt durch die Lieferung von Waffen oder Verteidigungsausrüstung, wie den 5.000 versprochenen Schutzhelmen.

Die t-online-Leser sind sich in dieser Frage uneinig. Die einen raten zur Zurückhaltung, die anderen wollen rasche Taten der Bundesregierung sehen, die nicht nur wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland beinhalten.

"Leute wie Putin verstehen nur eines: Abschreckung durch Waffengewalt"

t-online-Leser Uwe Thiel hat eine klare Haltung: "Leute wie Putin verstehen nur eines: Abschreckung durch Waffengewalt. Es ist Deutschlands absolute Pflicht, sich auch mit allen militärischen Optionen dem Mord und der Unterdrückung unschuldiger Ukrainer entgegenzustellen – im Namen der Demokratie und der Menschenrechte!"

"Wir sind Putins Aggressionen gegenüber ohnmächtig"

"Wir sollten selbstredend die Ukraine nicht militärisch unterstützen", meint hingegen t-online-Leser Willi Lübke. "Abgesehen davon, dass wir es auch nicht können, sind wir Putins Aggressionen gegenüber leider ohnmächtig. Auch Waffenlieferungen würden nichts ändern – außer, dass das Leid der ukrainischen Bevölkerung vergrößert und verlängert wird.

Er findet: "Es sollte von westlicher Seite alles vermieden werden, was ein Eingreifen der Nato erzwingt. Die Fehler der Vorgängerregierungen unter Angela Merkel haben Putin geradezu herausgefordert. Jetzt gilt es, das Schlimmste abzuwenden."

"Die Ukraine hat jede Unterstützung verdient"

Anders sieht das t-online-Leser Dieter Höneß: "Die Ukraine hat jede Unterstützung militärischer wie humanitärer Art verdient. Es kann nicht sein, dass ein Verbrecher in Europa tut, was er will. Dieser Mensch muss jetzt und ohne Kompromisse in die Schranken verwiesen werden. Wenn das nicht geschieht, wird er weiter machen. Von den Drohungen der russischen Seite darf man sich nicht beeinflussen lassen."

"Putin ist ein fanatischer Autokrat"

"Putin hat eindeutig gedroht mit Vergeltung, sollte man sich gegen ihn stellen und einmischen. Was kann man da missverstehen?", fragt t-online-Leserin Jutta Müller. "Meiner Meinung nach bringen die Sanktionen gegen Russland gar nichts. Putin macht trotzdem weiter. Er ist ein fanatischer Autokrat, der seinen Willen ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzt."

Sie glaubt: "Wenn der Westen, vor allem die Amerikaner, jetzt nicht endlich die Finger von der Ukraine lässt und aufhört, die Eskalation noch anzuheizen, dann haben wir schneller den Dritten Weltkrieg, als man im Moment befürchtet."

"Worauf warten wir eigentlich noch?"

Eine gänzlich andere Auffassung als Jutta Müller hat t-online-Leser Wolfgang Fehres: "Worauf warten wir eigentlich noch mit unserer militärischen Hilfe in Form von Defensivwaffen für die Ukraine? Wir haben das Land im Zweiten Weltkrieg extrem geschädigt, materiell und mit Menschenleben."

Er meint, es sei "unsere verdammte Schuldigkeit, da zumindest in einem gewissen Rahmen Unterstützung zu leisten. Ich kann die salbenden Worte der Politiker wie 'Wir stehen an der Seite der Ukraine' nicht mehr hören; die bringen dem Land primär erst einmal gar nichts. Es müssen Taten her, wie andere uns das vormachen."

"Ein Eingreifen der Bundeswehr würde den Dritten Weltkrieg bedeuten"

t-online-Leser Wolfgang Schneider befürchtet: "Ein Eingreifen der Bundeswehr, somit der Nato, würde den Dritten Weltkrieg bedeuten." Er wurde im Zweiten Weltkrieg geboren und möchte nicht im Dritten sterben, sagt er. "Denn aufgrund der zahlenmäßig riesigen russischen Armee, die auf den Krieg vorbereitet zu sein scheint, hätten wir mit unseren uneinheitlich aufgestellten und kommandierten Truppen in Westeuropa wenig Gegenwehr zu offerieren."

Sein Vorschlag lautet eher: "Stärkung der Nato, Stärkung der europäischen Streitkräfte und deren zentrale Führung sowie Vereinheitlichung der Bewaffnung und Kommandostrukturen. Russland muss klargemacht werden: Wir sind stärker, können notfalls so lange mitrüsten, bis euch die Puste ausgeht."

"Gebt die Ukraine nicht als Bauernopfer an Russland"

"Jetzt rächt es sich, dass die Ukraine noch nicht Mitglied in der Nato ist", merkt t-online-Leser Georg Franken an. "Die Nato-Partner sollten sie aber als solches behandeln. Denn Putin wird keine Ruhe geben. Er wünscht sich einen Ostblock wie zu Zeiten des Warschauer Pakts."

Sein Appell: "Liebe Bundesregierung, lasst die Ukraine nicht im Stich und gebt sie nicht als Bauernopfer an Russland. Man darf Putin nicht gewähren lassen, sonst holt er sich nach und nach immer mehr."

"Wir haben zwar sehr gut ausgebildete Frauen und Männer, aber viel zu wenige"

"Warum sollten wir eingreifen?", fragt t-online-Leser Oliver Kohle. Schließlich sei die Ukraine doch kein Bündnispartner. "Durch die langjährig stiefmütterliche Behandlung unserer Bundeswehr sind wir ja selbst verteidigungsunfähig. Zum Zustand von militärischem Gerät und Ausrüstung unserer Streitkräfte möchte ich hier besser nichts beitragen. Wir haben zwar sehr gut ausgebildete Frauen und Männer bei der Bundeswehr, aber viel zu wenige", bemängelt er.

"Eine Erhöhung des Verteidigungshaushaltes ist unabdingbar. Vielleicht sollte man mal über die Gründung einer deutsch-französischen Armee nachdenken. Die Aufteilung in militärischen Kernkompetenzen und Fähigkeiten würde eventuell Synergien schaffen und Geld sparen."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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