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Ukraine-Krieg: Schweiz schließt sich EU-Sanktionen gegen Russland an


Ukraine-Krieg
Schweiz schließt sich EU-Sanktionen gegen Russland an

Von rtr, dpa
Aktualisiert am 28.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Ignazio Cassis: Der Bundespräsident der Schweiz spricht auf einer Pressekonferenz über den Ukraine-Konflikt.Vergrößern des BildesIgnazio Cassis: Der Bundespräsident der Schweiz spricht auf einer Pressekonferenz über den Ukraine-Krieg. (Quelle: Peter Schneider/KEYSTONE/dpa-bilder)
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Nun also doch: Auch das neutrale Land übernimmt die EU-Sanktionen gegen Russland. Die Vermögen von gelisteten Personen und Unternehmen sind ab sofort gesperrt. Zuvor hatte es heftige Kritik am Schweizer Kurs gegeben.

Die Schweiz übernimmt nach längerem Zögern nun doch die EU-Sanktionen gegen Russland. Das beschloss die Regierung in Bern am Montag. Zudem verhängte das Land Einreisesperren für Menschen, die dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahestehen. Vergangene Woche hatte die Schweiz noch unter Verweis auf ihre Neutralität darauf verzichtet, Sanktionen zu verhängen. Sie wollte zunächst lediglich sicherstellen, dass die Sanktionen über die Schweiz nicht umgangen würden.

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Die Vermögen aller Unternehmen und Personen, die auf europäischen Sanktionslisten stehen, sind ab sofort gesperrt, wie Präsident Ignazio Cassis sagte. Auch die Finanzsanktionen gegen Putin, Premierminister Michail Mischustin und Außenminister Sergej Lawrow würden übernommen.

"Einem Aggressor in die Hände zu spielen, ist nicht neutral"

Die Regierung habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, weil es sich in diesem Umfang um einen einmaligen Schritt der Schweiz handele. "Das durften wir uns unter dem Aspekt der Neutralität nicht leicht machen", sagte Cassis. Aber: "Einem Aggressor in die Hände zu spielen, ist nicht neutral", sagte er.

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Die Schweiz hatte den Einmarsch Russlands bereits auf das Schärfste verurteilt und der Ukraine volle Unterstützung zugesagt. Es würden umgehend 25 Tonnen Hilfsgüter in die Ukraine gebracht, hieß es.

"Neutralität als Feigenblatt"

In der EU habe der Kurs der Schweiz in den letzten Wochen für große Frustration gesorgt, sagte ein EU-Diplomat am Montag in Brüssel. Es sei unverständlich, wie man sich auf seine Neutralität berufen könne, wenn es um die Ahndung von Völkerrechtsbrüchen gehe. Auch Schweizer Medien zeigten Unverständnis. "Die Neutralität dient als Feigenblatt", kritisierte die "Neue Zürcher Zeitung".

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"Ich begrüße von ganzem Herzen, dass die Schweiz die EU-Sanktionen gegen Putin und seine Unterstützer bei der Invasion in die Ukraine übernehmen und ihre Vermögenswerte einfrieren wird", schrieb der EU-Chefdiplomat Josep Borrell nach der Entscheidung auf Twitter. Man stehe geschlossen gegen den Angriff auf ein friedliches Land.

Das Land ist ein wichtiger Finanzplatz für Russen. Nach Zahlen der Nationalbank lagen im vergangenen Jahr auf Schweizer Konten russische Vermögenswerte im Wert von rund 15 Milliarden Franken (14,5 Mrd. Euro). Jedes Jahr sollen weitere Milliardenbeträge in die Schweiz fließen. Oligarchen wie der Putin-Vertraute Gennadi Timtschenko leben dort.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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