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Nordkorea meldet ersten Corona-Toten: "Explosionsartiger Ausbruch"


"Explosionsartiger Ausbruch"
Nordkorea meldet erstmals Corona-Todesfall

Von afp
Aktualisiert am 13.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un: Die Infektionswelle zeige "eine Schwachstelle im System der Epidemie-Prävention" auf.Vergrößern des BildesNordkoreas Machthaber Kim Jong Un: Die Infektionswelle zeige "eine Schwachstelle im System der Epidemie-Prävention" auf. (Quelle: Uncredited/KRT/AP/dpa-bilder)
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Nordkoreas Regierung spricht von einer explosionsartigen Verbreitung einer Fiebererkrankung. Gleichzeitig seien in dem Land erstmals Corona-Todesfälle registriert worden. Die WHO wurde noch nicht informiert.

Einen Tag nach Bestätigung des ersten Corona-Ausbruchs seit Pandemiebeginn hat Nordkorea den ersten Covid-19-Toten gemeldet. Insgesamt seien sechs Menschen an einer Fiebererkrankung gestorben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag. Einer von ihnen sei zuvor positiv auf die hochansteckende Omikron-Variante BA.2 getestet worden. 187.000 Menschen seien mit Fieber unter Isolation gestellt worden.

"Ein Fieber, dessen Ursache nicht ermittelt werden konnte, hat sich seit Ende April explosionsartig im ganzen Land ausgebreitet", hieß es in dem Bericht weiter. Allein am Donnerstag waren demnach landesweit rund 18.000 Menschen erkrankt.

Südkorea bietet Hilfe an

Südkorea geht mittlerweile von einem "massiven Ausbruch von Covid-19" im Nachbarland aus. Die Regierung in Seoul bot Unterstützung an. Präsident Yoon Suk Yeol wolle Impfstoffe gegen die Krankheit an Nordkorea liefern, teilte sein Büro in Seoul mit. Ein entsprechendes Angebot solle über das Vereinigungsministerium übermittelt werden. Nordkorea selbst habe bisher nicht um Hilfe gebeten, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen Regierungsbeamten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wartet noch auf nähere Informationen aus Nordkorea. Sie habe sich an das Gesundheitsministerium gewandt, aber bislang keine Informationen erhalten, teilte der für Nordkorea zuständige WHO-Vertreter, Edwin Salvador, mit.

Kim Jong Un ordnet landesweiten Lockdown an

Das international isolierte Land hatte am Donnerstag den ersten Corona-Ausbruch seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren bestätigt. KCNA meldete, es handele sich um einen "schweren nationalen Notfall". Machthaber Kim Jong Un ordnete landesweite Lockdowns an.

Am Freitag besuchte Kim laut KCNA die staatliche Zentrale für Epidemie-Prävention, wo er sich "über die landesweite Ausbreitung von Covid-19 informierte" und weitere Lockdowns forderte. Der Ausbruch mache deutlich, "dass es eine Schwachstelle im System der Epidemie-Prävention" gebe, zitierte die Nachrichtenagentur den Machthaber.

Laut dem Nordkorea-Experten Cheong Seong-chang vom südkoreanischen Sejong-Institut könnte der massive Ausbruch mit einer großen Militärparade zusammenhängen, die am 25. April in Pjöngjang stattfand. Dass die Parade trotz der im benachbarten China grassierenden Omikron-Variante abgehalten wurde, zeige, "dass Pjöngjang zu viel Vertrauen in seine Fähigkeiten hatte, das Virus zu bekämpfen", erklärte er. Angesichts der raschen Ausbreitung des Virus rechnet der Experte mit "großem Chaos".

Land lehnt Impfstoffangebote ab

Falls die Zahl der Todesfälle stark ansteige, werde Pjöngjang "möglicherweise China um Unterstützung bitten müssen", fügte er hinzu. Peking hatte bereits am Donnerstag seine Bereitschaft erklärt, Nordkorea zu unterstützen. Das Land kämpft derzeit allerdings selbst gegen Ausbrüche in mehreren Provinzen. Die Wirtschaftsmetropole Shanghai ist seit Wochen abgeriegelt.

Das ohnehin abgeschottete kommunistische Nordkorea hatte Anfang 2020 seine Grenzen geschlossen, um sich vor der Pandemie zu schützen. Nach Einschätzung mehrerer Experten würde Nordkoreas Gesundheitssystem mit einem größeren Virusausbruch nur schlecht zurechtkommen.

Nordkorea ist von Ländern umgeben, die allesamt schwere Omikron-Ausbrüche hatten oder haben. Anders als in den Nachbarländern ist von den 25 Millionen Einwohnern Nordkoreas jedoch vermutlich kaum jemand gegen das Coronavirus geimpft. Nordkorea hatte Impfstoffangebote von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie China und Russland bislang abgelehnt. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef, das die Liefermengen von Covax auf einer Webseite ständig aktualisiert, hat Nordkorea bislang keine Impfdosen von Covax erhalten oder geordert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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