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Empörung über Botschafter Andrij Melnyk: "Eines Diplomaten unwürdig"


Empörung über Botschafter
"Es ist an der Zeit, Melnyk in die Schranken zu weisen"

MeinungVon t-online, Mth

19.06.2022Lesedauer: 4 Min.
Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland: Mit seinen Aussagen über die deutsche Regierung sorgt er regelmäßig für Aufsehen.Vergrößern des BildesAndrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland: Mit seinen Aussagen über die deutsche Regierung sorgt er regelmäßig für Aufsehen. (Quelle: Michael Kappeler/dpa-bilder)
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Mehr Unterstützung für die Ukraine fordern der ukrainische Präsident und sein deutscher Botschafter. Gerade Andrij Melnyk geht hart mit Deutschland ins Gericht. Geht er zu weit? Viele t-online-Leser sehen das so.

Ob Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Altkanzlerin Angela Merkel oder die deutsche Regierung insgesamt: Immer wieder kritisiert Andrij Melnyk hochrangige Politiker für deren angebliche Zurückhaltung oder Inkompetenz bei der Ukraine-Hilfe.

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Am Donnerstag lobte der ukrainische Botschafter den Kanzler in Maybrit Illners Talkshow einmal, nur um dann doch wieder auszuteilen. Hunderten t-online-Lesern sind seine Äußerungen der letzten Monate ein Dorn im Auge.

"Es darf bezweifelt werden, dass er sein Ziel erreicht"

"So nachvollziehbar und zutiefst menschlich Melnyks Verhalten ist: Es darf bezweifelt werden, dass er sein Ziel erreicht, indem er der Bundesregierung und anderen deutschen Repräsentanten regelmäßig verbal ins Gesicht spuckt", meint t-online-Leser Walter Bächtle.

"Eines Diplomaten unwürdig"

t-online-Leserin Christine Topf schreibt: "Seine Ausdrucksweise ist eines Diplomaten unwürdig. Er fordert, er beschimpft den Präsidenten unseres Landes und beleidigt den Kanzler der Bundesrepublik mit Worten, die man auch nicht unter Kollegen, Freunden etc. wählen sollte.

Wenn man davon ausgehen darf, dass er hochgebildet ist, ist es umso schlimmer. Es erscheint mir unmöglich zu sein, dass er um die vielfältigen Hilfen der Bundesrepublik Deutschland nicht genau weiß. Ihm sollte auf diplomatischer Ebene Einhalt geboten werden."

"Ihre Attacken sind unerträglich"

"Meine ganze Verbundenheit gehört dem ukrainischen Volk, das um seine Selbstbestimmung und Freiheit kämpft. Meine ganze Verachtung und Verurteilung gehört Herrn Putin und der Clique, mit der er sich umgeben hat", schickt t-online-Leser Peter Frankmölle voraus. "Aber das, was der ukrainische Botschafter in Deutschland seit Wochen unter Missachtung der solidarischen Anstrengungen Deutschlands – angefangen bei unserer Regierung über die Bundeswehr bis hin zu den Tausenden freiwilligen Helfern und Unterstützern der Ukraine – so von sich gibt, empfinde ich mittlerweile als zum Teil schon beleidigend und unverschämt."

Frankmölles Mitteilung an Melnyk lautet: "Herr Botschafter, Sie sind Gast in unserem Lande, und auch als Diplomat hat man sich um Sachlichkeit zu bemühen. Ihre Attacken gegen unseren Bundespräsidenten, unseren Bundeskanzler und viele andere Politiker sind unerträglich."

Er fügt hinzu: "Wir alle als Deutschland üben Solidarität mit der Ukraine – Solidarität, die auch uns weh tut, und das ist richtig so und gut. Aber andererseits gehört zu dieser politischen Verantwortung auch Besonnenheit im Handeln. Ich bin froh, dass sich das politische Handeln unserer Regierung in den letzten Jahrzehnten durch eben diese Besonnenheit ausgezeichnet hat – egal ob im Irak-Krieg oder heute im Ukraine-Krieg. Herr Botschafter, sollten Sie weiter so verfahren, kann das auch dazu führen, dass Sympathie und Engagement eines Tages verloren gehen."

"Es ist an der Zeit, Melnyk in die Schranken zu weisen"

Auch t-online-Leser Wolfgang Kilian findet: "Bei allem Respekt, Mitgefühl und Willen, das ukrainische Volk zu unterstützen gegen Putins verbrecherischen Krieg, ist es an der Zeit, Herrn Melnyk endlich einmal in die Schranken zu weisen!"

Er beklagt: "Mit seiner Kritik an unserem Bundespräsidenten sowie an Kanzler Scholz und seiner immer wieder aufkeimenden Agitation gegen Deutschland, einem der größten Geberländer der Ukraine, hat er die Grenzen, welche man einem Botschafter zubilligen kann, bei Weitem überschritten."

"Nachahmenswert"

"Der Mann macht echt einen guten Job", meint hingegen t-online-Leser Klaus Schleypen. "Er kämpft mit seinen Waffen um sein Land. Nachahmenswert", lobt er.

"Das Maß ist endgültig voll"

t-online-Leser Gustav Brudy sieht das anders: "Man kann als Bürger dieses Staates zum Handeln und zum Charakter einzelner Regierender und Funktionsträger durchaus konträr stehen, aber diese Personen repräsentieren diesen Staat und haben zumindest zu erwarten, dass hochrangige Vertreter anderer Staaten ihnen gegenüber respektvoll auftreten."

"Das Maß dessen ist nun wirklich endgültig voll, was sich diese Person als ranghöchster Vertreter der Ukraine an Pöbeleien und Verleumdungen auch gegenüber den Bürgern dieses Staates erlaubt. Wenn er weiterhin geduldet werden sollte, wird er gewiss die Steigerungsfähigkeit seiner Unverfrorenheit und zugleich die Unfähigkeit oder zumindest die fehlende Bereitschaft dieser Regierung zum Selbstschutz beweisen", sagt Leser Brudy.

"Nur noch schwer zu ertragen"

"Herr Melnyk wird nicht müde, unsere erfahrenen Politiker immer wieder aufs Neue zu kritisieren. Es gehört wohl bei ihm zum politisch guten Umgang mit Deutschland", beklagt t-online-Leserin Christine Widlak. Sarkastisch schreibt sie: "Ich kann nur sagen, dass er sich glücklich schätzen kann, aus einem Land zu kommen, das in der Vergangenheit so frei von Fehlern war. Auch Herr Melnyk scheint ein fehlerloser Politiker zu sein, der das Recht hat, unsere Politiker gnadenlos kritisieren zu dürfen."

Leserin Widlak findet es unerhört, dass der Botschafter der Ukraine "nicht einmal vor der ehemaligen Kanzlerin haltmacht. Als Bürgerin dieses Landes ist das für mich und auch für andere nur noch schwer zu ertragen."

"Selenskyj sollte mit ihm ein ernstes Wörtchen reden"

"Immer öfter und täglich ein wenig mehr erlebe ich Menschen, die sich von den Schimpftiraden dieses Botschafters regelrecht abgestoßen fühlen", berichtet t-online-Leserin Gabriele Leonhardt. Manche träfen sogar die Entscheidung, für die Ukraine nicht mehr zu spenden, verspürten sie doch den Eindruck, als Deutsche gehasst und nur noch beleidigt zu werden.

"Bislang habe ich noch nie einen Botschafter eines Landes erlebt, der sich dermaßen abfällig und arrogant über die deutsche Bundesregierung geäußert hat wie ausgerechnet der Mann, der so viel von uns allen will, fordert und braucht, uns alle jedoch gleichzeitig dermaßen übel beschimpft."

Gabriele Leonhardt rät: "Wenn Herr Selenskyj möchte, dass die deutsche Bevölkerung weiterhin auf Ukraine-Kurs bleibt, dann sollte er mit seinem Botschafter mal ein ernstes Wörtchen reden." Auch er glaubt: "Wenn Herr Melnyk in diesem Stil weiter agiert, sorgt er ganz schnell dafür, dass die Stimmung in eine andere Richtung schlägt."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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