China-Kampfjet kommt US-Flugzeug sehr nahe: Reporter filmen Aktion

Erneut ist ein chinesischer Kampfjet nahe an ein amerikanischen Aufklärungsflugzeug geflogen. Reporter filmten diesmal den Vorfall.

Ein chinesischer Kampfjet ist am Freitag über dem südchinesischen Meer nahe an ein US-Aufklärungsflugzeug geflogen. Über Funk wurde der amerikanische Pilot deutlich gewarnt: "Amerikanisches Flugzeug. Der chinesische Luftraum ist 12 Meilen entfernt. Kommen Sie nicht näher oder tragen Sie die Konsequenzen". An Bord der Boeing Poseidon 8 der US-Marine waren Reporter des US-Senders CNN.

Der Sender berichtet, dass der chinesische Kampfjet dem US-Flugzeug bis auf 150 Meter nahe gekommen sei. Er sei mit Raketen bewaffnet gewesen. Die Reporter beschreiben den Vorfall so, dass der Kampfjet so nahe gewesen sei, dass sie die Piloten gesehen hätten. Diese hätten zu ihnen geschaut. Das Abzeichen der chinesischen Armee und die Raketen seien deutlich zu erkennen gewesen.

15 Minuten lang begleitet

Der amerikanische Pilot Lt. Nikki Slaughter habe den Funkspruch umgehend beantwortet: "PLA-Kampfflugzeug, dies ist die P-8A der US Navy … Ich habe Sie an meinem linken Flügel und ich beabsichtige, nach Westen zu fliegen. Ich bitte Sie, dasselbe zu tun, Ende." Danach herrschte nach Angaben der Journalisten Funkstille, nach etwa weiteren 15 Minuten sei das chinesische Flugzeug abgedreht.

Das war aber wohl nicht die einzige Warnung. Das US-Militärflugzeug habe auch einen chinesischen Zerstörer nahe der philippinischen Küste entdeckt und sei tief an ihm vorbeigeflogen, so der US-Sender. Das wiederum habe die Schiffsbesatzung auf den Plan gerufen. "Sie kommen uns in geringer Höhe nahe. Sagen Sie uns Ihre Absicht. Over", so der Funkspruch vom Kriegsschiff. Der US-Pilot habe geantwortet, dass man in sicherer Entfernung bleiben wolle.

Ein chinesischer Kampfjet war im Dezember einem US-Flugzeug über dem südchinesischen Meer extrem nahegekommen. Nach Angaben des amerikanischen Militärs sei die chinesische J-11 nur noch drei Meter entfernt gewesen. Die RC-135, ein relativ großes Aufklärungsflugzeug mit 30 Personen an Bord, habe ein Ausweichmanöver einleiten müssen.

China beansprucht Region in Südostasien für sich

In einer Stellungnahme des amerikanischen Verteidigungsministeriums hieß es zu derm Vorfall: "Wir erwarten von allen Staaten in der indopazifischen Region, dass sie internationale Sicherheitsstandards im Luftverkehr einhalten und sich an internationales Recht halten." Man nannte das Verhalten des chinesischen Piloten ein "unsicheres Manöver." Washington habe den Vorfall gegenüber der Regierung in Peking thematisiert. Das Indopazifische Kommando der US-Streitkräfte führt in der Region immer wieder Patrouillen in internationalem Luftraum durch.

China beansprucht große Teile des südchinesischen Meeres und hat auf Inseln unter anderem Militärposten installiert. Allerdings haben auch Vietnam und die Philippinen Ansprüche angemeldet. Durch das Meer führen wichtige Schifffahrtsrouten, es gibt Erdgasvorkommen und Fischereigründe.