Trump hatte vermittelt Indien wirft Pakistan Bruch der Waffenruhe vor

Im Kaschmir-Konflikt haben sich Indien und Pakistan laut US-Präsident Trump auf eine Waffenruhe verständigt. Doch aus Indien werden erneut Angriffe gemeldet.
Im indisch kontrollierten Teil der Himalaya-Region Kaschmir haben Explosionen die Furcht vor neuen Luftangriffen aus Pakistan und einen Verstoß gegen die vereinbarte Waffenruhe ausgelöst. Die Luftabwehreinheiten in der Stadt Srinagar seien aktiviert worden, schrieb der Regierungschef des indischen Unionsterritoriums Jammu und Kaschmir, Omar Abdullah, auf der Plattform X. Es habe Explosionen gegeben. Das sei keine Waffenruhe. Aus Pakistan gab es zunächst keine Stellungnahme dazu.
Die Zeitung "India Today" berichtete unter Berufung auf Informationsquellen, dass es möglicherweise einen Bruch der Feuerpause nicht nur in Kaschmir, sondern auch an anderen Stellen der westlichen Grenze gegeben habe. Zwei eingedrungene Drohnen, darunter eine im Bundesstaat Rajasthan, seien abgeschossen worden. Pakistan werde demnach vorgeworfen, die erst Stunden zuvor vereinbarte Feuerpause zu brechen. Eine offizielle Äußerung Indiens gab es zunächst nicht.
Indien setzt Wasserabkommen weiter aus
Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump von Samstagvormittag hatten sich Indien und Pakistan auf eine vollständige und sofortige Feuerpause verständigt. Die USA hätten den Waffenstillstand vermittelt, er freue sich, dies bekannt zu geben, erklärte Trump auf seiner Plattform Truth Social. Pakistans Außenminister Ishaq Dar bestätigte die Waffenruhe auf der Plattform X.
Der Vertrag über die Nutzung des Wassers des Indus-Flusses blieb unterdessen ausgesetzt, wie vier hochrangige Mitarbeiter der indischen Regierung Reuters sagten. Indien hatte den Vertrag im vergangenen Monat nach dem Anschlag auf Touristen in Kaschmir aufgekündigt. Das Abkommen von 1960 regelt die Aufteilung des Wassers aus dem Indus und seinen Nebenflüssen zwischen den südasiatischen Staaten. Insbesondere die pakistanische Landwirtschaft ist auf das Wasser angewiesen.
Nach einem islamistischen Terrorangriff auf indische Touristen mit 26 Todesopfern im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs Mitte April war der Jahrzehnte alte Konflikte zwischen den Atommächten wieder aufgeflammt. Indien beschuldigt Pakistan, hinter dem Attentat zu stehen, Pakistan weist die Vorwürfe zurück. Seit mehreren Tagen kommt es zu wechselseitigen Angriffen beider Armeen, Dutzende Menschen sollen bereits getötet worden sein.
Indien und Pakistan streiten seit 1947 um die Region Kaschmir. Beide Seiten führten deshalb bereits drei Kriege: 1947, 1965 und 1999. Die jetzige Eskalation gilt als die heftigste Auseinandersetzung seit 2008. Damals hatten islamistische Attentäter in Bombay eine Serie von Anschlägen verübt. Mehr als 150 Menschen starben.
- Nachrichtenagenturen Reuters und dpa