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Iran: Atomenergiebehörde (IAEA) findet fast waffentaugliches Uran


IAEA bestätigt
Fast waffentaugliches Uran im Iran gefunden

Von dpa, afp, t-online
Aktualisiert am 28.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Zentrifugen für die Urananreicherung stehen in der Atomanlage Nathans.Vergrößern des BildesZentrifugen für die Urananreicherung in der iranischen Atomanlage Nathans (Archiv): In einer weiteren Einrichtung dieser Art hat die IAEA auf über 83 Prozent angereichertes Uran gefunden. (Quelle: ---/dpa)
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Der Iran betont, ausschließlich an friedlicher Nukleartechnologie interessiert zu sein. Nun hat eine Kontrollbehörde allerdings fast waffenfähiges Uran gefunden.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat im Iran Partikel von sehr hoch angereichertem Uran gefunden. Wie IAEA-Chef Rafael Grossi am Dienstag erstmals offiziell bestätigte, hatte das Uran einen Reinheitsgrad von 83,7 Prozent. Das ist nur knapp unter den 90 Prozent, die für Atomwaffen nötig wären. Die Spuren wurden im Januar während einer Inspektion einer Anlage zur Uran-Anreicherung in Fordo entdeckt.

Die IAEA und der Iran sind allerdings noch im Austausch darüber, woher die Partikel von fast waffenfähigem Uran stammen. Der Iran bestreitet eine Anreicherung jenseits von 60 Prozent und beruft sich seinerseits auf "ungewollte Schwankungen" während des Anreicherungsprozesses. Im derzeit auf Eis liegenden Atomabkommen mit dem Iran war 2015 für die Urananreicherung ein Schwellenwert von 3,67 Prozent vereinbart worden.

Der Iran verpflichtete sich 2015, sein Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug wurden westliche Sanktionen aufgehoben. Dieser Pakt sollte den Bau von Atomwaffen in der Islamischen Republik verhindern. Nachdem die USA 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen ausgestiegen waren, reagierte Teheran mit dem Ausbau der Uran-Anreicherung und der Einschränkung von IAEA-Inspektionen. Verhandlungen zur Wiederbelebung des Atom-Abkommens, an denen auch Deutschland beteiligt ist, liegen seit Monaten auf Eis.

Immer mehr hochangereichertes Uran

Gleichzeitig wächst die Menge an hochangereichertem Uran in dem Land immer weiter. Inzwischen habe der Iran 18 Mal so viel angereichertes Uran wie im internationalen Atomabkommen von 2015 vereinbart, so ein vertraulicher Bericht, aus dem die Nachrichtenagenturen dpa und AFP zitieren. Demnach beläuft sich die Menge an angereichertem Uran inzwischen auf insgesamt 3,76 Tonnen; 2015 war eine Höchstmenge von 202,8 Kilogramm vereinbart worden.

Auf 20 Prozent angereichertes Uran besitzt Teheran demnach inzwischen in einer Menge von 434,7 Kilogramm, im vergangenen November waren es dem Bericht zufolge lediglich 386,4 Kilogramm gewesen. Der Bestand an 60-prozentigem Uran nahm um 25 Kilogramm zu und liegt derzeit bei knapp 88 Kilogramm.

IAEA: Überwachung eingeschränkt

Teheran hat stets betont, ausschließlich an friedlicher Nukleartechnologie interessiert zu sein. IAEA-Chef Rafael Grossi hatte allerdings bereits im Januar darauf hingewiesen, dass der Iran insgesamt bereits über genug angereichertes Uran für mehrere Atomwaffen verfügt, falls das Material noch höher angereichert würde.

Die IAEA hat zudem wiederholt darauf hingewiesen, dass sie nicht mehr in der Lage sei, das iranische Atomprogramm vollständig zu überwachen. Im Februar 2021 hatte Teheran damit begonnen, den Zugang für die Inspektoren zu beschränken.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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