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Nahost-Konflikt: Israels Militär will Hamas-Anführer ausfindig gemacht haben


Nahost-Konflikt
Israel: Hamas-Anführer nutzt Geiseln als Schutzschild

Von t-online, fho

27.02.2024Lesedauer: 3 Min.
Der Eingang eines Hamas-Tunnels (Archivbild): Israel hat mit der Flutung der Anlagen begonnen.Vergrößern des BildesDer Eingang eines Hamas-Tunnels (Archivbild): Israel will den Aufenthaltsort eines Hamas-Anführers ausfindig gemacht haben. (Quelle: Sam McNeil)
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Die israelische Armee versucht seit Monaten das Tunnelsystem in Gaza zu erfassen. Nun sollen Soldaten Hinweise auf den Aufenthaltsort eines Hamas-Anführers gefunden haben.

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den Aufenthaltsort eines der Anführer der Terrororganisation Hamas, Yahya Sinwar, ausfindig gemacht. Er soll sich in einem Tunnelsystem unter Chan Yunis versteckt halten, das berichtet die "Washington Post". Sinwar gilt als einer der Köpfe hinter dem Massaker vom 7. Oktober im vergangenen Jahr und wird seitdem von Israel gesucht. Das soll nun erfolgreich gewesen sein, allerdings geht das Militär davon aus, dass er sich mit einem menschlichen Schutzschild aus Geiseln umgibt, um so einen Einsatz zu verhindern. US-Geheimdienste teilen diese Einschätzung.

Israelische Beamte hatten zuvor in Interview gesagt, dass die israelische Operation im Gazastreifen erst beendet werden könne, wenn Sinwar gefangen genommen oder getötet wäre und so nicht mehr die Organisation anführen könne.

"Es geht nicht nur darum, ihn ausfindig zu machen, sondern darum, etwas zu tun", ohne dabei die Geiseln in Gefahr zu bringen, zitiert die "Washington Post" einen israelischen Beamten. Diese Lesart bestätigten der Zeitung zufolge israelische, US-amerikanische und andere westliche Geheimdienste.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hatte erst am Montag bei einem Treffen der Likud-Fraktion erklärt: "Wir werden die Hamas-Führung töten." Vorher dürfe der Krieg nicht vorher beendet werden.

Pressebericht: Zahnbürste und Notizen gefunden

In den vergangenen Monaten haben das israelische Militär und die Sicherheitsdienste das riesige Tunnelnetz in Gaza kartiert und Informationen gesammelt. Experten gehen davon aus, dass die Tunnel bis zu 725 Kilometer lang sein könnten. Die gesammelten Informationen führten sie nun zum Hamas-Anführer. Nach israelischen Presseberichten haben die Soldaten Sinwars Kleidung, handschriftliche Notizen und sogar eine Zahnbürste gefunden, die er benutzt haben könnte.

Zudem beruft sich das israelische Militär auf ein Video, das vor knapp zwei Wochen veröffentlicht wurde. Dieses Video soll von einer Hamas-Kamera aufgenommen worden sein und Sinwar in Begleitung seiner Frau, seiner Kinder und seines Bruders in einem verdunkelten Gang unter Sinwars Heimatstadt Chan Yunis im Oktober zeigen.

Sinwar in Gewahrsam zu nehmen oder zu töten, hat für das israelische Militär vor allem symbolische Bedeutung. Denn er soll an der Planung des Massakers vom 7. Oktober beteiligt gewesen sein.

Dabei entführte die Hamas nach offiziellen Angaben mehr als 250 Zivilisten und Soldaten aus Israel und brachte sie in den Gazastreifen. Die Hamas hat mehr als 100 von ihnen freigelassen. Etwa 130 Geiseln befinden sich noch immer in Gefangenschaft, einschließlich der Leichen von etwa zwei Dutzend Menschen, die nach Einschätzung der israelischen Behörden gestorben sind. Etwa ein halbes Dutzend der verbleibenden Geiseln sind Amerikaner.

Strategische Bedeutung ist umstritten

Inwiefern Sinwars Ergreifung oder Tod auch eine strategische Bedeutung hätte, gilt als umstritten. Da mit seiner Person allein das System der Hamas nicht zu stürzen ist. Zumal sich israelische Stimmen mehren, die das Ziel einer kompletten Zerstörung der Terrororganisation mittlerweile als unrealistisch einstufen, schreibt die "Washington Post". Auch inwieweit Sinwar aus seinem Versteck heraus überhaupt noch die Fäden bei der Hamas in der Hand hält, ist unklar.

Derzeit wird über eine mögliche sechswöchige Feuerpause über die Zeit des Ramadan verhandelt. Allerdings hatte Israel zuvor die Forderungen der Hamas nach der Freilassung zahlreicher palästinensischer Gefangener im Austausch gegen Geiseln und nach der Einfahrt von mindestens 500 Lastwagenladungen humanitärer Hilfe pro Tag in den Gazastreifen abgelehnt.

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