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Russlands Krieg gegen die Ukraine: Menschenhändler locken Inder an die Front


"Lukrativer Job" an der Front
Russland rekrutiert im Ausland – unter falschen Versprechungen


08.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Russische Soldaten bei einer Zeremonie in Moskau (Archivbild): Für seinen Krieg gegen die Ukraine setzt der Kreml auch auf Söldner aus dem Ausland.Vergrößern des Bildes
Russische Soldaten bei einer Zeremonie in Moskau (Archivbild): Für seinen Krieg gegen die Ukraine setzt der Kreml auch auf Söldner aus dem Ausland. (Quelle: ALEXEY PAVLISHAK/reuters)

Menschenhändler versprechen feste Monatsgehälter und "lukrative Jobs" – bei einer Reise nach Russland. Die aber wird ihren Opfern zum Verhängnis.

Seit mehr als zwei Jahren kämpft die russische Armee in ihrem Krieg gegen die Ukraine. Tausende russische Männer sind mittlerweile auf dem Schlachtfeld gefallen und so trifft der Kreml immer neue Maßnahmen, um die Reihen seiner Truppen zu füllen. Einem Bericht zufolge will Russlands Präsident Wladimir Putin etwa die Altersgrenze für Offiziere von 50 auf 70 anheben. Im Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums hieß es zuletzt, dass zudem eine Anhebung der Altersgrenze für einfache Soldaten geplant sei.

Doch Putin greift auch auf Männer aus dem Ausland zurück – und Menschenhändler nutzen das für sich. In Ländern, in denen teils eine große Armut herrscht, werben sie Männer an, indem sie ihnen ein festes Monatsgehalt versprechen. Dass sie dafür in den Krieg ziehen müssen, wird diesen teils nicht gesagt.

Menschenhändler locken mit "lukrativen Jobs"

Wie der britische Sender BBC unter Berufung auf die indische Ermittlungsbehörde Central Bureau of Investigation (CBI) berichtet, wurde zuletzt in Indien ein Netzwerk von Menschenhändlern aufgedeckt, das sich über mehrere Bundesstaaten erstreckt haben soll. Etwa 35 Menschen sollen diesem demnach zum Opfer gefallen sein.

Zuvor hatte Indiens Botschaft in Moskau den Tod eines indischen Staatsbürgers bestätigt, der von der russischen Armee für den Krieg gegen die Ukraine rekrutiert worden war. Die Botschaft sei im Kontakt mit der Familie des 30-jährigen Mohammed Asfan und den russischen Behörden, erklärte sie auf X. Wenige Tage zuvor hatte ein Verwandter des Mannes der Nachrichtenagentur AFP gesagt, Asfan sei unter falschen Angaben nach Russland gelockt und dann an die Front in der Ukraine geschickt worden.

Das Problem ist in Indien seit längerem bekannt: Über soziale Medien, wie YouTube, so die CBI, würden Menschenhändler in Indien "leichtgläubige" Jugendliche anlocken. In Nachrichten versprechen sie ihnen demnach "lukrative Jobs", wenn sie nach Russland reisen. Laut der CBI würden diese dann "gegen ihren Willen" für den Krieg ausgebildet und an der Front in der Ukraine eingesetzt werden.

15.000 Nepalesen im Krieg gegen die Ukraine

Berichte mehrerer Einzelpersonen bestätigen das. Wie ein indischer Staatsbürger der BBC sagte, sei auch er von einem YouTube-Kanal mit einem Monatsgehalt von 150.000 Rupien (1.658 Euro) nach Russland gelockt worden. "Uns wurde nicht gesagt, dass wir in eine Armee eingezogen werden", sagte er.

Wie vielen indischen Staatsbürgern es so ergangen ist, ist unklar. Doch die Zahl könnte enorm sein, blickt man in andere Länder. Wie Recherchen des US-Senders CNN zeigen, wurden etwa aus Nepal zuletzt mehr als 15.000 Menschen in den Krieg gegen die Ukraine gelockt. Mehr dazu lesen Sie hier. Versprochen worden sei ihnen ein Monatsgehalt von 2.000 US-Dollar (circa 1.850 Euro) und ein beschleunigter Prozess, um an einen russischen Pass zu gelangen.

Indiens Außenministerium machte keine genaueren Angaben. Es hätten sich jedoch "einige indische Staatsangehörige für Unterstützungsaufgaben bei der russischen Armee gemeldet", räumte die Behörde ein. Man führe nun Gespräche, um Kontakt zu den betroffenen Personen herzustellen und sie wieder aus dem Kriegsdienst zurückzuholen. Das Ministerium ermahnte Bürger zudem dazu, "die gebotene Vorsicht walten zu lassen und sich von diesem Konflikt fernzuhalten".

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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