Besuch in Australien Macron lobt "leckere" Frau des Premierministers

Den sprichwortlichen Charme der Franzosen weiß auch ihr Präsident Macron auf internationalem Parkett einzusetzen. Bei einem Besuch in Australien schoss der Staatschef nun aber übers Ziel hinaus – wohl ohne Absicht.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron – eigentlich recht gewandt in der englischen Sprache – hat sich bei einem Besuch in Australien einen ziemlichen Fauxpas geleistet. Bei einem Treffen mit Premierminister Malcolm Turnbull in Sydney lobte der 40-Jährige dessen Ehefrau Lucy am Mittwoch als "delicious" – zu deutsch: "köstlich" oder "lecker". Gemeint war vermutlich eher "delightful", also "reizend".
Wörtlich sagte Macron, der sich für drei Tage in Australien aufhält, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz zu Turnbull: "Danke an Sie und Ihre köstliche Frau für den freundlichen Empfang."
Der peinliche Fehler des Franzosen sorgte nicht nur für Heiterkeit in den sozialen Netzwerken, sondern auch für Rätselraten, was der Präsident wohl gemeint haben könnte. Einige vermuteten, Macron habe gescherzt, weil Turnbull gerade das bevorstehende Essen seines Gastes mit Mitgliedern der französischen Gemeinde in Sydney erwähnt hatte.
Vielleicht erklärt sich die Bemerkung aber eher dadurch, dass das französische "delicieux" beides bedeuten kann: sowohl köstlich als auch reizend. Ansonsten absolvierte Macron den gemeinsamen Auftritt mit Turnbull sowohl in seiner Muttersprache als auch in Englisch ohne Probleme.
Zu Ehren des Gastes aus Paris wurde die Sydney-Oper am Abend in den französischen Nationalfarben angestrahlt: blau, weiß und rot. Macron reist anschließend ins französische Pazifik-Überseegebiet Neukaledonien weiter. Dort findet im November ein Referendum über die Unabhängigkeit von Frankreich statt.
- dpa, AP