Warnung vor "neuem Holocaust" US-Vizepräsident fordert EU-Ausstieg aus Iran-Abkommen
Im Streit um das Atom-Abkommen mit dem Iran verschärft die US-Regierung den Ton. Vizepräsident Pence bezeichnete Teheran als größte Bedrohung im Nahen Osten.
US-Vizepräsident Mike Pence hat von den europäischen Verbündeten einen Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran verlangt. Bei einer von den USA organisierten Nahostkonferenz in Warschau bezeichnete Pence den Iran als "größte Bedrohung" in der Region und beschuldigte die Führung in Teheran, einen "neuen Holocaust" vorzubereiten.
Die USA hatten das 2015 geschlossene Abkommen zur Begrenzung der iranischen Atomkapazitäten im vergangenen Jahr aufgekündigt, während die EU an dem Abkommen festhält und nach Wegen sucht, trotz US-Sanktionen die Geschäftsbeziehungen mit dem Iran aufrechtzuerhalten.
EU lehnt Trumps Iran-Politik ab
Die USA beraten bei der umstrittenen zweitägigen Konferenz in der polnischen Hauptstadt mit ihren Verbündeten über die Lage im Nahen Osten und insbesondere über den Umgang mit dem Iran. Zu den Teilnehmern der Konferenz in Warschau zählen neben US-Vizepräsident Pence auch US-Außenminister Mike Pompeo, der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie Vertreter arabischer und europäischer Staaten. Für Deutschland reiste Außenstaatsminister Niels Annen (SPD) an.
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Bei der EU stößt die Iran-Politik der USA auf Ablehnung. Auch Co-Gastgeber Polen ließ wissen, dass es weiterhin an der Seite der EU-Partner zu dem Atomabkommen steht.
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa