USA sehen "Provokation" Iran schickt Militär-Satelliten ins All

Das iranische Militär hat erfolgreich einen Satelliten ins All geschickt – und damit Sorge bei den USA ausgelöst. Diese befürchten, der Iran könnte die Raumfahrttechnik ausnutzen.
Der Iran hat nach eigenen Angaben erstmals einen Militär-Satelliten ins All geschossen. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna haben die Revolutionsgarden (IRGC) am Mittwoch in einem nicht genannten Wüstengebiet den Satelliten "Nur-1" (Licht-1) gestartet und in zwei Stufen erfolgreich in eine Umlaufbahn von 425 Kilometern Höhe gebracht. Der Satellitenabschuss sei eine große Errungenschaft für die islamische Republik, hieß es in der IRGC-Erklärung weiter.
Im Februar war der Start des 130 Kilogramm schweren Satelliten "Safar" (Triumph) vom Raumfahrtzentrum Semnan im Zentraliran zwar erfolgreich verlaufen. Der Satellit konnte allerdings wegen niedriger Geschwindigkeit nicht die gewünschte Umlaufbahn erreichen. Davor waren schon zwei weitere Versuche gescheitert.
Nach Angaben Teherans sollen die iranischen Satelliten eigentlich nur Daten zu Wetter, Naturkatastrophen und Landwirtschaft liefern und keine militärischen Ziele verfolgen. Daher stehe der Einsatz auch im Einklang mit internationalen Vorschriften. Bei dem Satelliten "Nur-1" handelt es sich aber nach IRGC-Angaben um einen Militärsatelliten. Die USA und Israel sehen das iranische Satellitenprogramm allgemein kritisch, weil sie befürchten, dass der Iran die Raumfahrttechnik zum Bau militärischer Langstreckenraketen nutzen könnte.
Washington befürchtet Atomprogramm
Die USA betrachten das Weltraumprogramm der Iraner als "Provokation". Washington fürchtet, dass Teheran die Erkenntnisse zur Ausweitung seiner Fähigkeiten im Bereich ballistischer Raketen und für sein Atomprogramm nutzt.
Seit dem einseitigen Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran im Mai 2018 verfolgt US-Präsident Donald Trump eine Politik des "maximalen Drucks" und führte erneut harte Sanktionen gegen das Land ein.
- Nachrichtenagentur AFP
- Nachrichtenagentur dpa