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Alle gegen Katar: Golfstaaten isolieren das Emirat


Terror-Vorwürfe
Saudi-Arabien riegelt WM-Gastgeber Katar ab

Von ap, afp, rok

Aktualisiert am 05.06.2017Lesedauer: 3 Min.
Bahrain, Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate werfen Katars Staatsoberhaupt Emir Sheikh Tamim bin Hamad Al-Thani vor, Terrorismus zu unterstützen.Vergrößern des BildesBahrain, Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate werfen Katars Staatsoberhaupt Emir Sheikh Tamim bin Hamad Al-Thani vor, Terrorismus zu unterstützen. (Quelle: ap)
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Das Verhältnis zwischen Katar und den anderen Golfstaaten ist seit langem angespannt. Die Nachbarn werfen dem Emirat vor, Terrororganisationen zu unterstützen. Jetzt eskaliert der Streit.

Fünf arabische Länder haben am Montag ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen. Bahrain, Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gaben bekannt, dass sie ihr diplomatisches Personal aus Katar zurückziehen würden. Später verlautete auch von der international anerkannten Regierung im Jemen, dass sie ihre Verbindungen zu Katar gekappt habe. Saudi-Arabien teilte mit, dass katarische Soldaten aus dem laufenden Krieg im Jemen abgezogen würden, wo die Saudi-Araber eine Koalition gegen schiitische Huthi-Rebellen anführen.

Katars Diplomaten werden ausgewiesen

Katars Diplomaten müssen auch Bahrain, Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate auf deren Wunsch hin verlassen. Die Entscheidung der Länder vergrößert die Kluft zwischen den Golfnationen wegen Katars mutmaßlicher Unterstützung für islamistische Gruppen und seiner Beziehungen zum Iran. Katar hat bestritten, extremistische Gruppen zu finanzieren. Das katarische Außenministerium teilte am Montag mit, es gebe "keine legitime Rechtfertigung" für den Entschluss der Länder.

Katar ist ein wichtiger finanzieller Unterstützer des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gazastreifens. Zudem beherbergt es seit 2012 den Hamas-Funktionär Chaled Maschaal. Westliche Vertreter haben Katar vorgeworfen, die Finanzierung von sunnitischen Extremisten wie dem Al-Kaida-Ableger in Syrien zuzulassen oder sogar dazu zu ermutigen.

Das an Erdgas reiche Land soll 2022 Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft sein. In Katar befindet sich auch ein wichtiger US-Militärstützpunkt. US-Außenminister Rex Tillerson sagte in Sydney, er glaube nicht, dass die diplomatische Krise in der arabischen Welt Auswirkungen für den Krieg gegen die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien haben werde.

Nach der Bekanntgabe Bahrains, Ägyptens, Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate kündigten die Fluggesellschaften Etihad mit Sitz in Abu Dhabi, Emirates und FlyDubai mit Sitz in Dubai an, Flüge nach Katar auszusetzen.

Katar von der arabischen Halbinsel abgeschnitten

Saudi-Arabien gab bekannt, seine Landesgrenze mit Katar zu schließen, wodurch das Land vom Rest der arabischen Halbinsel abgeschnitten würde.

Der regierende Emir Katars, Tamim bin Hamad al-Thani, hatte am 27. Mai den iranischen Präsidenten Hassan Ruhani angerufen, um ihm zur Wiederwahl zu gratulieren. Das sunnitische Königreich Saudi-Arabien betrachtet den schiitisch regierten Iran als seinen größten Feind und als Gefahr für regionale Stabilität.

Saudi-Arabien begründete die Einstellung der diplomatischen Beziehungen mit Katars Unterstützung für "diverse terroristische und sektiererische Gruppen mit dem Ziel, die Region zu destabilisieren". Dazu gehörten die Muslimbruderschaft, Al-Kaida und die Terrormilz Islamischer Staat. Das ägyptische Außenministerium warf Katar vor, eine "antagonistische Einstellung" gegenüber Ägypten einzunehmen.

"Unterstützung für bewaffnete terroristische Aktivitäten"

Bahrain führte seine Entscheidung auf Katars "Medienanstiftung, Unterstützung für bewaffnete terroristische Aktivitäten und Finanzierung" zurück, "die mit iranischen Gruppen in Verbindung steht, um Sabotage auszuführen".

Katar hatte Ende Mai erklärt, dass Hacker die Internetseite seiner staatlichen Nachrichtenagentur übernommen und unechte Kommentare über den Iran und Israel veröffentlicht hätten, die von seinem Emir stammen sollen. Die arabischen Nachbarn reagierten mit Ärger und blockierten Medien mit Sitz in Katar, darunter der Nachrichtensender Al-Dschasira.

Schon 2014 wurden Botschafter abberufen

Katar wird schon seit Längerem von seinen arabischen Nachbarn wegen mutmaßlicher Unterstützung für Islamisten kritisiert. Die Golfländer hatten sich mit Katar wegen dessen Stützung für den damaligen ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi, einem Mitglied der Muslimbruderschaft, überworfen. Im März 2014 riefen Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain ihre Botschafter aus Katar zurück.

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