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UN-Sicherheitsrat soll Tempelberg-Krise stoppen


Gewalt in Israel und Palästina
UN-Sicherheitsrat soll Tempelberg-Krise stoppen

Von ap, rok

22.07.2017Lesedauer: 2 Min.
In Jerusalem feuerten israelische Sicherheitskräfte Tränengas auf palästinensische Demonstranten.Vergrößern des BildesIn Jerusalem feuerten israelische Sicherheitskräfte Tränengas auf palästinensische Demonstranten. (Quelle: reuters)
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Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen will sich am Montag auf einer Sondersitzung mit der neuen Eskalation im Nahost-Konflikt befassen. Das Gremium werde darüber beraten, wie die schwerste Gewalt seit Jahren zwischen Israelis und Palästinensern wieder eingedämmt werden könne, teilte Schwedens stellvertretender UN-Botschafter Carl Skau mit.

Das Treffen sei auf Antrag Schwedens, Frankreichs und Ägyptens einberaumt worden. Der neu aufgeflammte Streit um die heiligen muslimischen Stätten in Jerusalem kostete am Freitag insgesamt sechs Menschen das Leben. Drei Palästinenser wurden getötet, als sie zusammen mit Hunderten anderen wegen der Aufstellung von Metalldetektoren protestierten und es dabei zu Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften kam.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verkündete, die Kontakte mit Israel "auf allen Ebenen" einzufrieren. Später am Tag tötete ein Palästinenser bei einer Messerattacke im Westjordanland drei jüdische Familienmitglieder.

Nach Angaben des israelischen Militärs überraschte der jugendliche Angreifer die drei Israelis in der Siedlung Halamisch nordwestlich von Ramallah am Abend bei einer Sabbatfeier. Bei der Attacke habe es sich um ein "Massaker" gehandelt, sagte ein Militärsprecher. Die Armee veröffentlichte Bilder von einem mit Blut überströmten Küchenboden. Der mutmaßliche Täter wurde laut israelischen Medien angeschossen und im Krankenhaus behandelt.

UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte am Freitag die erste Attacke in Jerusalem. Er rief die israelischen und palästinensischen Verantwortlichen in der Politik auf, jegliche weitere Handlungen einzustellen, die die Lage in der Altstadt weiter gefährden könnten. Spannungen müssten reduziert werden, sagte UN-Sprecher Farhan Haq. Religiöse Stätten sollten als Orte zur Reflexion respektiert und nicht für Gewalt missbraucht werden. Guterres fordere die "vollständige Aufklärung" der drei Todesfälle.

Palästinenserpräsident Abbas sagte indes, die Beziehungen zu Israel würden nach dem tödlichen Vorfall und den Protesten in Jerusalem auf Eis gelegt. Zunächst war unklar, ob die Palästinenser ihre seit langem bestehende Sicherheitszusammenarbeit mit Israel stoppen.

Die Proteste wurden durch die Entscheidung Israels ausgelöst, Metalldetektoren im Zentrum der Stadt an den Zugängen zu den muslimischen Heiligtümern aufzustellen. Israel stellt dies als notwendige Sicherheitsmaßnahme dar, nachdem arabische Bewaffnete vergangene Woche zwei israelische Polizisten getötet hatten.

Palästinenser sehen in der Aufstellung dagegen den Versuch Israels, die Kontrolle über den Tempelberg an sich zu ziehen. Muslime verehren die Hochfläche mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee als Edles Heiligtum, von dem aus der Prophet Mohammed in den Himmel geritten sei. Juden ist er heilig, weil dort in der Antike der jüdische Tempel stand. Dessen Überreste am Fuß des Berges sind für Juden der heiligste Ort der Welt.

Vor den Freitagsgebeten verweigerte Israel muslimischen Männern, die jünger als 50 Jahre sind, den Zugang zum Tempelberg und errichtete Kontrollpunkte zwischen dem Westjordanland und Jerusalem. Etwa 3000 israelische Sicherheitskräfte waren im Einsatz.

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