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Wie der Militärschlag in Syrien abgelaufen ist


Wer, was, warum
Wie der Militärschlag in Syrien abgelaufen ist

Von afp, ap, dpa
Aktualisiert am 14.04.2018Lesedauer: 3 Min.
Ein Tornado-Kampfflugzeug: Jets dieses Typs der britischen Royal Air Force sollen beim Militärschlag in Syrien beteiligt gewesen sein.Vergrößern des BildesEin Tornado-Kampfflugzeug: Jets dieses Typs der britischen Royal Air Force sollen beim Militärschlag in Syrien beteiligt gewesen sein. (Quelle: dpa-bilder)
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Westliche Einheiten haben in der Nacht einen Angriff gegen Syrien gestartet. Wer beteiligte sich an der Militäraktion? Was genau wurde bombardiert – und warum? Eine Übersicht.

Der Militärschlag dauerte eine Stunde, rund 100 Raketen feuerten die USA, Großbritannien und Frankreich auf Gebäude in Syrien ab. Ziel war die Zerstörung von Forschungseinrichtungen und Depots für Chemiewaffen.

Was war der Auslöser für den Militärschlag?

US-Präsident Donald Trump sagte am Freitagabend in einer Rede an die Nation, die Angriffe seien die Antwort auf den Einsatz chemischer Waffen durch die syrische Regierung unter Präsident Baschar al-Assad gegen das eigene Volk. Begonnen hatte die Eskalation mit einem mutmaßlichen Giftgasangriff auf die letzte damals noch von Rebellen kontrollierte Stadt, Duma in der Region Ost-Ghuta, am 7. April.

Dabei sollen der Hilfsorganisation Weißhelme zufolge mindestens 42 Menschen getötet worden sein. Mehr als 500 Personen seien in Krankenhäusern behandelt worden. Experten der Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) wollten am Samstag in Duma untersuchen, ob dort tatsächlich Chemiewaffen eingesetzt wurden. Zu ihrem Auftrag gehört es jedoch nicht, die Verantwortlichen zu ermitteln.

Wer hat sich an den Angriffen beteiligt?

Die Angriffe sind nach Angaben aus Paris in schneller und enger Zusammenarbeit der USA, Frankreichs und Großbritanniens beschlossen worden. Man sei sich sehr rasch über die Ziele einig gewesen, hieß es am Samstag aus Diplomatenkreisen. Man habe sich auf Lager- und Produktionsstätten chemischer Waffen konzentriert. Französische Diplomaten sprachen von einer komplexen Operation. Sie habe eine intensive Koordination verlangt, denn die Geschosse seien von verschiedenen Standorten abgefeuert worden.

Welche Ziele wurden angegriffen?

Nach US-Angaben waren dies ein Forschungszentrum bei Damaskus, eine mutmaßliche Lagerstätte für chemische Waffen sowie eine Kommandoeinrichtung bei Homs. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge wurde der Militärflughafen Dumair östlich von Damaskus angegriffen. Von dort aus sollen Helikopter den Giftgasangriff von vor einer Woche ausführt haben. Außerdem sollen von dort Kampfjets gestartet sein, die für zahlreiche Bombardements verantwortlich seien.

Ein Gebäude einer Forschungseinrichtung nördlich von Damaskus wurde der syrischen Armeeführung zufolge beschädigt. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete später, es sei zerstört worden. Hier sollen Chemiewaffen entwickelt worden sein.

In einem Depot westlich der Stadt Homs lagerte dem US-Militär zufolge der chemische Kampfstoff Sarin. Nach US-Angaben soll es sich auch um eine Kommandozentrale gehandelt haben. Auch dieses Gebäude wurde angegriffen.

Womit hat die US-geführte Koalition angegriffen?

Der Angriff erfolgte mit Marschflugkörpern, die von Kampfjets, Bombern und Schiffen aus gestartet wurden. Diese sogenannten Cruise Missiles treffen ein zuvor programmiertes Ziel automatisch. Ihre Reichweite beträgt bis zu 2.500 Kilometer. Briten und Franzosen setzen auf ein gemeinsam entwickeltes Modell mit Namen "Storm Shadow" oder "Scalp". Es kann von Kampfjets wie dem Tornado oder der französischen Rafale abgefeuert werden.

Weitere Marschflugkörper feuerten die USA nach eigenen Angaben von vierstrahligen B-1-Bombern ab. Großbritannien war an dem Militärschlag mit mehreren Tornados beteiligt; der Kampfjet ist seit 1981 auch bei der Bundeswehr im Einsatz. Die Franzosen setzten insgesamt neun Jagdbomber der Typen Rafale und Mirage ein.

Mindestens ein im Roten Meer stationiertes Kriegsschiff der US-Marine war nach Medienberichten an den Luftschlägen beteiligt – die Zerstörer können Dutzende Cruise Missiles transportieren. Von Fregatten aus feuerte die französische Marine weitere Marschflugkörper ab. Nach Angaben aus Paris können die für den Einsatz von See entwickelten Raketen mehrere hundert Kilometer zurücklegen; ihre genaue Reichweite ist geheim.

Verwendete Quellen
  • dpa, afp, AP
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