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Syrien-Krieg droht israelische Grenze zu erreichen


Nach Kämpfen in Ost-Ghuta
Syrien-Krieg droht, israelische Grenze zu erreichen

Von ap, dpa, nsc

22.04.2018Lesedauer: 3 Min.
Syrische Soldaten in der Provinz Daraa (Archiv): Plant Präsident Baschar al-Assad eine neue Offensive?Vergrößern des BildesSyrische Soldaten in der Provinz Daraa (Archiv): Plant Präsident Baschar al-Assad eine neue Offensive? (Quelle: SANA/dpa-bilder)
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In Südsyrien könnte der Krieg eskalieren. Noch halten die Rebellen die Region, auch IS-Kämpfer sammeln sich. Syriens Regierung könnte eine Offensive vorbereiten und Israel warnt: "Fordert uns nicht heraus!"

Der Syrien-Krieg könnte die Grenze zu Israel erreichen. Dort könnte der Konflikt eskalieren zwischen den Regionalmächten, Syrien, Iran und Israel, sowie deren Verbündeten, Russland und USA. Zwar war im vergangenen Sommer eine Waffenruhe für die Provinz Daraa vereinbart worden, doch nun flogen die syrischen Regierungstruppen und die russische Armee erste Angriffe.

Sie könnten damit die USA provozieren. Denn der US-Geheimdienst CIA bildete die Rebellen der Region aus, "Südliche Front" genannt, lieferte ihnen Waffen und Geld. Trump ließ die Mission im vergangenen Jahr beenden. Doch die könnte demnächst fortgesetzt werden. Ein Aktivist in Daraa, Ahmed al-Massalmeh, sagte, die Rebellen würden sich auf einen Kampf gegen die syrischen und russischen Truppen vorbereiten. Tausende Menschen seien aus der Region geflohen.

Israel warnt: "Fordert uns nicht heraus!"

In den vergangenen Wochen hatte die israelische Regierung den Iran wiederholt gewarnt, die Truppen des Landes von der syrisch-israelischen Grenze fernzuhalten. Anfang April waren es mutmaßlich israelische Kampfjets, die einen syrischen Militärstützpunkt angriffen. Auf diesem waren iranische Soldaten stationiert. Sieben von ihnen starben. Wochen zuvor, im Februar, hatten israelische Soldaten eine iranische Drohne abgeschossen, die Israel überflog.

Der Bildungsminister Israels, Naftali Bennett, sagte zuletzt: "Die iranische Krake versucht, uns die Luft abzuschneiden und uns einzuschüchtern. Aber Israel ist stärker als sie es sind." Er warnte die Regierungen in Damaskus und Teheran: "Fordert uns nicht heraus!"

IS-Kämpfer sammeln sich in der Region

Doch die syrischen Truppen könnten bald versuchen, die Region im Süden des Landes einzunehmen. Die war im Jahr 2015 von der "Südlichen Front" erobert worden. Seitdem ist die Grenze zu Jordanien gesperrt. Denn die jordanische Führung hatte angekündigt, die Grenze erst zu öffnen, wenn Daraa wieder von Syriens Regierungstruppe beherrscht wird. Für Syriens Präsidenten Baschar al-Assad ein Problem. Denn Jordanien war für ihn ein wichtiger Handelspartner.

Wie er nun die "Südliche Front" aus Daraa vertreiben könnte? Das war zuletzt in Ost-Ghuta zu sehen. Dort setzten die Regierungstruppen mutmaßlich Giftgas ein, um die Stadt Duma zu erobern. Und die Rebellen der Region sind schwach. Zuletzt gelang es gar IS-Kämpfern, einige Gebiete einzunehmen. Die Islamisten konzentrieren sich in der Region, nachdem sie aus anderen Teilen des Landes vertrieben worden waren. Ein Sprecher der Rebellen sagte nun: "Für das Regime werden wir leichte Beute sein. Es gibt keinen Schutz."

Greift die US-Armee ein?

Doch die Rebellen hoffen noch, dass die USA eingreifen, sollten sie angegriffen werden. Die Amerikaner haben Spezialkräfte im syrischen al-Tanf stationiert. Diese sollen auch, so heißt es, verhindern, dass iranische Truppen im Süden Syriens aktiv sind. Dass sich nun IS-Kämpfer in der Region befinden, könnten die Amerikaner als Vorwand nutzen, um dort aktiv zu werden. Rami Abdurrahman, der die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte betreibt, geht davon aus, dass auch die syrischen Truppen die IS-Präsenz als Vorwand nutzen könnten. "Es wird eine umfassende Offensive mit mehreren Fronten geben", sagt er.

Aus welchen Gründen auch immer die USA, Syrien, der Iran oder Israel in der Region kämpfen werden: die Bewohner werden darunter leiden und sie tun es schon jetzt. Ein Mitglied des Provinzrates von Daraa, Mohammed al-Migdad, sagt: "Die Menschen leben in ständiger Anspannung und es gibt innerhalb der Provinzen viele Vertriebene. Sie haben Angst – große, große Angst."

Verwendete Quellen
  • AP, dpa
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