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Krise in Kaschmir: Heftiges Feuergefecht zwischen Indien und Pakistan


Heftiges Feuergefecht zwischen Indien und Pakistan

Von afp, dpa, jmt

Aktualisiert am 17.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Ein indischer Soldat im Februar 2019 in Kaschmir (Archivbild): Erneut gibt es dort schwere Gefechte.Vergrößern des BildesEin indischer Soldat im Februar 2019 in Kaschmir (Archivbild): Erneut gibt es dort schwere Gefechte. (Quelle: Mukesh Gupta/Reuters-bilder)
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Im indisch-pakistanischen Grenzgebiet brechen schwere Kämpfe aus. Die Armeen der beiden Atommächte treffen aufeinander. Eine UN-Sicherheitsratssitzung schafft keine Abhilfe.

An der Grenzlinie zwischen dem indischen und dem pakistanischen Teil Kaschmirs haben sich Soldaten aus beiden Ländern am Samstag ein heftiges Feuergefecht geliefert. Ein Regierungsvertreter aus Neu Delhi sprach von "schweren" Gefechten. Ein indischer Soldat soll dabei getötet worden sein. Pakistan äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Pakistans Premierminister Imran Khan begrüßte unterdessen Beratungen des UN-Sicherheitsrats über den Konflikt, auch US-Präsident Donald Trump schaltete sich ein.

Konflikt schwelt seit 1947

Kaschmir ist seit der Unabhängigkeit Britisch-Indiens und einem Krieg zwischen Indien und Pakistan 1947 geteilt. Die Region im Himalaya wird aber bis heute sowohl von Indien als auch von Pakistan in Gänze beansprucht. An der De-Facto-Grenze kommt es immer wieder zu Gefechten zwischen den beiden Atommächten.

In der vergangenen Woche hatte die indische Regierung den Konflikt neu angeheizt, als sie den Sonderstatus mit Autonomierechten für den indischen Teil Kaschmirs aus der Verfassung gestrichen hatte. Der Bundesstaat Jammu und Kaschmir soll zudem aufgeteilt und der unmittelbaren Kontrolle Neu Delhis unterstellt werden.

Um Proteste zu unterbinden, hatte die Regierung zehntausend zusätzliche Soldaten in die Region geschickt und eine Ausgangssperre verhängt. Auch die Telefon- und Internetverbindungen wurden gekappt. Nach unterschiedlichen Angaben der Armeen kamen auf beiden Seiten Soldaten bei Beschuss ums Leben.

Schwere Ausschreitungen bei Demonstrationen

Trotzdem kam es am Freitag im indischen Teil Kaschmirs erneut zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Mehrere tausend Menschen versammelten sich nach dem Freitagsgebet in der Stadt Srinagar. Sie warfen mit Steinen und benutzten Latten und Wellblech als improvisierte Schilde. Die Polizei setzte Tränengas und Schrotmunition ein. Auch aus anderen Städten in Kaschmir wurden Zusammenstöße gemeldet.

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Der UN-Sicherheitsrat beriet unterdessen zum ersten Mal seit fast 50 Jahren in einer Sondersitzung über den Kaschmir-Konflikt. Khan schrieb nach den Beratungen im Onlinedienst Twitter, der UN-Sicherheitsrat habe die "Pflicht", sich mit dem "Leid" der Menschen in Kaschmir zu befassen und eine Lösung zu finden.

Indien besteht dagegen darauf, dass der Status der Region eine interne Angelegenheit sei. "Wir brauchen keine internationalen Wichtigtuer, um uns sagen zu lassen, wie wir unser Leben führen sollen. Wir sind mehr als eine Milliarde Menschen", sagte der indische UN-Botschafter Syed Akbaruddin nach der Sicherheitsratssitzung.

China gibt Indien die Schuld

China gab der Regierung in Neu Delhi die Schuld an den neu aufgeflammten Spannungen in der Kaschmir-Region. "Was betont werden sollte ist, dass Indiens Handlungen auch Chinas Souveränität infrage gestellt und ein bilaterales Abkommen verletzt haben", sagte der chinesische UN-Botschafter Zhang Jun. US-Präsident Donald Trump hingegen appellierte an die beiden verfeindeten Atommächte, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Pakistans Außenminister Shah Mehmood Qureshi zeigte sich am Samstag unnachgiebig. Das pakistanische Militär sei zu einer "eindrucksvollen Reaktion" bereit, sagte er bei einer Pressekonferenz mit dem Militärsprecher Asif Ghafoor.


Im indischen Teil Kaschmirs wurden unterdessen die ersten Telefon- und Internetverbindungen wieder freigegeben. 17 von 100 Telefonvermittlungsstellen seien seit Samstag wieder in Betrieb, sagte der Polizeichef von Jammu und Kaschmir, Dilbag Singh. Auch der Zugang zum mobilen Internet sei in fünf Gebieten der friedlicheren Region Jammu wieder möglich. In Srinagar waren die Telefonleitungen nach Angaben von Bewohnern aber noch immer tot.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa
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